Nahwärme kann das Freibad erhalten

Förderverein wirbt um Solidarität / Interesse daran bei der Ratssitzung bekunden

Die Abwärme der Eisengießerei Gattermann könnte den Bestand des Sollingbades in Dassel sichern. Denn nur wenn das Freibad künftig über eine neue Anlage versorgt wird, ist der Förderverein bereit, einen Betreibervertrag abzuschließen. Nur so können die Betriebskosten auf ein verträgliches Maß gesenkt werden. Geschieht das nicht, wird das Freibad nicht mehr öffnen.

Dassel. Im Sommer wird bei der Eisengießerei Gattermann in Dassel ein neuer Schmelzofen installiert. Das ermöglicht den Einbau eines Wärmetauschers zur Abnahme der Restwärme. Damit könnte dann das Freibad Dassel beheizt werden. Der zweite Ofen wird auch umgerüstet, so dass Abwärme von zwei Öfen zur Verfügung steht. Notwendig sind allerdings Investitionen in Höhe von 185.000 Euro. Im Rahmen des Zukunftsvertrages wurde beschlossen, den Defizitausgleich für das Bad auf 50.000 Euro zu begrenzen, die Investitionsmöglichkeit besteht aber.

Mit 50.000 Euro kommt der Förderverein allerdings nicht aus, das Defizit, das das Freibad in den vergangenen Jahren verursacht hat, war immer größer. Wird jedoch das Nahwärme-Projekt mit der Gießerei verwirklicht, dann sieht der Förderverein dem Abschluss des Betreibervertrags positiv entgegen, denn dann könnten die Betriebskosten gesenkt werden. Voraussetzung ist natürlich die Zustimmung der Mitglieder bei der Mitgliederversammlung, die für Ende Februar angesetzt ist.

Die Umrüstung könnte im August erfolgen. Höchstens eine Saison kann der Förderverein den Betrieb des Bades mit dem gedeckelten Zuschuss leisten – »dann sind unsere Reserven aufgebraucht«, stellen der Vorsitzende Thomas Engell und Schriftführerin Kathrin Worm fest.

Von dem Abwärme-Konzept sind Worm und Engell überzeugt. Gerade das Aufwärmen der rund 2.000 Kubikmeter Wasser vor Beginn der Saison sei energiereich und damit kostenintensiv. Die Firma Gattermann würde die Wärme kostenneutral zur Verfügung stellen. Die Investitionen in den Nahwärme-Betrieb werden sich – laut Berechnung eines Ingenieurbüros –  in sieben Jahren amortisiert haben. Bei ähnlichen Anlagen sei der Wartungsaufwand gering. Die Nahwärmelösung für das Freibad passe zudem bestens in die Zeiten der Energiewende, denn jetzt soll alternativen Energieformen besondere Bedeutung beigemessen werden, geben Worm und Engell zu bedenken.

Die beiden Vorstandsmitglieder des Fördervereins freuen sich über die Unterstützung durch die Gießerei Gattermann, auch die Zusammenarbeit mit Verwaltung und Bürgermeister sei gut, erklärt Engell. Nicht gut geheißen wird allerdings das Ausspielen zweier Projekte: Das Dorfgemeinschaftshaus Hilwartshausen und die Energieversorgung des Freibades sind zwei Paar Schuhe. Wenn man das eine streiche, bedeute das nicht, dass man sich das andere leisten könne, stellte Engell klar.

Bei der öffentlichen Ratssitzung am Donnerstag, 9. Februar, werden beide Themen auf der Tagesordnung stehen. Engell und Worm hoffen, dass Dasseler Bürger die Sitzung besuchen und damit ihr Interesse am Erhalt des Sollingbades bekunden. »Wir brauchen Euch«, wirbt Worm um Solidarität in der Bevölkerung.
Das Bad, da sind sich wohl alle einig, hat große Bedeutung für Dassel und für alle Ortsteile, auch für die Schulen und den Fremdenverkehr.sts

Dassel

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