Rund 250 Einsatzkräfte kämpften gegen das Feuer

Großbrand am Versuchsgut Relliehausen | Für viele Tiere kam jede Hilfe zu spät

Die Stallungen im Versuchsgut Rellie­hausen standen in Vollbrand.

Relliehausen. Mehr als 250 Einsatzkräfte kämpften am vergangenen Donnerstag bis weit in die Nacht mit einem Feuer auf dem Versuchsgut der Universität Göttingen in Relliehausen. Bedauernswerterweise fielen rund 1.200 Tiere den Flammen zum Opfer, eine Person erlitt eine Rauchgasvergiftung.

Kurz nach 17 Uhr wurden die Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Dassel und Markoldendorf sowie des Löschzugs 6 aus Sievershausen, Hilwartshausen und Mackensen zu einem Gebäudebrand im Versuchsgut Relliehausen, das zur Universität Göttingen gehört, alarmiert. Nach Eintreffen der Einsatzkräfte standen zwei Gebäude bereits in Vollbrand, so dass die Feuerwehren aus den umliegenden Ortschaften und Einsatzkräfte aus Einbeck, Northeim, Hardegsen, Uslar sowie aus dem benachbarten Landkreis Holzminden nachalarmiert wurden. Mit dem Rettungsdienst, Polizei und Technisches Hilfswerk waren somit mehr als 250 Einsatzkräfte vor Ort.

Die in der Nähe befindliche Biogasanlage wurde zunächst durch die Feuerwehr besonders geschützt. »Die Situation um die Biogasanlage war zeitweise kritisch, aber den Einsatzkräften ist es gelungen, diese abzusichern und ein Übergreifen der Flammen zu verhindern«, erklärte der Dasseler Stadtbrandmeister Harald Sehl.

Im hinteren Bereich des Versuchsguts hat der Brand zunächst begonnen. Eine Scheune, in der Lamas, Schafe und Alpakas gehalten wurden, geriet aus bisher ungeklärter Ursache in Vollbrand. Die Tiere konnten sich glücklicherweise auf eine Freiwiese in Sicherheit bringen. Da sich in der Scheune unter anderem Stroh zur Fütterung der Tiere befand, breiteten sich die Flammen schnell auf die benachbarten Stallungen aus. Der Dachstuhl eines Stalls, in dem rund 2.200 Schweine und Ferkel gehalten wurden, fing komplett Feuer. Für rund 1.200 der Tiere kam jede Hilfe zu spät, da das Dach eingefallen ist und eine Tierrettung nicht mehr möglich war. Aus dem angrenzenden Stall konnten Mitarbeiter des Versuchsguts gemeinsam mit Feuerwehrleuten rund 1.000 Tiere retten und umstallen.

Um 2 Uhr gelang es den Einsatzkräften gemeinsam mit dem THW noch rund 50 weitere Schweine zu retten. Gegen 3 Uhr verließen die zahlreichen Kräfte den Einsatzort. Die Feuerwehr Dassel hielt bis in die frühen Morgenstunden noch Brandwache. Am Freitag kam es weiter zu einer Rauchentwicklung, da im südlichen Bereich des Versuchsgutes ein kon­trollierter Abbrand eines Strohpelletlagers erfolgte.

Da sich die Wasserversorgung vor Ort als schwierig ­gestaltete, kamen mehrere Tank­löschfahzeuge nach Relliehausen. Des Weiteren unterstützten der Hof Henne aus Deitersen mit zwei Lkw mit je einem 20.000 Li­ter-Tank sowie Fruchtsaft Creydt aus Dassel mit einem Lkw und 17.000 Liter-Tank die Wasserversorgung vor Ort. Das Technische Hilfswerk richtete einen Pendelverkehr ein, um die Wasserversorgung zu gewährleisten.

Neben zahlreichen Tierärzten waren auch Mitarbeiter des Veterinäramts vor Ort, um schwer­verletzte Tiere von ih­rem Leid zu er­lösen. Das zuständige Fachkommissariat des Zentralen Kriminaldienstes der Polizeiinspektion Northeim hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen und war gestern vor Ort. Durch den Brand entstand Sachschaden von geschätzten mehreren 100.000 Eu­ro. Ein Mitarbeiter des Versuchsguts wurde mit Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht. Durch das schnelle Handeln der im Ehrenamt tätigen Einsatzkräfte, konnte ein noch größerer Brand und der Tod vieler weiterer Tiere verhindert werden. Den Einsazkräften gebührt Dank.mc

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