Im Rahmen der Prävention: »Online« mit dem Weimarer Kultur-Express

Dassel. In Corona-Zeiten sind Theaterstücke in der Schule eine Rarität. Für die siebten und achten Klassen organisierte die Rainald-von-Dassel-Schule jetzt im Rahmen der Suchtprävention das Stück »Online« vom Weimarer Kultur-Express. Auf unterhaltsame Weise thematisiert wurde dabei die Gefahr der Social-Media-Sucht, und es ging um bewussteren Umgang mit den neuen Medien. Die rund 60-minütige Inszenierung handelt von Jule, deren altes Handy zwar internetfähig ist, aber alt, unzuverlässig und lange nicht so leistungsstark, wie sie es sich wünscht. Zu ihrem Geburtstag bekommt sie endlich das neue, heißersehnte Smartphone.

Damit eröffnet sich ihr ein noch schnellerer, leichterer und vor allem ortsungebundener Zugriff auf Spiele- und Netzwerkportale. Das Immer-Online-Sein wird eine neue Lebensempfindung für Jule. Hier fühlt sie sich rundum wichtig, im Mittelpunkt. Ihre realen Freunde, vor allem ihre beste Freundin Elli und ihre bis dahin geliebten Hobbys geraten mehr und mehr in den Hintergrund. Sie vernachlässigt ihre Band, schwänzt die Schule, übernimmt nicht mehr ihre Pflichten im Haushalt.

Die Beziehung zu ihrer Mutter und zu anderen Angehörigen leidet unter dem ständigen Online-Sein. Doch die neue Leidenschaft birgt auch noch andere Gefahren. Jule tappt in die eine oder andere Kostenfalle und läuft Gefahr, zu falschen Leuten Kontakt aufzunehmen. »Warte mal kurz«, sagt sie immer wieder und wendet sich dem Smartphone zu und von den Menschen ab. Sie wird immer ­aggressiver, erst recht, als die Mutter ihren ­Account löscht. Am Ende muss Jule sich eingestehen, dass sie abhängig vom Smartphone ist. Sie merkt, dass sie nichts mehr hat.

Doch ihr gelingt der Weg zurück ins Leben. Im Anschluss an das Stück tauschten sich die Schauspielerinnen mit den Schülern aus. Die Jugendlichen nutzen ihr Handy viele Stunden am Tag, so dass andere Dinge im realen Leben oftmals warten müssen. Die Schauspielerinnen warben dafür, das Smartphone auch mal weg zu legen. Und wenn man die Kontrolle über seine Mediennutzung verliere, sollte man sich Hilfe holen. Ansprechbar sei dabei beispielsweise die Schulsozialarbeiterin.sts

Dassel

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