Bau-, Planungs- und Umweltausschuss Dassel

Hilwartshäuser sollen Geld auftreiben für den Hallenbau

Sanierung des Dorfgemeinschaftshauses: Finanzierungslücke wird gedeckt, wenn Hallenanbau finanziert ist / Straßenbeleuchtung

Stundenlang waren die Mitglieder des Bau-, Planungs- und Umweltausschusses im Stadtgebiet unterwegs, um sich verschiedene Maßnahmen anzusehen. Und nach einer stundenlangen Sitzung waren rund 300.000 Euro ausgegeben - Geld, das man nicht hat, wie Eckhard Garbe, CDU, feststellte. Und dabei war die größte mögliche Investition noch gar nicht abschließend vorgesehen: die Sa­nierung des Dorfgemeinschaftshauses Hilwarts­hausen samt dem möglichen Anbau einer Halle.

Dassel. Für die Sanierung des Dorfgemeinschaftshauses Hilwartshausen wurden vor einem Jahr 100.000 Euro eingeplant, mit weiteren 100.000 Euro Zuschuss wurde gerechnet. Schon damals war das Vorhaben umstritten - seit Jahren wird die Sanierung des maroden Hauses verschoben. Im Zuge der Dorferneuerung war in Hilwartshausen die Idee gereift, eine Halle an das Haus anzubauen.

Jetzt liegen konkrete Kostenschätzungen vor: 311.000 Euro soll die Sanierung des Altbaus kosten, davon könnten die Hilwartshäuser 70.000 Euro an Eigenleistung erbringen. Kommen noch die 100.000 Euro städtische Mittel und 100.000 Euro Zuschuss hinzu, klafft immer noch eine Deckungslücke von 41.000 Euro. Der Anbau einer 15 mal 20 Meter großen Halle würde mit weiteren 533.000 Euro zu Buche schlagen. Die Hilwartshäuser sind bereit, für 118.000 Euro Eigenleistung zu erbringen - eine große Summe, die, wie Bauamtsleiter Volker Fuchs erläuterte, aber durchaus durchdacht sei. Die übrigen 415.000 Euro minus einem 100.0000 Euro starken Zuschuss müssten noch aufgebracht werden.

Jahrelang habe man das Dorfgemeinschaftshaus Hilwartshausen vernachlässigt, kämpfte Karl Tolle, SPD und Ortsbürgermeister von Hilwartshausen, für das Projekt. Zudem sei Hilwartshausen ein vereinsintensiver Ort. Eine klare Absage erteilte die CDU dem Vorhaben. Hartmut Demann und Eckhard Garbe meinten, dass das Projekt angesichts der finanziellen Situation der Stadt nicht zu schultern sei, ebenso Karl August Bartels, der angesichts des demografischen Wandels hier nicht mehr mit »blühenden Landschaften« rechnen wollte. Wirtschaftlich sei der Bau nicht zu verantworten. Anders Bernd Stünkel vom Bürgerforum: Ebenso wie sein Fraktionskollege Karl Hütte wollte er das Projekt »nicht gleich abwürgen«, sondern dem Ort eine Chance auf Verwirklichung geben. Auch Bürgermeister Gerhard Melching machte deutlich, das  jetzt noch Eigenleistung möglich sei, in einigen Jahren aber sicherlich nicht mehr in dem heutigen Maße. Max Schlüter, SPD, sagte gar konkrete Bauhilfe zu. Am Ende der langwierigen Diskussion wurde mit den Stimmen von SPD und Bürgerforum und gegen die CDU ein Kompromiss gefunden: Wenn Hilwartshausen eine solide Finanzierung des Hallenanbaus gelingt, dann wird man auch die Finanzierungslücke für die Sanierung des Altbaus schließen. Eine Zeitvorgabe wurde den Hilwartshäusern nicht gemacht.
Nicht einverstanden waren die Politiker mit den Kosten in Höhe von 70.000 Euro für die Umgestaltung des Dorfplatzes in Hilwartshausen. Ein günstigere Kostenvariante soll erarbeitet werden.
In die Fassadensanierung des Ratskellers in Dassel werden 30.000 Euro investiert. 100.000 Euro werden für die Nebenanlagen der Relliehäuser Straße eingeplant, wobei man mit 60.000 Euro Zuschuss rechnet. Für den Bauhof werden zwei neue Fahrzeuge geleast. Einig waren sich die Politiker, dass die Sporthalle Dassel für 227.500 Euro saniert werden muss, schließlich winkt hier ein Zuschuss in Höhe von 68.000 Euro. Wenn jetzt in diese Halle investiert wird, dann soll aber auch klar sein, das man nicht noch die Halle der ehemaligen Rainald-von-Dassel-Schule vom Landkreis übernehmen könne, hieß es.

