Plädoyer für respektvollen Umgang

Zehntklässler der Rainald-von-Dassel-Schule sprechen mit Landtagsabgeordnetem Christian Grascha

Christian Grascha, FDP, besuchte aus Anlass des ­Europatages die Zehntklässler der Rainald-von-Dassel-Schule.

Dassel. Dass sich Schüler politisch einbringen, liegt ihm am Herzen: Der Einbecker FDP-Landtagsabgeordnete Christian Grascha besuchte anlässlich des Europatages die Rainald-von-Dassel-Schule. Mit Zehntklässlern diskutierte er über Europa. Dass Bildung bei dem Liberalen obenan steht, erfreute Schulleiterin Ulrike Voß, denn Schüler sollen in der Schule befähigt werden, ihr Leben später selbst in die Hand zu nehmen.

Zum Europatag das erste Mal in der Dasseler Oberschule

Grascha sucht des öfteren den Kontakt mit Schulen, zum Europatag war er zum ersten Mal in der Dasseler Oberschule. Christian Grascha trat 1997 in die FDP ein. Er wählte diese Partei, weil sie »politische Lösungen vom Einzelnen aus denkt«, sagte der Abgeordnete den Jugendlichen. 2001 kandidierte er zum ersten Mal bei der Kommunalwahl. Nachdem ihm 2003 der Einzug in den Landtag verwehrt blieb, ist er seit 2008 nun in den niedersächsischen Landtag gewählt. Derzeit ist der 43-Jährige parlamentarischer Geschäftsführer, seine Schwerpunkte sind Haushalt und Finanzen. Abgeordneter zu werden, war nicht sein Ziel, als er den Liberalen beitrat, sagte er. Dennoch unterstrich er, dass die Tätigkeit ihm sehr viel Spaß bereit, weil man Einblick in die unterschiedlichsten Bereiche bekomme: »Ich würde es wieder machen.«

Geschichte der EU

Grascha stellte den Schülern die Geschichte und die wichtigsten Organe der Euro­päischen Union vor. Die Europäische Union (EU) ist ein Staatenverbund aus 27 europäischen Staaten. Während im Europäischen Rat und im Rat der Europäischen Union die einzelnen Staaten mit ihren Regierungen vertreten sind, repräsentiert das Europäische Parlament bei der Rechtsetzung der EU unmittelbar die Unionsbürger. Die Europäische Kommission als Exekutivorgan und der EU-Gerichtshof als Rechtsprechungsinstanz sind ebenfalls überstaatliche Einrichtungen.

Europäische Wirtschaftsgemeinschaft

Die Anfänge der EU gehen auf die 1950er-Jahre zurück, als zunächst sechs Staaten die ­Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) gründeten. Eine gezielte wirtschaftliche Verflechtung sollte militärische Konflikte für die Zukunft verhindern und durch den größeren Markt das Wirtschaftswachstum beschleunigen und damit den Wohlstand der Bürger steigern. Im Lauf der folgenden Jahrzehnte traten in mehreren Erweiterungsrunden ­weitere Staaten den Gemeinschaften (EG) bei. Ab 1985 wurden mit dem Schengener Übereinkommen die Binnengrenzen zwischen den Mitgliedstaaten geöffnet. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs beziehungsweise der Auflösung des Ostblocks 1989 änderte sich die geopolitische Lage in Europa grundlegend, womit sich Möglichkeiten zur Integration und zu Erweiterungen im Osten ergaben.

Gemeinsame Währung

Von den 27 EU-Staaten bilden 19 Staaten eine Wirtschafts- und Währungsunion. 2002 wurde eine gemeinsame Währung für diese Staaten, der Euro, eingeführt. Im Rahmen des Raums der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts arbeiten die EU-Mitgliedstaaten in der Innen- und Justizpolitik zusammen. Durch die gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik bemühen sie sich um ein gemeinsames Auftreten gegenüber Drittstaaten. Die Europäische Union ist seit 2022 nach nomi­nalem Brutto­inlandsprodukt der weltweit drittgrößte Wirtschaftsraum hinter den Vereinigten Staaten und der Volksrepublik China.

Reformbedarf bei Zahl der EU-Kommissare

In der Europäischen Union leben 442,5 Millionen Menschen, es gibt 24 Amts­sprachen in der rund vier Quadratkilometer großen EU. Der Haushalt umfasst 148 Milliarden Euro. Bei der Anzahl der Kommissare (28) sieht Chris­tian Grascha Reformbedarf.

Respektvoller Umgang

Die Schüler interessierten sich vor allem für Graschas Werdegang und seine Diätenhöhe. Thematisiert wurde auch der Fachkräfte­mangel und die Vergütungshöhe in der ­Pflege. Nicht zuletzt ging es um Anfein­dungen, denen sich Politiker ausgesetzt sehen. Er selbst habe das zwar noch nicht ­erlebt, aber dennoch plädierte er für einen respektvollen Umgang. Rüder Umgang in den sozialen Medien seien nicht gut für das gesellschaftliche Klima, unterstrich der Liberale.sts

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