»Mit Herzblut« ein Farbkonzept für das »Sollingbad« erstellt

Farbdesigner Peter Zoernack stellt Entwurf vor und begleitet Arbeiten / Förderverein setzt Konzept in drei Jahren um

Farbe für das Sollingbad« Dassel: Ein neues Gesicht erhält das Dasseler Freibad, und dank dem gebürtigen Dasseler Peter Zoernack wird es ein besonderes sein. Der studierte Farbdesigner und Grafiker hat einen Entwurf erstellt, der in den nächsten drei Jahren umgesetzt wird. Die Farben werden so gesetzt, dass sie die Anlage behutsam in das Landschaftsbild integrieren, gleichzeitig werden einzelne Bereiche stärker akzentuiert.

Dassel. Die gewählten Farben, berichtet Zoernack, überfrachteten die Form der Anlage nicht, sie gingen vielmehr spielerisch mit ihnen um und ließen das Bad zu einem »völlig neu erlebbaren Ort« werden. Von außen nehmen die sandigen Farbtöne die vorhandenen, nicht zu verändernden Farbtöne auf und begleiten sie. Dem Thema »Wasser und Baden« folgen die frischen Farben des Hauptgebäudes, das eine Wellengliederung erhält – auf der langen Außenfassade in hell-dunkel geteilt. Im Innenbereich des Bades fällt vor allem der Pavillon auf, der durch markante Streifen besonders in Szene gesetzt wird. Der architektonisch sehr schlichte Anbau erfahre so eine optimale Aufwertung und lenke von seiner gestalterischen Nüchternheit ab, so Zoernack. Freundlichheitere Farbklänge gliedern und betonen den weiteren Innenraum des Schwimmbades, helfen bei der Orientierung. So ließen sie das Bad zu einem »einzigartigen Ort in der Umgebung« werden.

Das Einsetzen neuer Türen mache einen Neuanstrich nötig, erklärte der Vorsitzende des Fördervereins, Thomas Engell. Wie das Bad gestrichen werden soll, darüber lasse sich aber nicht so einfach Einigkeit herstellen. Deshalb sei man auf die Idee gekommen, einen Außenstehenden einzubeziehen. Mit dem Farbdesigner Peter Zoernack habe man einen »Glücksgriff« getan. Das »abgestimmte Gesamtkonzept« freute dann auch Bürgermeister Gerhard Melching, der feststellte, dass die Stadt dieses nicht würde leisten können. Der Förderverein will das Farbkonzept in den nächsten drei Jahren umsetzen. Zoernack sagte dabei seine Hilfe zu, wird auch Illustrationen an den Wänden anbringen.

Zoernack, der sein Farbkonzept-Büro in der Dasseler Stadtmühle betreibt, ist international tätig. Schwimmbäder, Industrie-, Wohn- und Verkehrsbauten – seine farbliche Handschrift tragen diverse Gebäude – in Einbeck beispielsweise das Tiedexer Torhaus oder in Göttingen das evangelische Krankenhaus Weende. Gerne habe er das Farbkonzept für das Dasseler Sollingbad erstellt, hob er hervor, mit »viel Herzblut«. Mit Farben, ist er sicher, könne man »unglaubliche Orte« schaffen.

Farbe, berichtet er aus seiner Arbeit, werde vielmals als leidiges Thema abgetan. Doch der Mensch reagiere auf Farbstimmungen. Das menschliche Auge sei in der Lage, die unterschiedlichsten Farbnuancierungen wahrzunehmen. Und gerade mit diesem Facettenreichtum könne der Mensch im Bereich der Ausgestaltung von Lebensräumen positiv belegbare Farbstimmungen aufbauen, in denen er sich aufgehoben und geborgen fühle.
Die modernen Großstädte, aber auch Dörfer entfernten sich immer mehr vom natürlichen Vorbild. Hektik, Stress, Reizüberflutung, die durch Farbe im Unterbewusstsein auf die Menschen wirken, seien das Ergebnis. »Daher kann Farbe keine Geschmackssache sein«, meint Peter Zoernack. Die Farbe sollte die Form einer Architektur ergründen und ihr dann möglichst mehrfarbig folgen. Zoernack wählt Farbklänge aus einer natürlich empfundenen Farbigkeit, die den Menschen positiv beeinflussen. »Es gibt keine hässlichen Farben, nur falsche Anwendungen«, meint Zoernack. Und so warnt er vor falscher Buntheit.

Übrigens: Die Verbundenheit des Dasselers Peter Zoernack mit seiner Heimatstadt zeigte sich bereits in seiner Diplomarbeit: Sie beschäftigte sich mit der Ortsbildgestaltung von Dassel.sts

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