Hilwartshäuser Narren sorgen für viel Stimmung

Fröhlich wurde in voll besetzter Nahrhalla in Dassel gefeiert | besondere Ehrung für Günter Hildebrandt

Beim großen Finale kamen allen Aktiven des Büttenabends noch einmal auf der Bühne zusammen und verabschiedeten sich traditionell mit dem »Strohmann-Lied«.

Hilwartshausen. Fröhlich und ausgelassen wurde wieder gefeiert in der voll besetzen Hilwärtshäuser Narhalla, der Turnhalle der Grundschule in Dassel. Die Karnevalsfreunde Hilwartshausen verzauberten das Publikum mit einem abwechslungsreichen Programm über mehrere Stunden: »Zugabe«-Rufe gab es für die Tanzdarbietungen, unzählige Lachsalven für die Reden und Zwiegespräche, es war wieder ein gelungener Büttenabend. Die facettenreichen Showdarbietungen – mehrere Monate vorbereitet -begeisterte die Narren.

»Viel Spaß, feiert schön und gebt Gas«, begrüßte Präsident Axel Freckmann die Gäste. Zum fünften Mal sei man in der neuen Narhalla, noch nie war sie so gut besucht. Einiges wurde vorbereitet, auf ein packendes Programm könne man sich freuen.

Das »Bayern-Trio« mit Kai Esemann, Ingo Schillig und Ralf Mönkemeyer stimmte mit »Ab geht die Lutzi, Hände in die Höhe, feiere mit« auf den launigen Abend ein. Das wurde gern befolgt, die Stimmung war von Beginn im hohen Temperaturbereich.

Unter großem Beifall ging es mit dem Gardetanz weiter, einer der ersten Höhpunkte des Abends. Schwungvoll und peppig imponierten die Tänzerinnen mit ihrem Können.

Nach der Begrüßung der Gäste, darunter vieler befreundete Vereine, Sponsoren und Ehrengäste folgte der »Putzfimmel« bei »Zwei Klappstühle und keine Meinung«. Zum zweiten Mal beim Hilwartshäuser Büttenabend dabei, sorgten die beiden Akteure bei ihrer ungewöhnlichen Talkrunde für viele Lacher. Die Raumfahrt sei groß im Gespräch, doch wie sehe es mit der Raumpflege aus. Von Moderator (Steffen Helmker) war zu Thema Mr. Proper (Philipp Domigall) eingeladen, der aus einem putzfreundlichen Haushalt stammt. Zahlreiche eigenwillige Weisheiten folgten und der flotten Abschied: »Bleiben Sie dran, ich pfeif’ auf Sie.«

Als »Hilwartshäuser Dorfrocker« traten die »Diavolos« auf. Bei ihnen hieß es, »Ich bin ein Dorfkind, darauf bin ich stolz«. Auf der Bühne ließen sie es richtig krachen. Die »Sollingelfen« als erste Showtanzgruppe des Abends konnte ohne Zugabe nicht von der Bühne.

Nachdem das »Bayern-Trio« sich um »Joanna und die scharfen Jungs« gekümmert hatte und eine Hommage an 200 Jahre Karneval in Hilwarshausen erklingen ließ, sorgten die »Kümmerlinge« Heike Schuchardt und Frank Busemann als Ilse und Fritzchen samt Treckerchen und Puppenwägelchen für viel Lacher. Süffisant nahmen sie sich den Problemen des Alltags von der Geburt bis zur Pubertät an.

Mit »Talentfreiheit« befassten sich »Vocal, Pipes & Drums« in ihrer vierteiligen Show. Es begann mit »Ballett de Bavaria«, ging weiter mit »Schweigen der Männer« beziehungsweise »Ein Mann kein Wort« sowie »Sexy irisch« mit Anspielungen auf »Lord of the Dance«. Es folgte ein »talentfreies« Hit-Medley mit Dieter Bohlen, Thomas Anders oder Mark Medlock und vielen beliebten Stars. Als Zugabe zeigten sie Impressionen aus ihrem Trainingsprogramm.

Nach einer Stimmungsrunde mit »Sound & Show« folgten die »Griechischen Träume« von »Mahalo«, der größten Gruppe der Hilwartshäuser Karnevalisten. Die Showtänzer erzeugten mit Energie und Tanzpower mediterranes Flair, sie luden musikalisch zum Reise in den Süden ein.

Ein Höhepunkt des Büttenabends ist jedes Jahr der »Hilwartshäuser Jung’« Günter Hildebrandt, dieses Mal als Frau verkleidet. Einen Fanclub hatte er sogar dabei. Mit Walkingfreundin Isolde war er unterwegs oder versuchte, eine Familienjahreskarte für mehrere Generationen bei der Stadtverwaltung zu bekommen. Verbindungsstörungen gab es mit der Lichterkette beim Weihnachtsbaum, per Heckenschere wurde diese durchtrennt.

Als Frau habe man es schwer, sagte er, der Body-Mass-Index (BMI) sei wichtiger als der IQ. Russische Waagen werden bevorzugt, weil sie weniger anzeigen. Selbst beim Tanken gebe es große Unterschiede. Während des Vorgangs schreiben die Frauen SMS, die Männer schauen stur auf das Säulendisplay.

Großen Beifall gab es für den »Hilwartshäuser Jung’«. Neben dem Karnevalsorden erhielt er als Überraschung eine besondere Auszeichnung. Der Verdienstorden Gold mit Brillanten vom Bund Deutscher Karnevalisten wurde ihm von Jan Störmer, Vizepräsident des Karnevalsverbands Niedersachsen, verliehen.

Präsident Axel Freckmann erinnerte, dass Hildebrandt seit 55 Jahren in der Bütt stehe. Bei einer Schulaufführung wurde sein Talent entdeckt. Zu Beginn hielt er gereimte Büttenreden, es folgten Zwiegespräche. Ab 2011 tritt er als »Hilwartshäuser Jung’« auf. Zudem gründete er 1989 das Männerballett und war mehr als 20 Jahre im Elferrat. Mit großer Freude wurde ihm von Störmer und Freckmann die höchste deutsche Karnevalsauszeichnung überreicht.
Weitere Auszeichnungen folgten. In würdiger Anerkennung für langjährige Verdienste erhielten den niedersächsischen Verdienstorden in Silber Ann-Kathrin Domigall und Alexander Scholz, in Gold Ingo Schilling sowie in Gold mit Brillanten Hartmut Oehlsen und Axel Freckmann.

Manfred Jürges und Kai Esemann sorgten für viel Stimmung auf der Bühne, für große Verzückung die »Crazy Horses« mit ihrem Männerballett. Als Cowboys verkleidet, heizten sie dem Publikum ein.

Frank Bußmann, Holger Kujawa und Uwe Gottsmann waren als »Sollingpiraten auf großer Fahrt«. Sie hielten den Stimmungsbogen mit passender Musik wie von »Santiano« hoch.

»Girls on Fire«, das boten die »Pussycats«. Energiegeladen sprühten sie ein Showfestival ab. Zum krönender Abschluss versammelten sich alle Aktiven auf der Bühne und sangen das »Strohmannlied«. Die längste Polonaise Südniedersachsens zog anschließen durch die Hilwartshäuser Narhalla.mru

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