Mehr als eine »touristische Wunderkerze« im Landkreis

KSN und Niedersächsische Sparkassenstiftung ermöglichen Reparatur der Wasserräder in der Blankschmiede Neimke in Dassel

Sie laufen wieder: Der Förderverein Blankschmiede Neimke in Dassel hat mit Förderung durch die Niedersächsische Sparkassenstiftung die beiden Wasserräder des Technikdenkmals erneuern können. Jetzt wurden die Wasserräder, in die 20.000 Euro investiert wurden, in Betrieb genommen.

Dassel. Wolf Koch, Vorsitzender des Fördervereins, erklärte angesichts der Summe, dass der Verein mit seinen rund 100 Mitgliedern große Reparaturen nicht aus eigenen Mitteln durchführen könne. Die Stadt Dassel habe geholfen und Fördermittel besorgt. Außerdem habe die Stadt den Mühlenteich in Ordnung gebracht, so dass wieder genügend Wasser für die Räder zur Verfügung steht.

Innerhalb von drei Jahren, so Koch weiter, seien die beiden Wasserräder korrodiert. Familie Herbst, die sich engagiert um die Blankschmiede kümmert, habe Ausbesserungsarbeiten vorgenommen. Ziel aber war, das Technikdenkmal funktionsfähig zu erhalten. Und so dankte Koch der Kreis-Sparkasse Northeim (KSN) und der Niedersächsischen Sparkassenstiftung für ihr Engagement. Jetzt kann wieder am Tag des offenen Denkmals im September geschmiedet werden.

Die Blankschmiede, hob Bürgermeister Gerhard Melching heraus, sei für die Stadt - oder die Grafschaft - herausragend. Die Stadt sei nicht in der Lage, die bauliche Substanz und die technische Einrichtung zu erhalten. Darum dankte er den ehrenamtlich Tätigen für ihre Arbeit, aber auch für finanzielle Unterstützung. Denn in der Blankschmiede sei es möglich, die Arbeitswelt vergangener Generationen  Interessierten nahe zu bringen.
Zusammen mit dem Museum »Grafschaft Dassel«, dem Mühlenteich und der Blankschmiede habe Dassel eine »Museumsinsel im Kleinen« vorzuweisen. Und das sei mehr als eine »touristische Wunderkerze im Landkreis«.

Hans-Joachim Röwer verwies auf die dritte Seite des Geldinstituts, das Engagement der KSN im sozialen, sportlichen und kulturellen Bereich. Seit kurzem hat die KSN auch eine Bürgerstiftung ins  Leben gerufen. Gemeinsam mit der Niedersächsischen Sparkassenstiftung habe man bereits viele konkrete Projekte verwirklicht - so habe man beispielsweise auch bei der Renovierung der Blankschmiede in die Tasche gegriffen.  Die Privatinitiative löse die öffentliche Förderung immer mehr ab, stellte er abschließend fest.

Bei einem Rundgang durch die Blankschmiede lernten die Gäste der Einweihungsfeier ein faszinierendes technisches Kulturdenkmal kennen. 1727 wurde die Blankschmiede gegründet, produziert wurde hier bis zum Jahre 1985. Man bediente sich der Wasserkraft als Energieträger. Der Name Blankschmiede rührt daher, dass hier durch wasserbetriebene Schleifsteine die Werkstücke blank geschliffen werden konnten.
Rund 260 Jahre wurde hier die Kunst des Schmiedens von »blanken Waren« betrieben. Heute eröffnet sich den Besuchern der Blankschmiede in Dassel ein umfassendes Bild des alten Handwerks, die Nutzung der Wasserkraft für die Schmiede und das frühere alltägliche Leben.
sts