Ende einer Ära

»Harry, Danke für 18,5 Jahre Stadtbrandmeister«

Großes Spalier und großer Dank zur Verabschiedung von Harald Sehl | »Ich bin wirklich geflasht«

Unter Applaus, Blaulicht und brennenden Fackeln schritt Harald Sehl (Mitte), bis zum 30. Juni Stadtbrandmeister, das Ehren-Spalier ab, begleitet von seinem Nachfolger Maik Pfeiffer (links) und seinem sowie dem jetzigen Vertreter Tobias Oppen.

Spalier stehen bei Hochzeiten, das kennt man ja – aber dass sich rund 30 Feuerwehrautos mitsamt Blaulicht und kurz auch zu hörenden Signalhörnern sowie etwa 150 Kameraden aufstellen mit vielen Fackeln, und Spalier stehen, um mit großem Applaus einem Stadtbrandmeister zu danken und ihn zu verabschieden, das ist wirklich etwas ganz Besonderes und wird es lange bleiben!

Dassel. Das durfte jetzt der nichtsahnende Harald Sehl erleben, der von seinem Nachfolger Maik Pfeiffer und seinem sowie dem jetzigen Stellvertreter Tobias Oppen zur Stadtkommando-Sitzung abgeholt wurde. Dieser war allerdings ein Zwischenstopp auf dem Parkplatz von Heyne & Penke vorgeschaltet. Auch die beiden Ehrenstadtbrandmeister Ludwig Creydt und Ludolf von Dassel – Sehl ist nun der Dritte im Bunde – sowie zahlreiche der 17 Ehrenortsbrandmeister waren erschienen.

Bis zum 30. Juni war Sehl Stadtbrandmeister von Dassel und das 18,5 Jahre hindurch. Dafür wollten ihm persönlich viele danken: »Was du mit Geld nicht bezahlen kannst, das bezahle wenigstens mit Dank«, würdigte Kreisbrandmeister Marko de Klein Sehls Verdienste. Doch gehe es nicht nur um die lange aktive Mitgliedschaft in der Feuerwehr – Sehl fing als 16-Jähriger in Deitersen an – »um die Ämter, die er mit großem Einsatz« ausfüllte. Ihm und sicher allen liege es am Herzen Sehl »Danke zu sagen für seine Kameradschaft, seinen Charakter, seine Persönlichkeit.« Harald Sehl war seit 1998 bereits stellvertretender Stadtbrandmeister. Stellvertretender Abschnittsleiter Nord werde er noch bis 2026 sein, berichtete de Klein. Abschnittsleiter Nord, Kai Reichelt, war natürlich auch gekommen. Das Ehrenkreuz in Silber sowie in Gold des DFV habe Sehl bereits. So verlieh ihm der Kreisfeuerwehrverband als Dank und Anerkennung die Ehrennadel in Silber. Urkunde und Nadel überreichten Marko de Klein und Regierungsbrandmeister Henning Thörel. Über einen neuen gelben Helm vom Landkreis konnte sich Sehl dann auch freuen.

Den großen Dank, den viele »Harry« persönlich aussprechen wollten, hob auch dessen Nachfolger Maik Pfeiffer hervor. Launig wies er darauf hin, dass dieser »durchschnittlich einen Bürgermeister und einen Amtsleiter pro Amtszeit verschlissen« habe. Jedoch seien es in den gesamten Jahren nur zwei Stellvertreter gewesen. »Effektiver Einsatz«, aus wenig das Beste zu machen, sei eine der größten Gaben Sehls, besonders in der schwierigen Zeit der Entschuldungsphase der Stadt. »Harry Danke, dass du die Feuerwehren trotz knapper Mittel so ausgestattet hast, dass sie die bisherigen Herausforderungen gut händeln konnten«, erklärte er und nannte zahlreiche Innovationen aus Sehls Amtszeit, von den ersten Handsprechfunkgeräten bis zur Stationierung eines Kreisfahrzeugs im Stadtgebiet. Das hohe Vertrauen, das Sehl in Dassels Politik genieße, hob Pfeiffer hervor, zum Beispiel, als es um einen Gefahrguteinsatz in Lauenberg ging. An einige Einsätze erinnerte er wie an den auf dem Versuchsgut Relliehausen, der drei Landkreise betraf.

Auch Ehefrau Bettina – leider abwesend wegen Krankheit – wurde mit einem Blumenstrauß gedankt, bevor Pfeiffer und Oppen einen Feuerkorb überreichten mit Gravur der Dasseler Wehren sowie einen Reisegutschein.

»Ich bin total geflasht«, erklärte Harald Sehl gerührt. »Mir fehlen so’n bißchen die Worte« und zu seinen Jahren als Stadtbrandmeister: »ihr habt es mir einfach gemacht«, bedankte er sich bei allen Kameraden. Kompromissfähig müsse man sein. »Ich bin überzeugt, dass Tobi und Maik das auch hinkriegen.«
»Entscheidend geprägt« habe Sehl die Entwicklung der Feuerwehren der Stadt, dankte ihm Bürgermeister Sven Wolter, im Namen von Verwaltung und Rat. Er kennt Sehl bereits seit acht Jahren. Mit Carsten Traupe, Vorsitzender des Feuerwehrausschusses, überreichte er einen kleinen Präsentkorb.

Im Namen der Jugendfeuerwehren der Stadt Dassel dankten auch die Stadtjugendfeuerwehrwarte Niklas Schewe-Schweiß und Tobias Zeika und überreichten ein Foto. Vor dem Umtrunk folgte natürlich noch eine Aufnahme mit dem neuen Ehrenstadtbrandmeister Harald Sehl und den Kollegen in diesem Kreis.
Abgeholt worden war Sehl übrigens in einem Feuerwehr-Hanomag von 1969, der einst für Dassel im Einsatz war.des

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