Missbrauchs-Vorwürfen wird nachgegangen

Dassel. Auch bei den Protestanten werden Missbrauchsfälle bekannt. Die evangelische Landeskirche Hannover teilte mit, dass sieben Verdachtsfälle wegen sexuellen Missbrauchs und körperlicher Gewalt festgestellt wurden.

Bereits im Februar hat sich die Paul-Gerhardt-Schule in Dassel an die Arbeit gemacht: Alle ehemaligen Internatsbewohner wurden angeschrieben. Man habe viele positive Rückmeldungen erhalten, erklärt Schulleiter Gerhard Wittkugel. Zurzeit werde aber auch zwei Fällen, die verjährt sind und bis in die 50er Jahre zurückreichen, nachgegangen. Dabei handele es sich um Fälle zwischen Belästigung und Missbrauch, mit den betroffenen Personen stehe man in Kontakt. An oberster Stelle stehe dabei das Wohl der Opfer.

Was ist damals passiert und wie hat die Schule reagiert – diesen Fragen wird nachgegangen. Beim dritten Fall handele es sich um einen Fall zwischen Gewalt und Misshandlung.

»Jeder Fall ist einer zu viel«, so Wittkugel, und werde »ungeschönt angesehen«. Man müsse den Opfern Gehör schenken und Gespräche führen. Schulleiter Wittkugel, Internatsleiter Arne Rutenbeck und Schulpastorin Bittermann sind ansprechbar. »Die Sicht der Opfer«, bekräftigt der Schulleiter, »ist das Allerwichtigste.«

Obwohl die Fälle strafrechtlich verjährt sind, wurden Ermittlungsverfahren eingeleitet. Neben den drei Fällen im ehemals kirchlichen Internat in Dassel handelt es sich um vier weitere Fälle im westlichen Gebiet der Landeskirche Hannover.sts