Grenzen geben Halt und Sicherheit

Vortrag von Diplom-Psychologin Antje Buchmann in der Rainald-von-Dassel-Schule

Erziehungssituationen kann man auf ganz unterschiedliche Weise angehen. Das erfuhren die Zuhörer bei einem Vortrag der Diplom-Psychologin Antje Buchmann von der Erziehungsberatungsstelle Einbeck. Der Vortrag war gemeinsam von der Rainald-von-Dassel-, der Grundschule und der Paul-Gerhardt-Schule organisiert worden.

Dassel. »Kindern Grenzen setzen« lautete der Titel des Vortrages. Das sei, stellte Schulleiter Peter T. Mispagel fest, zweifellos ein wichtiges Thema. Es sei schade, dass nicht so viele Zuhörer gekommen seien, denn es gebe »allerhand Kinder, die Grenzen bräuchten«. Und da wäre es schön, wenn Eltern sich Rat holten.

Buchmann erklärte, dass die Eltern in der Erziehung die Grundlage legten. Grenzen geben Halt und Sicherheit, sie seien Orientierung und zeigten einen Weg, der helfen könne, sich einzuordnen. Eltern seien die Interaktionspartner, erzögen, lehrten und förderten die Entwicklung der Kinder. Dabei wollen Eltern Eigenständigkeit und Autonomie des Kindes, dass es seine Individualität auslebe, Sozialkompetenz entwickele und bereit sei, Verantwortung zu übernehmen oder sich durchzusetzen. Dabei legten Eltern aber unterschiedliche Schwerpunkte.
In der Pubertät, so Buchmann weiter, könne Erziehung eine Herausforderung sein. Der Einfluss der Freunde nehme zu, die Jugendlichen experimentierten mit anderen Rollen und Verhaltensmustern. Sie wollen Regeln außer Kraft setzen.

Eltern begegneten dem unterschiedlich: mit Nachgiebigkeit (permissiver Erziehungsstil) oder mit Strenge (autoritärer Erziehungsstil). Am hilfreichsten sei der autoritative Erziehungsstil, der sich durch hohe Kontrolle und hohe Akzeptanz der Erziehenden auszeichne. Die Eltern haben hohe Erwartungen an das kindliche Verhalten, sie setzen klare Standards und Regeln, auf deren strikte Einhaltung geachtet wird. Generell herrscht eine offene Kommunikation, wobei der kindliche Standpunkt geachtet, der eigene aber auch vertreten wird.

Man müsse die Erziehungsziele klären, wobei die Gestaltung der Beziehung Vorrang habe. Ärger sollte kontrolliert, immer sollte man gesprächsbereit sein. Machtspiele gelte es zu vermeiden. Regeln müssten eingehalten werden,  bei Nichteinhaltung müssten Konsequenzen gezogen werden. Außerdem sollte man entsprechende Entscheidungsspielräume lassen.

Die Eltern sollten dem Kind die erforderliche Wertschätzung entgegen bringen, es fordern und Grenzen setzen, aber auch Eigenständigkeit gewähren und fördern.

Gerade in Konfliktsituationen müsse man Grenzen setzen, so Buchmann weiter. Klare Aussagen und Forderungen seien notwendig: Ableiten, überprüfen, unterschiedliche Möglichkeiten erkunden und begrenzte Wahlmöglichkeiten anbieten sei der richtige Weg. Inakzeptables Verhalten ziehe natürliche und logische Konsequenzen nach sich. Bei kleineren Kindern sei eine Auszeit denkbar.

Anhand verschiedener Erziehungssituationen waren die Zuhörer aufgefordert, das vorgestellte Verhalten zu beobachten und bewerten und daraus die für sie richtigen Schritte abzuleiten.sts

Dassel

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