Neuen Ausweis gibt’s im Bürgerbüro

Zahlreiche Sicherheitsmerkmale, die die Fälschungssicherheit erhöhen sollen

Am 1. November wird der neue Personalausweis im Scheckkartenformat den bisherigen Personalausweis ablösen. Das neue Dokument wurde gegenüber dem alten Ausweis mit einigen Neuerungen versehen. Mit dem Ausweisdokument setzt Deutschland neue Maßstäbe im Identitätsmanagement.

Dassel. Der neue Personalausweis enthält zahlreiche Sicherheitsmerkmale, die die Fälschungssicherheit erhöhen sollen. Der neue Ausweis soll die Voraussetzungen schaffen für sicheres Online-Ausweisen und die sichere Kommunikation zwischen Bürgern, Verwaltung und Unternehmen – auch im Internet. Die neue Karte kann als so genannter Sichtausweis verwendet werden, durch die Integration eines Computerchips kann man sich mit ihm aber auch in der Online-Welt ausweisen. Dafür ist die Online-Ausweisfunktion integriert.

Mit dem neuen Personalausweis kann man seine Identität in verschiedenen Lebenssituationen nachweisen – gegenüber Behörden oder Privaten. So zeigt man den Ausweis vor, wenn man ein Konto eröffnet oder Dienstleistungen nutzt, die einer Altersbeschränkung unterliegen. Das Ausweisen im Internet und auch an Automaten kann künftig mit dem neuen Personalausweis erfolgen.

Neu am Ausweis ist das handliche Scheckkartenformat und die Online-Ausweisfunktion, vorbereitet ist er für die digitale Unterschrift mit der qualifizierten elektronischen Signatur. Das Gesichtsbild wird gespeichert, möglich ist die freiwillige Speicherung von zwei Fingerabdrücken. Man soll zudem eine bessere Kontrolle über die persönlichen Daten haben: Im Rahmen der Online-Auweisfunktion bestimmt man selbst, welche Daten man zur Übermittlung freigibt. Zur Übermittlung freigegeben sind unter anderem der Vor- und Familienname, Geburtstag und Geburtsort, Anschrift, Altersbestätigung, Wohnortbestätigung und das ausstellende Land. Diese Daten werden nur übermittelt, wenn man das in jedem Einzelfall freigibt.

Um vom eigenen PC aus Informationen aus dem Speicher des Ausweises an Anbieter übertragen zu können, benötigt man ein Kartenlesegerät. Außerdem ist eine Software erforderlich, die die Kommunikation zwischen dem Ausweis und dem Computer ermöglicht. Kostenlos kann ein solches Programm im Internet unter www.ausweisapp.Bund.de heruntergeladen werden.

Hat man den neuen Ausweis beantragt, erhält man die persönliche PIN, die PUK und ein Sperrkennwort per Post zugesandt. Ohne die PIB ist eine Nutzung der Online-Ausweisfunktion nicht möglich. Die PUK dient zum Aufheben der Blockierung, wenn man die PIN dreimal falsch eingegeben hat. Kommt der Ausweis abhanden, kann man die Online-Ausweisfunktion telefonisch unter 01810/1333333 sperren lassen.

Die digitale Unterschrift ist neben der Online-Ausweisfunktion eine weitere Neuerung, die mit dem Personalausweis ermöglicht wird. Der neue Personalausweis ist für das digitale Unterschreiben vorbereitet. Wer diese Funktion nutzen möchte, kann ein so genanntes Signaturzertifikat erwerben.

Bis zum 31. Oktober kann noch der alte Ausweis für acht Euro beantragt werden, ab 1. November schlägt der neue Ausweis mit 22,80 Euro bei unter 24-Jährigen und mit 28,80 Euro für Ältere zu Buche. Günstiger wird mit zehn Euro statt mit zwölf Euro Gebühr der vorläufige Personalausweis.

Die Stadt Dassel musste für insgesamt 12.300 Euro neue Geräte anschaffen: vier neue Scanner, vier Änderungsterminals, einen Drucker, vier Fingerabdruckscanner, die Netzwerktechnik für vier Arbeitsplätze, vier zeitgemäße neue PCs und die komplette Neu-Installation der Einwohner-Melde-Software. Für die Stadt Dassel sei die Einführung des neuen Personalausweises mit erheblichem personellen Aufwand verbunden, erklärt Bürgermeister Gerhard Melching. Es sei sinnvoll, die digitale Unterschrift fürs Internet zu ermöglichen. Es sei aber ärgerlich, dass die Kommunen maßgeblich an den Kosten beteiligt werden, es für sie keinen Kostenausgleich gebe.

Die Kommunen erhalten lediglich sechs Euro für den bei ihnen entstehenden Verwaltungsaufwand. »Dieser Betrag ist überhaupt nicht kostendeckend«, so Melching. Der Niedersächsische Städte- und Gemeindebund geht davon aus, dass der Aufwand für die Städte und Gemeinden bei 15 Euro liegen wird. Es sei nicht hinnehmbar, dass die Städte und Gemeinden viel mehr Arbeit mit dem neuen Personalausweis bekommen und auf den Kosten sitzen bleiben. Landesweit wird mit einem Minus in den kommunalen Kassen von rund 70 Millionen Euro gerechnet.sts

Dassel

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