Hilfsbereit, freundlich und wertschätzend

Schulleiter Ulrich Kättner-Neumann nach 13 Jahren an Grundschule Dassel verabschiedet

Ein Sextett verlässt die Grundschule Dassel (vordere Reihe): Für Ulrich Kättner-Neumann, Inge Teichmann, Friederike Blumenthal, Sylvia Menke, Ute Muth und Ole Schmidt gab es bei der Abschiedsfeier Gießkannen – die Überraschung dazu wird später geliefert.

Dassel. Schule in Corona-Zeiten ist nicht einfach, umso besser ist es, wenn ein gutes Klima im Kollegium herrscht. Die Grundschule Dassel verlassen mit dem Schuljahresende der Schulleiter Ulrich Kättner-Neumann, die Lehrkräfte Friederike Blumenthal, Sylvia Menke und Ute Muth, die pädagogische Mitarbeiterin Inge Teichmann und der FSJler Ole Schmidt. Bei der Abschiedsfeier wurde besonders die gute Atmosphäre in der Schule herausgehoben, für das maßgeblich Schulleiter Kättner-Neumann verantwortlich war: »Du hattest immer ein offenes Ohr, hast immer geholfen, hast wertschätzenden Umgang mit den Kollegen gepflegt«, sagte Ulrike Dammann für den Personalrat.

Abschied in der Corona-Krise kann nur in kleinem Kreis im großen Raum und mit Abstand gefeiert werden: In der Sporthalle in Dassel bedankte sich Schulleiter Ulrich Kättner-Neumann zuallererst bei den Kindern, die ihn und die Kollegen am Montag mit Gedichten überrascht hatten. Sein Dank galt auch den Kollegen, den Eltern, den pädagogischen Mitarbeitern, den Kooperationspartnern der Ganztagsschule, dem Hausmeister, der Sekretärin, den Reinigungskräften, den Kindergarten-Leitungen und den Nachbarschulen. Vor zwei Jahren, berichtete er, habe er daran gedacht, in den Ruhestand zu wechseln, doch »so ein nettes Kollegium« habe ihn an der Schule gehalten. Diesen Entschluss habe er »fast nicht bereut«, spielte der 65-Jährige auf die Schulzeit in der Corona-Pandemie an.
Die Entlassungsurkunden aus dem Schuldienst überreichte er Friederike Blumenthal und Ute Muth. Sylvia Menke wechselt in ein anderes Bundesland, Ole Schmidt hat sein FSJ beendet, und auch Mitarbeiterin Inge Teichmann geht in den Ruhestand.

Mehr als 40 Jahre – und das ist selten – war Kättner-Neumann im Schuldienst tätig. Über verschiedene Stationen führte der Weg ihn 2007 an die Grundschule Dassel, wo in schneller Abfolge Herausforderungen zu meistern waren. Ohne Konrektor sei er eingestiegen, und schon bald habe er auch die Sievershäuser Grundschule leiten müssen, blickte Ulrike Dammann für den Personalrat zurück. Beide Schulen wurden zusammengeführt, die offene Ganztagsschule gestartet, Maßnahmen zur Verbesserung der Unterrichtsqualität umgesetzt. »Davon haben wir profitiert«, so Dammann weiter. Und gleich darauf folgte die Schulinspektion, danach mussten Helfer für das Schulobst gefunden werden. Auch sein letztes Schuljahr habe Kättner-Neumann nicht ruhig angehen können, Krankmeldungen sorgten für neue Vertretungspläne. Und die Pandemie erforderte die Umsetzung von immer neuen Verordnungen und ein Hygienekonzept. Arbeitszeiten und Abläufe veränderten sich, für die Flexibilität, die die Mitarbeitenden der Grundschule gezeigt hatten, dankte Dammann.

Die Grundschule Dassel, war sie sicher, sei gut aufgestellt. Zeichen für den Arbeitsstil des Schulleiters sei die stets »offene Bürotür« gewesen. Kättner-Neumann habe immer ein offenes Ohr gehabt, sei hilfsbereit und freundlich gewesen, habe die Arbeit der Kollegen wertgeschätzt. Auch diejenigen, die nun die Schule verlassen, seien immer kollegial und leistungsbereit bis zum Schluss gewesen. Für die Zukunft wünschte Dammann den Kollegen, dass sie nun nur noch Aufgaben übernehmen, die sie sich selbst aussuchen.

Im Namen von Rat und Verwaltung überbrachte der stellvertretende Bürgermeister Günther Kelter Grüße. Er dankte den Lehrern für ihren Einsatz: Blumenthal war seit 1996 an der Schule, Muth seit 13 Jahren, Teichmann seit 17 Jahren und Menke seit 16 Jahren. Als »erprobter Ruheständler« machte Kelter den Verabschiedeten aber nicht richtig Mut – denn Stress und Hektik seien nach Abschluss des Arbeitslebens nicht vorbei.

Michel Baukloh vom DSC bedankte sich bei Kättner-Neumann für seine »lösungsorientierte Art«, und für die Kirchengemeinde lobte Ekhard Brandes die Arbeit des Schulleiters. »Uli war eigentlich immer ein ganz Lieber«, stellte Brandes fest, der Kättner-Neumann bereits seit seiner Schulzeit an der PGS kennt. Philipp Trompell, Leiter der Kleeblatt-Grundschule Markoldendorf, schätzte vor allem den »engen Telefondraht« und Kerstin Voß, Leiterin der Rainald-von-Dassel-Schule, die »offene und herzliche Kommunikation«.

Das Abschiedsgeschenk, das Lehrerin Christine Nitschke-Gattermann übergab, war ein Präsent, das Führungsqualität zeigt, das Musik macht, für sportliche Zwecke und wissenschaftliche Experimente geeignet und genderneutral ist: ein Gießwunder. Passend zur Gießkanne werden die Verabschiedeten im September ein weiteres Geschenk erhalten.

Künftig wird Ulrike Dammann die Grundschule Dassel leiten. Nach den Sommerferien soll – nach jetzigem Stand – wieder im normalen Regelbetrieb unterrichtet werden.sts

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