»Es sieht toll aus, wir freuen uns sehr«

Einweihungsfeier der neuen Küche und der neuen Mensa der Harz-Weser-Werkstätten in Dassel

Vielen Gäste kamen zur Einweihungsfeier - die neue Großküche und die Mensa der Harz-Weser-Werkstätten wurden in Betrieb genommen.

Dassel. Im August 2013 fielen Teile der Harz-Weser-Werkstätten einem Großbrand zum Opfer. Etwas mehr als vier Jahre später wurden jetzt die neue Großküche und die Mensa nach dem Wiederaufbau in Betrieb genommen. Die Harz-Weser-Werkstätten haben die Werkstätten in Dassel nach dem Brand neu geordnet, die Verwaltung ausgelagert, Umkleide- und Sanitärräume umgebaut, das Gelände entzerrt, Mensa und Großküche neu gebaut.

Einig waren sich alle, dass die Küche ein »Schmuckstück« sei, und die Mitarbeitenden der Werkstätten freuen sich, nun endlich wieder in einer schönen Mensa Platz nehmen zu können. Die 420 Quadratmeter große Mensa bietet Raum für rund 200 Personen. Die Küche verfügt über eine Fläche von 450 Quadratmetern und ist technisch auf dem neuesten Stand. Das Foyer, das vorwiegend als Aufenthaltsraum für Beschäftigte genutzt wird, misst rund 90 Quadratmeter.

Außerdem angelegt ist ein überdachter Außenbereich. Die Zeit des Improvisierens ist nun vorbei. Die mehr als 1.500 Essen können nun wieder täglich von Küchenchef Klaus Nolte sowie den 22 Beschäftigten frisch in der eigenen Küche hergestellt und an Kindergärten, Senioreneinrichtungen und Schulen ausgeliefert werden.

Die neue Mensa schmückt nun ein Bild, das von den Künstlern Annette Schubert, Margot Damm, Rene Zahlmann und Ralf Schiele feierlich enthüllt wurde. Seit März haben sie einmal wöchentlich vier Stunden daran gearbeitet. Ditmar Hartmann, Geschäftsführer der Harz-Weser-Werkstätten begrüßte die Gäste der Einweihungsfeier. Rückblickend freute er sich, dass keiner der Mitarbeiter und Hilfskräfte beim Großbrand in 2013 zu Schaden gekommen sei.

Nun wolle man die »verbesserte Werkstatt« gemeinsam feiern. Hartmann bedankte sich für die Hilfsbereitschaft und die Solidarität nach dem Großbrand. Nach der Maxime »Alles ist möglich« habe man versucht, ein »durchdachtes Gebäude« entstehen zu lassen. Viele kluge Köpfe hätten daran mitgewirkt, und dafür sprach er allen am Bau Beteiligten Dank aus. Besonders gedankt wurde Erich Töpperwien, der in einer alten Bundeswehrkaserne in Stadtoldendorf den Betrieb der Küche aufrechterhalten habe.

»Was entstanden ist, ist besonders gut« - so stufte Werkstattleiter Ulrich Beyer den Neubau ein. Auch er dankte allen am Neubau beteiligten Firmen und bat darum, die mögliche »Erbsenzählerei« nachzusehen. Alle Vorgaben wurden eingehalten, die Gewerke hätten ihre Arbeit mit Sachverstand erledigt. Große Wertschätzung brachte er denjenigen entgegen, die während und nach dem Großbrand den Harz-Weser-Werkstätten zur Seite gestanden haben.

Vielleicht auch durch die Solidarität von außen sei auch bei den Harz-Weser-Werkstätten ein größerer Zusammenhalt entstanden, stellte Beyer fest. Dieser Zusammenhalt, die vielen Kompetenzen und Berufsgruppen im Haus und die Flexibilität sorgten dafür, dass das Chaos nach dem Brand geordnet werden konnte. Architekt Christian Sauer stellte fest, dass die sportliche Bauzeit von nur 15 Monaten nur gelungen sei, weil alle an einem Strang in eine Richtung gezogen hätten.

Die Neuorganisation des Standorts sei gelungen, dafür dankte er seinem Projektleiter Matthias Rabbe. Landrätin Astrid Klinkert-Kittel lobte die Arbeit der Harz-Weser-Werkstätten, die dafür sorgten, dass individuelle Fähigkeiten und Begabungen entdeckt und gefördert werden, um die Teilhabe am gesellschaftlichen und am Arbeitsleben zu ermöglichen. »Sie geben den Menschen die Unterstützung, die sie benötigen« und »rollen kleine und große Steine aus dem Weg«.

Dass die Harz-Weser-Werkstätten überregionale Bedeutung haben, unterstrich Dassels Bürgermeister Gerhard Melching. Der Großbrand habe gezeigt, wie wichtig eine gut funktionierende Feuerwehr sei. So appellierte er an die Arbeitgeber, Feuerwehrleute für ihren Dienst freizustellen und sie zu unterstützen. Melching zeigte Hochachtung von den Mitarbeitern der Harz-Weser-Werkstätten, die den Betrieb schon nach einer Woche wieder möglich gemacht haben.

Die Stadt kooperiert mit den Werkstätten im Gartenbereich und beim Schulessen. Er dankte Werkstattleiter Ulrich Beyer auch für sein ehrenamtliches Engagement im »Generationentreff«. Dass das Warten auf eine neue Mensa nun ein Ende hat, freute auch Margot Damm vom Werkstattrat: »Es sieht toll aus, wir freuen uns sehr.« Für das Rahmenprogramm sorgten Karina Joppe mit technischer Unterstützung durch die Musikschule Sommerfeld.

Stefanie Schäfer und Helge Megerle sangen vom Mut, der Zweifel und Angst überwindet, und die Sitztanzgruppe zeigte ihr Können. Anlässlich der Einweihung laden die Harz-Weser-Werkstätten heute in Verbindung mit dem traditionellen Sommerfest zum Tag der offenen Tür ein. Dabei dürfen sich die Besucher auf ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm freuen - mit der Band »Annie & The real Funksons« sowie vielen kulinarischen Köstlichkeiten, attraktiven Mitmachaktionen und dem Angebot von Floristik- und Eigenartikel aus den Werkstätten.sts

Dassel

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