»Personell können wir das nicht stemmen«
Lauenberger Badesee kann wegen der Auflagen zur Bekämpfung des Coronavirus nicht öffnen
Lauenberg. Desinfizierung der Duschen, Dokumentationspflicht der Besucherdaten, Abstandsregeln, kontrolliertes rechts- oder linksdrehendes Schwimmen, Besucherzahlbegrenzung – umfassende Auflagen für den Schwimmbetrieb verhindern die Öffnung des Badesees. Die Schwimmmöglichkeit wird ehrenamtlich betrieben, und die Zwölfer-Gruppe, die sich maßgeblich um den Badesee kümmert, könne das nicht leisten – abgesehen von der Wasserfrage. »Wir wollen kein Hotspot werden«, sagen die Verantwortlichen.
Besonders bedauerlich für Kinder
Da bereits im März der bundesweite Lockdown erfolgte, hat man auch die vorbereitenden Arbeiten nicht so intensiv betrieben wie in den Vorjahren. Allerdings stehen schöne neue Bänke bereit. Vor einiger Zeit wurden Steg und Brücke erneuert, in den nächsten zwei/drei Jahren muss eine neue Folie eingezogen werden.
Bedauernswert sei die Nicht-Öffnung vor allem für die Kinder. Neben den Badefreuden fällt auch das Schwimmenlernen in dieser Saison aus.
In Mitleidenschaft gezogen ist die Gastronomie am Badesee, die nur noch sehr reduziert öffnet. Auch die Wohnmobilisten auf dem nahe gelegenen Stellplatz sind eingeschränkt, dürfen Duschen, Toiletten und See nicht nutzen. Mau sieht es auch auf den Jugendzeltplatz oberhalb des Sees aus – Gruppen kommen in diesem Jahr nicht. Veranstaltungen dürfen nicht durchgeführt werden, was ebenfalls zu Einnahmeverlusten führt. Die Kosten für den See laufen weiter, und so freuen sich Bode und Gehrmann über jede Spende.
Badesee wurde 2003 eröffnet
Vor vielen Jahren wurde hier ein bestehendes Freibad umgebaut, die vorhandenen Betonbecken wurden entfernt und durch die Anlegung eines Bade-/Naturteiches beziehungsweise eines Regenerationsteiches ersetzt. Durch die somit wegfallenden Personal-, Energie- und Materialkosten wird der Betrieb mit wesentlich niedrigeren Kosten als bei einem Freibad ermöglicht. Der Badesee, 2003 eröffnet, ist über einen Fuß- und Fahrradweg sehr gut erreichbar.
Geschlossener Wasserkreislauf
Das Konzept des Badesees sieht einen geschlossen Wasserkreislauf vor. Verunreinigungen und Nährstoffe werden über einen Pflanzenfilter gebunden beziehungsweise abge- baut. An der tiefsten Stelle wird das Wasser durch eine einfache Pumpe in den Einlauf der Teichanlage gefördert. Über einen flachen Einlaufgraben wird das so vorgewärmte Wasser in den Schwimmteich eingeleitet.
Es durchströmt den Schwimmer- und Nichtschwimmerbereich und wird von der Wasseroberfläche durch eine Überlaufkante abgesaugt. Anschließend stürzt das Wasser über Kaskadenbecken ab und wird so mit Sauerstoff angereichert Nach einem zwischengeschalteten Absetzbecken gelangt es schließlich in den Pflanzenfilter. Wasser durchströmt horizontal das Röhricht und vertikal den Wurzelraum und darunterliegende Sand- und Kiesschichten. Dabei wird es biologisch und mechanisch gereinigt und danach über Dränleitungen sowie einen Kontroll- und Reinigungsschacht in ein Ausgleichsbecken geleitet.
Öffnung wenn Bestimmungen wegfallen
Sollte sich die Lage normalisieren und die Corona-Bestimmungen entfallen, könnte der Badesee öffnen. »Ein Arbeitseinsatz und dann haben wir alles im Griff«, sagt Bode. Dennoch ist er ebenso wie Gehrmann wenig optimistisch, dass in diesem Sommer Badefreuden am Lauenberger See möglich sind.sts