Sägefischschwert wurde in Kleeblattgrundschule entdeckt

Markoldendorf. Kürzlich stand Philipp Trompell, Schulleiter der Kleeblattgrundschule, am Schulkopierer und ließ, während er auf die Erledigung des Prozesses wartete, seine Blicke schweifen. Überrascht bemerkte er, dass über der Kante des Fensterbrettes über ihm mehrere spitze Zähne hervorragten. Neugierig stieg der Schulleiter auf den Stuhl und betrachtete das verstaubte Ungetüm. In seinen Händen hielt er ein rundes 1,20 Meter langes und mit mehr als 70 Zähnen bestücktes Schwert eines Sägefisches.

Im Lehrerzimmer sorgte er damit für erstaunte Blicke. Auch die älteren Kolleginnen konnten sich nicht erklären, woher es kam. Nur der Hausmeister war nicht überrascht. Er hatte es dort einmal abgelegt. Wie es in die Schule kam, wusste er auch nicht. Es war schon bei seinem Dienstantritt im Besitz der Grundschule. Bei genauerer Betrachtung erkannte man eine Gravur: »…Seilermeister Düker …Mark­oldendorf…1900«.

Für die Schule stellte sich nun die Frage, was es mit dem Fund auf sich hat. Nachdem man Preisinformationen digital einholte, entschied man sich, das Fundstück erst einmal dafür zu verwenden, wozu es vermutlich einmal in die Schule kam, zur Bildung der Schüler. Der Bundesfreiwilligendienstler Laurin Brandt, der schon kurz nach dem Fund mit einer Internet­recherche begonnen hatte, produzierte ein kurzes Hörspiel, in dem er den Weg des 120 Jahre alten Sägefischschwertes aus ozeanischen Gewässern bis in die Kleeblattgrundschule rekonstruierte. Am Zeugnisausgabetag versammelten sich alle Schüler in der Aula. Trompell erzählte die Geschichte seines Fundes, die Kinder stellten Vermutungen über das Fundstück an. Anschließend lauschten sie dem Hörspiel, begleitet von einer anschaulichen Bilderpräsentation. Um den Kindern das vom Aussterben bedrohte Tier, das streng geschützt und wenig erforscht ist, näherzubringen, wurde ein Film gezeigt. Die Schüler erfuhren, dass einige der letzten noch lebenden Exemplare in den Gewässern vor der australischen Küste leben.

Das Schwert dient dem Verwandten des Hais beim Aufstöbern von Beute und auch bei der Jagd. Fische und Krustentiere erlegt er mit einer schnellen Sägebewegung. In einem Quiz wurde das Wissen der Kinder noch einmal gesichert. Was in Zukunft mit dem Sägefischschwert geschieht, steht noch nicht fest. Zunächst ist es in der Schule ausgestellt, man kann es dort betrachten. Langfristig ist es eher kein Objekt, dass sich zum Kennenlernen der heimischen Tierwelt eignet, wie es im Bildungsplan der Grundschule erwartet wird. Auch der Verkauf oder eine Gabe an ein Museum wurde erwogen.

Die Schule könnte das Geld gut für das »Viele-schaffen-mehr«-Spendenprojekt mit der Volksbank für einen neuen Tonofen gebrauchen, das nur noch bis März läuft. Gelder werden noch benötigt. Personen, die genauere Infos zur Herkunft des Sägefischschwertes oder Ideen für einen ordentlichen Käufer haben, sind im Sekretariat der Kleeblattgrundschule willkommen, sagte der Schulleiter augenzwinkernd.oh