Schüler nutzen Chance, dem Bürgermeister Fragen zu stellen

Schulen: Partner der Zukunft (Pasch) / Sonderkurs führt 55 Jugendliche aus 29 Ländern nach Dassel / Empfang im Dasseler Rathaus

Der Empfang bei Dassels Bürgermeister Gerhard Melching entwickelte sich zum Dialog: Zu Gast im Dasseler Rathaus war eine Pasch-Gruppe: 55 Jugendliche aus insgesamt 29 Ländern nehmen in Dassel an einem 14-tägigen Kurs teil, der sich um Medien dreht. Pasch-Schüler sind Jugendliche, die sich für Schülerzeitungen interessieren, und so nutzten sie die Begrüßung im Rathaus gleich zum Interview mit dem Bürgermeister.

Dassel. Pasch steht für die Initiative »Schulen: Partner der Zukunft«. Sie vernetzt weltweit rund 1.500 Schulen, an denen Deutsch einen besonders hohen Stellenwert hat. Pasch ist eine Initiative des Auswärtigen Amtes in Zusammenarbeit mit der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen, dem Goethe-Institut, dem Deutschen Akademischen Austauschdienst und dem Pädagogischen Austauschdienst der Kultusministerkonferenz.
In Dassel findet vom 5. bis zum 18. August der Sonderkurs für Schüler, die sich für Schülerzeitungen interessieren, statt. Neben Sprachunterricht geht es im evangelischen Internat der Paul-Gerhardt-Schule um Medien und Textsorten. In der nächsten Woche werden die vier Workshops Texte, Foto, Audio und Video angeboten. Technische und rechtliche Fragen werden dabei geklärt. Gearbeitet wird an der ersten Pasch-online-Zeitung weltweit. Landeskunde, aber auch Freizeitaktivitäten stehen ebenfalls auf dem Programm für die 13- bis 18-Jährigen. Sie kommen aus 29 Ländern, darunter unter anderem Mexiko, Ukraine, Usbekistan, Burundi, Uganda und Indien, erklärte Jennifer Scheffler.

Dassels Bürgermeister Gerd Melching freute sich, junge Menschen aus fernen Ländern begrüßen zu können. Er stellte die Stadt Dassel mit ihren Ortsteilen, die Geschichte der Stadt und die derzeitige Situation vor. Dass Dassel mit sinkenden Einwohnerzahlen und hoher Arbeitslosenquote zu kämpfen habe, hob er hervor. Hinzu komme eine drohende Überalterung, weil junge Menschen abwanderten, da es nicht genügend qualifizierte Arbeitsplätze gebe. Deshalb stehe man vor »starken strukturellen Anpassungsprozessen«. Gleichzeitig stehe die Stadt finanziell nicht gut da, habe den Weg der Entschuldung mit Hilfe des Zukunftsvertrages eingeschlagen. Der Vertrag mit dem Land zwinge aber zu Einsparungen und zu Einnahmeerhöhungen. Nur durch ehrenamtliches Engagement sei es gelungen, den Standard zu halten, räumte Bürgermeister Gerhard Melching ein, der den engagierten Bürgern dafür dankte.

Für die Zukunft setze Dassel seinen Schwerpunkt in den Bereich Tourismus, habe das Budget für diesen Bereich um 18.000 Euro erhöht. Melching hofft, dass es gelingt, einen sanften Natur-Tourismus zu entwickeln.
Nicht nur die Bedeutung des Tourismus für Dassel interessierte die Schüler, sie fragten auch nach erneuerbaren Energien, Freizeitaktivitäten für Jugendliche, der Bevölkerungsstruktur und Festivitäten. Interessiert waren sie am Arbeits-alltag eines Bürgermeisters, seinen persönlichen Interessen und seiner Einschätzung des Berufs: Melching erklärte, dass das Amt des Bürgermeisters »vielseitig und spannend« sei, schwierig hingegen sei es manchmal, komplexe Sachverhalte kurz und gleichzeitig verständlich darzustellen.

Im Rahmen der Initiative »Schulen: Partner der Zukunft« (Pasch) veranstaltet das Goethe-Institut seit 2008 internationale Pasch-Jugendkurse für Schüler von Pasch-Schulen aus aller Welt. Während der Jugendkurse machen die Stipendiaten die einzigartige Erfahrung, in einer internationalen Lerngemeinschaft Deutsch zu lernen. Die positiven Eindrücke tragen sie an ihre Schulen im Heimatland zurück.sts

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