Grafschaft, Biogas, Freibad und Monstermasten

Dassel. Obwohl es im Bus nichts umsonst gab, wie Moderator Henning Orth vom NDR feststellte, wollten alle hinein: Das NDR-Fernsehen feiert sein 25-jähriges Bestehen und bereist aus diesem Anlass das Land, um Kontakt zu den Zuschauern aufzunehmen. Gestern Morgen hatten die Dasseler die Möglichkeit, dem NDR im Tour-Bus zu erzählen,  was sie freut, was sie ärgert und worauf sie stolz sind.

Bürgermeister Gerhard Melching stellte die Initiative zur Umbenennung der Stadt in Grafschaft Dassel vor. Thema war zudem die Biogasanlage Markoldendorf, denn den NDR führte es gestern nach Jühnde. Ein Bürger  befürchtete allerdings Überdüngung, »Hütchendörfer« wie in Bayern wolle man hier nicht haben. Isolde Weidmann brachte den Förderverein »Freibad Dassel« zur Sprache, der sich um den Erhalt des Sollingbades bemüht. Ohne die ehrenamtlichen Helfer sei das Freibad nicht zu halten, stellte Bürgermeister Melching fest. Zurzeit werde ein Gutachten erstellt, das zur Kosteneinsparung beitragen soll.

Ria Schöngart überreichte Henning Orth Biokartoffeln und unterstrich damit ihr Anliegen: die Erdverkabelung der 380-kv-Leitung. Tourismus sei ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, und da dürfe man die Landschaft nicht mit »Monstermasten« verschandeln. Kurt Kues, Ortsbürgermeister in Amelsen, sprach die demografische Entwicklung an. Sein Anliegen war es, die Dörfer nicht zu vergessen, man müsse über Fusionen nachdenken. NDR-Reporter Henning Orth freute sich über den großen Andrang im Bus und nahm als Anregung mit, dass der NDR mehr davon berichten müsse, wie das Leben in den Dörfern funktioniere. Bereits abends wurde der Beitrag aus Dassel im NDR gesendet.sts