500 Euro fließen in das Fachwerkgefache am Feuerwehrgerätehaus Mackensen. Nachfinanziert werden muss beim Kindergarten Lüthorst. Der Umbau der ehemaligen Schule wird nicht 80.000 Euro, sondern 92.500 Euro kosten, unter anderem, weil alte Bleileitungen ausgetauscht werden mussten. Für rund 7.000 Euro erhält der ehemalige Kindergarten Sievershausen neue Fenster und einen Fassadenanstrich, für 8.000 Euro wird der dazugehörige Turm saniert.
Das Dorfgemeinschaftshaus Amelsen soll zum Teil einen Vollwärmeschutz erhalten, alte Glasbausteine werden entfernt. Hierfür wurden 10.000 Euro bereit gestellt.

25.000 Euro wurden in den Haushalt eingestellt für einen Wohnmobilstellplatz am Lauenberger Badesee. Die Baukosten, erläuterte Bauamtsleiter Fuchs, sollen über Drittmittel finanziert werden. 2.000 Euro investiert die Stadt in Sanierungsmaßnahmen im Bistro am Badesee. Die Fenstererneuerung im Kindergarten Lauenberg, die Tür zum Generationenpark und ein neuer Fußboden im Eingangsbereich sind mit 9.500 Euro berücksichtigt.
Im Dorfgemeinschaftshaus Wellersen sollen die Toiletten künftig barrierefrei erreichbar sein, Restmittel hierfür sind noch vorhanden.

An der Grundschule Markoldendorf soll ein Buswendeplatz angelegt werden. Lediglich die Verlegung des Parkplatzes muss die Stadt mit 4.000 Euro finanzieren. Saniert werden sollen in der Grundschule noch Fenster im Pausengang. Weiteres Geld wird die Stadt in Gehwege am Steinberg investieren müssen, denn hier gibt es Stolperstellen.
Erste Überlegungen wurden zur Veräußerung der Straßenbeleuchtung angestellt. Ersatzteile für die Pilz-Leuchten seien kaum mehr zu bekommen, erklärte Holger Meyer vom Bauamt, insgesamt ist das Netz in keinem guten Zustand. »Die Lampen glimmen nur noch.« Möglich wäre ein Investitionsprogramm oder aber die Möglichkeit, künftig Licht einzukaufen. Das Netz wird dabei an einen Stromversorger verkauft, dieser verpflichtet sich zur Modernisierung der Leuchten samt Mas­ten und verkauft anschließend das Licht an die Stadt. Rund 100.000 Euro fließen jährlich in die Straßenbeleuchtung. Die Politiker beauftragten die Stadtverwaltung, die Möglichkeiten des Verkaufs der Straßenbeleuchtung zu konkretisieren.

Den Weg frei machte der Ausschuss für den Bau eines Seniorenheims am Gradanger. Die entsprechende Teilaufhebung des Bebauungsplanes passierte den Ausschuss. Investitionsprogramm und der Haushaltsplanentwurf 2011 wurden zur Kenntnis genommen.sts

Dassel

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