Heimat und Gefühl, Sprache und Identität

Zehnter Jahrgang der Paul-Gerhardt-Schule: Thementag zu »Das Volk und die anderen«

In Kleingruppen diskutierten die Schüler Fragen im Rahmen des Thementages »Das Volk und die anderen«.

Dassel. Die Paul-Gerhardt-Schule ist eine »Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage«. In diesem Zusammenhang findet jedes Jahr ein Projekttag statt. Der zehnte Jahrgang setzte sich diesmal mit dem »Thema »Das Volk und die anderen« auseinander. Wenn die Schüler nach diesem Thementag mehr Fragen haben als Schule beantworten konnte, dann sei der Thementag geglückt, stellte Monika Fahrenbach, stellvertretende Schulleiterin, fest.

Einen Schultag lang befassten sich die Schüler mit Nationalismus, Heimat und Gefühl sowie Volk, Sprache und Identität. Ein Gedicht von Erich Fried, Verse und Lied von Joy Denalane stimmten die Schüler ein auf Heimat beziehungsweise Zuhause. Im intensiven Zweier-Austausch diskutierten die Schüler über Grenzen, das Zuhause, das Treten in Fußstapfen, das Stellen von Weichen oder Ziele. Fragen, auch danach, wer einem verzeiht, führten hin zur Identität.

Der Definition nach beruht Identität auf fünf Säulen: soziale Beziehungen, Arbeit, Körper, Besitz und Glauben. »Identität kann eine komplizierte Sache sein«, denn die Frage war, ob auch das Volk eine sechste Säule sein kann. Für die Schüler im Vordergrund stehen bei der Identität vor allem die sozialen Beziehungen, aber für manche auch die Arbeit. Deutlich wurde, dass es nur plurale Identität gibt.

Über die Bedeutung der Identität gelte es nachzudenken und eine Wahl zu treffen. Zunächst nahmen die Schüler den Begriff Nationalismus in den Blick. In dem Begriff steckt »Nation«. Das bedeutet politische Gemeinschaft. Eine Weltanschauung, die die eigene Nation überhöht und andere Nationen abwertet, wird mit »Nationalismus« bezeichnet. Gerade nationale Traditionen werden durch die Globalisierung erschüttert.

Deutschland wird internationaler, durch seine Wirtschaft und durch Zuwanderung. Welchen Preis hat diese Internationalisierung? Und was bedeutet das für die Sprache? Im Modul Heimat und Gefühl ging es um Fremdheitsgefühle, um Globalisierungsfurcht.

Aktuell thematisiert wurde unter der Prämisse »Volk, Sprache, Identität« beispielsweise der »Zeit«-Beitrag, in dem der CDU-Politiker Jens Spahn kritisiert hatte, dass in manchen hauptstädtischen Cafés mit der Bedienung nur noch Englisch gesprochen werden könne. Die Bedeutung der Sprache könnte sich in Zukunft wandeln und damit weniger zur Identität der Deutschen beitragen. Gleichzeitig bedeutet das aber auch, dass sich gut Ausgebildeten neue Chancen eröffnen.sts

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