»Ihr seid auf dem besten Weg«

Entlassungsfeier an der Rainald-von-Dassel-Schule für 57 Absolventen | Wunderschöne Momente

Der Jahrgang 2022 der Rainald-von Dassel-Schule wurde jetzt feierlich entlassen.

Dassel. Die Kunst, mutig den eigenen Weg zu gehen, und Offenheit für neue Wege zu bewahren, das wünschte Kerstin Voß, Schulleiterin der Rainald-von-Dassel-Schule, den Schülern, die jetzt im Rahmen der feierlichen Abschlussfeier entlassen wurden. Auf diesem Weg solle die Schüler Sonnenschein begleiten, und sie sollen sich bewahrt fühlen. Verabschiedet wurden 57 Schülerinnen und Schüler – elf mit Hauptschul-, 18 mit Realschulabschluss und 27 mit Erweitertem Sekundar I-Abschluss. »Das ist ein klasse Ergebnis«, sagte Voß. Auf dem Roten Teppich zogen die Schüler – festlich gekleidet – unter Applaus in die Pausenhalle ein.

Wert des gemeinsamen Lernens

Voß bedankte sich bei den Lehrkräften und bei den Eltern, die immer wieder kooperiert und Lösungen gesucht hätten, um einen guten Weg für die Schüler zu finden. »Sechs Jahre lang waren wir mit den meisten von euch gemeinsam unterwegs«, blickte die Schulleiterin zurück. Insbesondere in Zeiten des Homeschooling hätten alle gemerkt, wie wertvoll es sei, gemeinsam lernen zu können. Denn fürs Leben lernen heiße eben nicht nur, Wissen in den Kopf einzupflanzen, sondern mit- und voneinander zu lernen, den anderen und sich selbst wahrzunehmen, eigene Stärken zu entdecken und in die Klassengemeinschaft einzubringen, den eigenen Platz im Klassengefüge zu finden und nicht zuletzt sich anstecken zu lassen von der Begeisterung der Lehrer über das, was sie vermitteln wollen.

Nicht aufgegeben, sondern einander geholfen

Jede und jeder sei seinen Weg gegangen, habe den eigenen Weg bis zum heutigen Schulabschluss gefunden. Bei manchen sei dies ein ganz gradliniger Weg gewesen. Andere seien da etwas planloser gewesen. Den ein oder anderen Schlenker zu machen, Neues zu entdecken, schade in der Regel nicht, sagte Voß. Auch holprige Wege seien die Schüler gegangen, auch mal gestolpert oder gar gefallen. »Und das begeistert mich, zu sehen, wie ihr dann nicht aufgegeben habt, nicht sitzen geblieben seid, sondern einander geholfen habt, auch Rat bei Lehrern oder unserer Schulsozialarbeiterin gesucht habt. So seid ihr trotz mancher Schwierigkeiten ans Ziel gekommen.« Jetzt hätten die Schüler den Gipfel erreicht, ihr Einsatz, ihr Lernen, ihr Durchhalten habe sich gelohnt.

Immer wieder neue Wege entdecken

Einige gehen zur BBS oder PGS, andere beginnen eine Berufsausbildung, manche setzen sich in einem Freiwilligen Sozialen Jahr für andere ein. »Neue, eigene Wege zu finden und zu beschreiten ist nicht immer leicht, aber ihr schafft das«, war Voß sicher. Das nötige Rüstzeug hätten sie im Gepäck. Und so machte sie den Schülern Mut, neue Wege zu gehen. Jochen Mariss, als Autor und Grafikdesigner vieler Grußkarten bekannt, formulierte: »Die Kunst zu leben besteht vielleicht vor allem darin, seinen eigenen Weg zu gehen und sich dabei die Offenheit zu bewahren, immer wieder neue Wege zu entdecken.« Dass die Schüler diese Kunst immer besser erlernen und dass sie auf ihren Wegen immer wieder Sonnenschein, ganz viel Segen und Bewahrung erleben, das wünschte sie den Schülern.

Dassels Bürgermeister Sven Wolter überbrachte die Glückwünsche von Rat und Verwaltung der Stadt Dassel. Die RvD habe den Absolventen das nötige Handwerkszeug an die Hand gegeben, und angesichts des Fachkräftemangels hätten die Absolventen gute Chancen. Per Brief hat sich Landrätin Astrid Klinkert-Kittel an die Absolventen gewandt, sie könnten stolz auf sich sein, schrieb sie.

Schülersprecherin Valerie Voltmann erinnerte an Theaterbesuche und Klassenfahrten, aber auch an Homeschooling und Wechselunterricht. Im Namen der Schüler dankte sie den Lehrern für »wunderschöne Momente«.

Schuljahre aus Schüler-, Eltern- und Lehrersicht

Die Klassenlehrerinnen Christiane Sander, Katrin Brockmann und Ina Kloke beleuchteten die vergangenen sechs Jahre aus Schüler-, Eltern- und Lehrersicht. Mit Humor sprachen sie vom Loslassen, Sich-Durchbeißen, dem Selbständigwerden und der Übernahme von Verantwortung. Deutlich wurde, dass sie ihre Schüler vermissen werden, und dass die Absolventen stolz auf sich sein können, denn sie hätten ihr Ziel erreicht und das unter erschwerten Corona-Bedingungen. Die ein oder andere lustige Begebenheit aus dem Schulalltag sorgte dabei für Heiterkeit, ebenso die Fotos. Die Absolventen, hofften die Lehrerinnen, sollten weiterhin fröhlich, zugewandt und hilfsbereit bleiben, Mut haben, neue Dinge anzupacken. »Ihr seid auf dem besten Weg.«

Ausgezeichnet wurden Finn Ohrmann (Durchschnitt 1,6), Jenni Brak (1,7), Eva Wallrabenstein (1,3), Lucas Hellrung (1,3) Lennert Ebeling (1,4), Luca Wedekind (1,4), Anthony Schmidt (2,0) und Lorina Schenk (2,0), für besonderes Engagement die Schülersprecher Adrian Weber und Valerie Voltmann sowie für den Schulsanitätsdienst Lennert Ebeling, Makka Gayrbekova, Pierre Jahn und Luca Jansen.

Dank für »tolle Zeit«

Mit Blumen und großem Dank verabschiedeten sich die Schüler von »ihren« Lehrern. Insgesamt gesehen sei es eine »tolle Zeit« an der RvD gewesen, wenn auch Corona aus der Schulzeit eine Achterbahnfahrt gemacht habe.

Für Musik sorgte die frühere Lehrerin Annika Groß mit der Gitarre, und die Lehrerschaft verabschiedete den Jahrgang 2022 mit einem selbst getexteten Lied zu Max Giesingers »Irgendwann«. Dafür gab es viel Applaus. Gestern Abend konnten die Absolventen dann ausgelassen in den Klassengemeinschaften ihren Schulabschluss feiern.sts

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