Ausschuss für Jugend, Familien, Senioren, Kultur und Tourismus

Projekt »LandZukunft« setzt auf den Bereich Tourismus

Chance für Dassel: Beherbergungs- und Gastronomieangebot ausweiten / Der Region ein attraktives Gesicht verpassen

Die Beteiligung Dassels an dem Projekt »LandZukunft« hielt Bürgermeister Gerhard Melching für eine große Chance. Für die nächsten zwei Jahre stehen noch Fördergelder in Höhe von 1,8 Millionen Euro zur Verfügung. Gefördert werden können für den Bereich Tourismus unter anderem Qualifizierungsmaßnahmen, Initiativen in Dörfern und auch Einzelvorhaben.

Dassel. Projektleiterin Nadine Arend stellte das Projekt »LandZukunft« vor.  Ziel des Modellvorhabens »LandZukunft« besteht darin, periphere ländliche Regionen dabei zu unterstützen, die regionale Wertschöpfung zu fördern und Arbeitsplätze zu sichern. Die ersten Ideen für »LandZukunft« im Landkreis Holzminden zielen auf die volle Ausschöpfung regionaler Tourismuspotenziale, da der Tourismus zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen der Region gehört. In diesem Zusammenhang sollen das Beherbergungs- und Gastronomieangebot ausgeweitet und optimiert, regionale Produkte vermarktet und der lokal abgebaute Sandstein in der Architektur prominenter eingesetzt werden, um der Region ein attraktives Gesicht zu verleihen und die regionale Wertschöpfung zu steigern.

Im Bereich Klimaschutz und Energieeffizienz sollen auf Grundlage existierender Gutachten Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz entwickelt werden. Auch die Sensibilisierung der Bevölkerung für dieses Thema und Qualifizierung regionaler Akteure stellen weitere relevante Themen dar. Die geplante Anpassung der Siedlungsentwicklung an den demografischen Wandel erfordert die Entwicklung detaillierter Konzepte für Umnutzung, Zukauf oder Abriss vorhandener Flächen.

Dassel will daran teilnehmen, erklärte Bürgermeister Gerhard Melching. Das ist möglich über die Mitgliedschaft der Stadt in der Solling-Vogler-Region (SVR). Es sei eine einmalige Chance, im Tourismusbereich Fördermöglichkeiten in Anspruch zu nehmen. Denn kein Projekt solle an der Förderung scheitern, so Arend.  
Der Tourismus sei der Motor der Regionalentwicklung. Pro aktiv mitarbeitendem Bürger sind 500 Euro Förderung möglich, Eigenmittel müssen aber auch fließen. Die Modelldorfinitiative will für ehrenamtliche Mitarbeit motivieren, in der Region vernetzen und neue Wege der integrierten ländlichen Entwicklung erproben. Wandern, Rad fahren oder historische Städte werden im touristischen Bereich in den Fokus gerückt. Förderfähig ist die Stärkung des dörflichen Gemeinschaftslebens, die Reaktivierung touristisch relevanter Angebote, die Verbreitung regionaltypischer Produkte, die Vernetzung touristischer Angebote, die Sanierung von ortsbildprägenden Bauten oder aber auch Schulungen. Es geht um einen nachhaltigen Tourismus, fuhr Arend fort. Einzelanträge sind möglich, 21 Existenzgründungen sollen gefördert werden. Private Antragssteller können bis zu 45 Prozent Förderung erhalten. Ein Dorf-laden für Lauenberg, moderne Führungen durch die Blankschmiede oder ein Wilhelm-Busch-Erlebnisdorf Lüthorst sowie das Thema »Wilddiebe« für Sievershausen sind im Dasseler Bereich erste Projektideen. 1,8 Millionen Euro stehen in den nächsten zwei Jahren an Fördermitteln bereit, konkret vor Ort soll dann nochmals über Projekte gesprochen werden.

Im Rahmen des Modellvorhabens »LandZukunft« sollen für die Mitgliedskommunen im Verein Solling-Vogler-Region Informationsterminals als Buchungs- und Informationsinstrumente angeschafft werden. Diese modernen Infoterminals könnten eine Rund-um-die-Uhr-Auskunft für Touristen gewährleisten, so dass die Kommunen auf ein Tourismusbüro grundsätzlich verzichten können. Der SVR hat sich für Modelle ohne Telefon und Drucker entschieden. Für die Verwendung der Geräte ist ein Strom- und ein Internetanschluss erforderlich, das Gerät sollte an einer zentralen Stelle, die von Touristen gut erreicht werden kann, aufgestellt werden. Die Beschaffung und Aufstellung der Hardware – bis zu 12.460 Euro pro Terminal – soll durch das Modellvorhaben »LandZukunft« und den SVR finanziert werden.

Von der Stadt Dassel wird eine Kostenbeteiligung erwartet. Die ersten zwei Jahre fallen keine Kosten an, danach werden vier Jahre maximal jährlich 1.690 Euro fällig. Da auch Firmen, die nicht im SVR organisiert sind, Informationen und Werbung über diese Infoterminals präsentieren könnten, könnten die Betreuungskosten zumindest teilweise refinanziert werden. Für die Region sei das eine Chance, sich einheitlich darzustellen, so Melching. Standort  des Terminals wäre das Vordach am Rathaus. Der Ausschuss befürwortete die Anschaffung eines Info-Terminals.

Im Modellvorhaben »LandZukunft« sollen auch Qualifizierungen gefördert werden. So könnten Stadterklärer ausgebildet werden. Bürgermeister Melching würde sich freuen, wenn sich Stadtführer finden würden, die Interesse daran haben, die Stadt vorzustellen. Melden können sie sich beim Fremdenverkehrsverein Dassel.sts

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