Kreative Ideen des Künstlerpaares Spann

Bärbel Spann veröffentlicht neues Buch | Rolf-Dieter Spann kombinitert Literarisches und Leckerlis

Rolf-Dieter Spann Rolf hatte die Idee, kleine Geschenkkartons, jeweils für Katzen und Hunde, mit entsprechend einem Gedichtbändchen und einem Leckerchentütchen zu füllen.

Dassel. Die Bandbreite ihres künstlerischen Schaffens ist groß: Das Ehepaar Bärbel und Rolf-Dieter Spann bereichert seit Jahren die Kunstszene der Region - sei es schriftstellerisch, als Dichter, Bildhauer oder Zeichner. Mit ihrer »Collage« Dassel haben die beiden viele Ausstellungen organisiert - aktuell beispielsweise im Dasseler Rathaus. Kennengelernt haben sich die 56-Jährige und der 70-Jährige über das Internet.

Als der gelernte, vielseitig interessierte Grafiker aus Solingen im CVJM-Haus »Solling« ein Seminar über Poetik gab, lernten sich beide genauer kennen. »Angefangen hat alles mit Literatur«, sagt Rolf-Dieter Spann. Bärbel Spann schreibt seit ihrer Jugend Gedichte und Kurzgeschichten. Sie liest gerne, besonders Stephen King. Und so fließen aus ihrem Kopf mal düstere Geschichten, manchmal aber auch heitere. Gerne lässt die das Ende offen. 1994 gründete sie die »Autorengruppe Fachwerk«, 1999 die Frauenliteraturgruppe Federkiel«.

Diese wurde 2018 in »Collage-Autoren« umbenannt. Für die kommende Zeit sind wieder vermehrt Lesungen in der näheren und weiteren Umgebung geplant - beispielsweise am 21. September im Literaturcafé des Theaters der Nacht in Northeim. Neben dem Schreiben widmet sich Bärbel Spann auch der Fotografie. »Tränen der Elfe« war der Titel ihres ersten Romans. »Begegnungen«, »Blauherzig«, »Feuersteinland« oder »Tage wie dieser ...« folgten. Darüberhinaus ist sie in vielen Anthologien vertreten.

Jetzt hat Bärbel Spann ein neues Buch herausgebracht: »Der rote Faden« beinhaltet Kurzgeschichten der verschiedensten Art: Die Themenvielfalt ist überraschend - da geht es um Briefe an einen Freund, mysteriöse Postkarten, Blickkontakt, den Tod, Sehnsucht, Habitus oder Ruhestand. Es sind Alltäglichkeiten, die Spann fein beobachtet und zu leserlichen Gesichten zusammenfügt. Sie erkennt, bündelt und beschreibt Gefühle, verwandelt Realität in Texte. Anregungen für ihre Fantasie zieht sie aus dem Alltag, berichtet sie.

Die Geschichten entwickelten sich dann beim Schreiben. Froh ist sie, dass sie von ihrem Mann Rolf-Dieter Spann ehrliche Rückmeldungen zu ihren Projekten bekommt und dass er ihre Bücher auch teilweise illustriert hat. Rolf-Dieter Spann ist Grafiker, er hat eine Affinität zu Dichtern. Das Kunsthaus ist voll mit Büchern - mehr als 10.000 Exemplare, meint er. In der Literatur schätzt er vor allem Geschichten, aus denen man etwas lernen kann. Er hat begonnen einen Roman zu schreiben, ihn aber mittlerweile »auf die Seite gelegt«.

Neben Gedichten und Kurzgeschichten haben es ihm vor allem Aphorismen angetan, in die er hintersinnige Botschaften verpackt: »Jedes Buch ist wertvoll: Es lehrt mich etwas über die Welt, über mich, oder zumindest über die Fähigkeit des Autoren«. Ausdrucksstarke politische Gedichte hat er verfasst - über Flucht, über Rechtsruck oder das Brot der Erde. Rolf-Dieter Spanns künstlerisches Schaffen bezieht sich aber nicht nur auf die Schrift.

Er hat sich mit Miniaturmalerei befasst, ist bildhauerisch tätig, hat sich in Ikonen-Malerei weitergebildet, zeichnet und druckt. Sein neuestes Projekt sind kleine Geschenkkartons, die mit Katzen- oder Hundegedichten gefüllt werden. Dazu gibt es entsprechende Leckerlis für die Tiere - alles unter dem Titel »Mein Mensch und ich - einfach tierisch«. Die Kreativität des Künstlerehepaares ist beeindruckend vielfältig - auf Weiteres darf man gespannt sein. Das Kunsthaus »Collage« in der Neuen Straße 13 freut sich über Besucher - einfach klingeln.sts