Informationsveranstaltung zum Verkauf der Kapelle in Markoldendorf

Pastorin Sarah Coenen ist froh, dass sich ein Markoldendorfer gefunden hat, der die Marienkapelle kaufen will.

Markoldendorf. Wenn kirchliche Gebäude verkauft werden müssen, ist das für die Gemeinde – selbst für diejenigen, die der Kirche gar nicht so nahestehen – immer ein schmerzlicher Einschnitt. Der Ort verändert sich, etwas für immer sicher Geglaubtes, geht verloren. Dennoch ist das, was in Markoldendorf mit der Marienkapelle passiert, heutzutage kein Einzelfall. Noch dazu jahrelang und gründlich geplant und mit äußerstem Fingerspitzengefühl behandelt.

»Suchet der Stadt Bestes ...«, mit diesem Bibelwort (Jeremia 29,7) leitete Pastorin Sarah Coenen eine gut besuchte Informationsveranstaltung in Markoldendorf zum Verkauf des Gotteshauses ein. Dies sei auch das Motto bei allen Überlegungen gewesen, die zu diesem Schritt führten. Nötig war er, weil die Zuweisungen der Landeskirche für zwei Kirchengebäude in einem kleinen Ort wie Markoldendorf langfristig nicht ausreichen und der Dachstuhl der Kapelle zudem stark sanierungsbedürftig ist. Die nötigen Investitionen übersteigen die finanziellen Mittel, die der Gemeinde zur Verfügung stehen deutlich, so dass eine Lösung hermusste. Außerdem liegt die Kapelle ganz in der Nähe der Markoldendorfer Kirche.

Nun wurde ein Käufer gefunden, alles ist in trockenen Tüchern. »Ich glaube, es ist gut, dass sich Leute gefunden haben, die selbst Markoldendorfer sind«, fuhr Pastorin Coenen fort, so sei sie sich sicher, dass das Gebäude nicht zu einer Ruine im Ortsbild werde.

Auch für die Orgel hat sich eine gute Lösung gefunden, die geht nämlich nach Herzberg im Leine-Solling benachbarten Kirchenkreis Harzer Land und wird dort schon mit Freude erwartet. Andere Gegenstände wie die Glocke wurden auch ausgebaut und werden nun in der Martinskirche ausgestellt.

Der Altartisch bleibe der Gemeinde erhalten und werde auch weiterhin als »heiliger Gegenstand« genutzt, der Kanzelaltar wird erst einmal eingelagert, die Stühle werden vom Ortsrat übernommen. All das ist nicht mit riesigen Geldsummen als Erlös verbunden, dennoch gibt es derzeit noch zweckgebundene Rücklagen in Höhe von etwa 48.000 Euro. Hier soll eine Nutzung für andere kirchliche Bauvorhaben in Markoldendorf auf den Weg gebracht werden, so dass nach Ansicht aller Beteiligten tatsächlich der Stadt Bestes gefunden wurde.

Was wird denn aber nun aus der Marien­kapelle? Diese Frage brannte natürlich vielen Besuchern der Gemeindeversammlung auf den Nägeln. »Das müssen Sie bitte den Käufer selbst fragen«, kommentierte die Pastorin schulterzuckend, er sei nun einmal nicht anwesend und über eventuelle Pläne könne sie natürlich keine Auskunft geben.

Bevor nun noch einmal zum letzten Gottesdienst in der nächsten Woche eingeladen wurde, nutzte Superintendentin Stephanie von Lingen die Gelegenheit, um der Gemeinde für die langjährige und nachhaltige Zukunfts­planung hinsichtlich des örtlichen Gebäude­managements zu danken. Auch dafür, dass die Arbeit in Sachen kirchliche Gebäude in Mark­oldendorf weitergehen wird. »Es ist ein schmerzlicher Prozess, doch letztlich ist es gut, dass eine sinnvolle Lösung gefunden wurde«, meinte auch sie.

Landessuperintendent Eckhard Gorka wird am Sonmnabend, 23. Februar, um 16 Uhr die letzte Andacht in der Kapelle halten und sie offiziell entwidmen. Danach gilt die Kapelle als »profaniert« und kann für eine andere Bestimmung umgestaltet werden.LS-Pd

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