»Hochinteressantes zur Geschichte herausgefunden«

Museum »Grafschaft Dassel« eröffnete vergangenen Sonnabend die Ausstellung »700 Jahre Wellersen – Ein Dorf stellt sich vor«

Dassel. Einen einzigartigen Blick auf die Geschichte Wellersens bietet die Sonderausstellung »700 Jahre Wellersen – Ein Dorf stellt sich vor«, die seit vergangenem Sonnabend im Museum »Grafschaft Dassel« zu sehen ist. Zur Eröffnung der Ausstellung sprachen Ludolf von Dassel, Ortsbürgermeister von Hoppensen und Wellersen, der Ortsbeauftragte Helmut Dörger, der Vorsitzende des Museum-Fördervereins, Professor Dr. Ludger Kappen und der Bürgermeister der Stadt Dassel, Gerhard Melching.

Dassel (thp). Zahlreiche Besucher kamen am vergangenen Sonnabend ins Museum, um sich die Sonderausstellung der Ortschaft Wellersen anzusehen. Mit großem Aufwand haben die Organisatoren die ortstypischen Merkmale herausgearbeitet. Zu sehen sind unter anderem Bilder, Dokumente oder Werkzeuge der alten Mühle, des Wasserschlosses, der Kirche und der langjährigen Dorfschule. Auch eine detaillierte Chronik wurde angefertigt. »Die Ortschaft wird hier heute vorgestellt, und Helmut Dörger ist dabei eine sehenswerte Zusammenstellung gelungen«, lobte von Dassel seinen Ortsbeauftragten. In einem kurzen historischen Rückblick stellte er die besondere Rolle Wellersens heraus, das 1310 durch den Verkauf an das Hochstift Hildesheim erstmals urkundlich erwähnt wurde. Diese Verbindung, in Form der Zugehörigkeit zur Landschaft des Fürstentums Hildesheim, bestehe auch heute noch. Ebenso bedeutsam sei die Renovierung des Weserrenaissance-Portals gewesen, für die sich Ehrenortsbürgermeister Reinhold Spieker seinerzeit eingesetzt hätte, und die auch in der Ausstellung Erwähnung findet. »Das ist Geschichte pur, die greifbar wird«, stellte er fest.

Das außerordentliche Engagement und die Zusammenarbeit aller Beteiligten lobte Melching, der es erstaunlich fand, was hier durch ehrenamtlichen Einsatz entstanden sei. Die Ausstellung sei zudem ein schönes Beispiel dafür, wie etwas gemeinsam bewerkstelligt und genutzt werde. »Dass sich die Ortschaften hier präsentieren können, wertet sie noch einmal zusätzlich auf«, machte Melching deutlich, und er fügte abschließend an: »Ich bin begeistert von dem Konzept, das Sie hier entwickelt haben.«

Kappen freute sich über das rege Interesse an dieser Veranstaltung. Mittlerweile könne im Museum schon die fünfte Ausstellung dieser Art angeboten werden, und er hoffte, dass auch die restlichen Ortschaften Dassels bald einen Platz im Museum finden. Wichtig für jede Ortsausstellung sei es, das Besondere und Einzigartige herauszufiltern und den Leuten vorzustellen. »Museen beziehen ihre Attraktivität aus Individualität«, betonte er. So habe man unter anderem in Zusammenarbeit mit Helmut Dörger »Hochinteressantes zur Geschichte herausgefunden, das diesen Ort maßgeblich charakterisiert.« Es würden Elemente gezeigt, die man bei den vorigen Sonderausstellungen von Sievershausen, Deitersen und Markoldendorf nicht zu sehen bekommen habe.

»Die Geschichte Wellersens für die Nachwelt festzuhalten, war für mich ein entscheidender Beweggrund«, verriet Dörger den Gästen. Viel Unterstützung habe er beim Zusammentragen historischen Materials im Rahmen der 700-Jahr-Feier erhalten. »Dabei bin ich von der Fülle der Exponate fast erschlagen worden«, scherzte er. So habe er den zusätzlichen Arbeitsaufwand anfangs etwas unterschätzt. Dafür, dass es geklappt hat, dankte er allen Helfern und Unterstützern. Als weiteren Präsentationsort der Exponate habe er im Anschluss an die Sonderausstellung bereits das Gemeindehaus vorgesehen: »Das eine oder andere werden wir dort sicherlich sinnvoll verwenden können.«oh

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