Mehr als 930 Sänger singen aktiv im Kreischorverband

Tagung in Markoldendorf mit »Concordia« als Gastgeber / Angebote zu Aus- und Fortbildung und für Auftritte nutzen / Traditionspflege

Beim Gemischten Chor »Concordia« Markoldendorf war der Kreischorverband Südniedersachsen jetzt mit seiner Jahrestagung zu Gast. 36 Chöre aus 33 Vereinen der Region haben sich zusammengeschlossen, um gemeinsam zu singen und ihre Belange zu vertreten.

Markoldendorf. »Wo man singt, da lass dich ruhig nieder« – mit Gesang hießen die Sängerinnen und Sänger der »Concordia« unter der Leitung von Karin Salzer die Teilnehmer in einer gelungenen Einstimmung willkommen. Eingeladen waren Vorstände und Chorleiter der Mitgliedsvereine. Der Vorsitzende des Kreischorverbandes Südniedersachsen, Ewald Marten, dankte dem gastgebenden Verein und der Vorsitzenden Edith Skorzinski für die Ausrichtung der Tagung. »Singe, wem Gesang gegeben«: Bei ihm sei das leider nicht der Fall, schmunzelte Markoldendorfs Ortsbürgermeister Karl Hütte. Es sei aber lobenswert, wenn sich Vereine und Verbände so engagiert einsetzten. Derzeit sei es nicht einfach, Nachwuchs zu bekommen und zu halten. Deshalb wünsche er den Vereinen guten Zuspruch für ihre Arbeit und Auftritte. Singen sei eine bewährte Tradition in Dassel und Markoldendorf, sagte Bürgermeister Gerhard Melching in seinem Grußwort. Die veränderten Strukturen in der Region wirkten sich auch auf die Vereinsarbeit aus, wobei Markoldendorf mit zwei Chöre eine Hochburg des Gesangs sei. Er wisse das Bemühen, die Orte auf diese Weise attraktiv zu halten, zu schätzen, betonte Melching, und es wäre vielleicht keine schlechte Idee im Sinne der Förderung von Vereinsaktivitäten, Radio und Fernsehen regelmäßig für ein paar Stunden abzuschalten. Die Vereine würden Liedgut und Kultur weitertragen und eine Brücke in die Zukunft schlagen.

Singfähigkeit ist bei vielen Vereinen bereits ein Problem, aber auch Auftrittsmöglichkeiten. Deshalb sollte man Angebote nutzen, vor großen Publikum wichtige Erfahrungen zu sammeln, betonte Verbandsvorsitzender Ewald Marten. An die Chorleiter appellierte er gemeinsam mit Verbandschorleiter Dr. Haefner, Fortbildungsangebote zu nutzen. Wenn es darauf zu geringen Zuspruch gebe, wie in der Vergangenheit geschehen, könne man die Angebote leider nicht aufrecht erhalten. Grundsätzlich meldeten die Chorleiter Interesse an verbandseigenen Fortbildungen an, allerdings verbunden mit rechtzeitiger Terminbekanntgabe. Diskutiert wurde auch über das Beratungssingen, das in Verbindung mit dem Freundschaftssingen am 22. April in Duderstadt angeboten wird. Mitunter, hieß es, werde man in jahrelanger Arbeit etwas betriebsblind – da könne ein kritischer Blick von außen auf die eigene Arbeit nicht schaden. Ein Chorleiter-D-Kurs soll im Herbst angeboten werden. In bis zu 60 Unterrichtsstunden können die Teilnehmer eine Ausbildung als Chorhelfer absolvieren. Die Vereine werden demnächst dazu detailliert informiert.

Zusammengeschlossen sind im Kreischorverband Südniedersachsen aktuell 36 Chöre in 33 Mitgliedsvereinen. Leider habe es im vergangenen Jahr eine Abmeldung sowie eine Auflösung gegeben, teilte der Vorsitzende mit. Der Mitgliederbestand beträgt 1.827, davon 931 aktive Sänger und 896 fördernde Mitglieder. 151 Mitglieder sind in Kinder- und Jugendchören aktiv.
Zahlreiche Ehrungen konnte der Verband im vergangenen Jahren vornehmen: 115 Urkunden händigten die Vorstandsmitglieder in 21 Vereinen aus. Man nutze diese Möglichkeit gern, um die Arbeit der Vereine kennenzulernen, sagte der Vorsitzende. Das gelte beispielsweise auch für das »Concordia«-Jubiläum, das im Mai in Markoldendorf gefeiert wurde, und für das Freundschaftssingen in der Northeimer Stadthalle. Gern wolle der Verband neue Vereine aufnehmen und sich mit Aus- und Fortbildungsangeboten positionieren. In diesem Zusammenhang wolle man stärker für die Verbandsarbeit werden.
Auf die Möglichkeiten der Gestaltung von Auftritten wies die zweite Vorsitzende Heike Gundlach hin: Choreografische Gestaltung unterstütze den Gesang und mache Zuhörer zu Zuschauern. Davon könnten die Chöre nur profitieren.

Vom Chorverbandstag Niedersachsen-Bremen wurde berichtet, dass die Beiträge des Landesverbandes erhöht worden seien; der Kreischorverband wolle das erst einmal nicht an die Mitglieder weitergeben. Schatzmeister Manfred Mälzer kündigte an, dass der neue Präsident des Verbandes, Carl-Mathias Wilke, zum Freundschaftssingen in Duderstadt erwartet werde. Gegen die Kassenführung gab es keine Einwände, der Vorstand wurde einstimmig entlastet.

Aus dem Bericht der Felix-Beauftragten Andrea Strüder ging hervor, dass die Auszeichnung im vergangenen Jahr an zwei Kindergärten überreicht wurde. Das Programm werde allerdings nach einer Klage keinen Fortbestand haben. Als Nachfolgeprojekt seien die »Carusos« für die Arbeit in Kindergärten vorgeschlagen, was allerdings sehr hohe Ansprüche stelle. Der Verbandsvorstand hatte Zweifel, ob dies in der Praxis umzusetzen sei.
Der nächste Verbandstag wurde nach Bovenden vergeben, er findet am 9. März statt. Für das kommende Jahr wird außerdem überlegt, Mitte April wieder ein Freundschaftssingen in den Berufsbildenden Schulen in Einbeck abzuhalten.ek

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