»Sie haben aus uns Kindern in der Schule große Erwachsene gemacht«

Schüler der Rainald-von-Dassel-Schule feiern ihren Abschluss / Natürlichkeit und Ehrgeiz wichtig / Die Chemie muss stimmen / Gute Wünsche für die berufliche Zukunft

Sie haben es geschafft: Die Schüler der Rainald-von-Dassel-Schule feierten nun ihren erfolgreichen Abschluss. Das Festprogramm war zwischen den einzelnen Reden mit Aufführungen der Theater-AG und Musik garniert.

Dassel. Schulleiter Peter T. Mispagel begrüßte alle Eltern, Verwandte, Lehrer und natürlich ganz besonders die Schüler zur Entlassungsfeier. Privat lasse er sich gerne einmal gehen, auf der Arbeit verfolge er jedoch einen genauen Plan, so Mispagel. Man plane, um »die Sachen im Griff zu behalten«.

Einmal im Schuljahr gebe es jedoch einen Tag, an dem alle Planung nichts nütze: am Spiel- und Spaßtag, an dem die Schüler die Kontrolle übernehmen. Dieser sei hervorragend verlaufen, beeindruckend sei die spontane Tanzvorführung aller Schüler auf dem Sportplatz gewesen. »Es war ein super Abschluss der Zehntklässler.«
Diesen »wilden Tag« hätten sich alle verdient, da sie für ihre Prüfungen »hart gearbeitet haben«, diese habe sich in guten Ergebnissen niedergeschlagen. 61 Prozent der Realschüler könnten nun mit einem Sekundarabschluss I, 35 Prozent sogar mit einem erweiterten Sekundarabschluss I in die Zukunft blicken, dies sei ein »schönes Ergebnis«. Der Hauptschulbereich mache ihm allerdings etwas Sorgen, dort müss-ten vier Prozent der Schüler ohne Abschluss die Schule verlassen.

»Heute endet Eure Schulzeit, die vor zehn Jahren begann«, sagte Mispagel, und reflektierte, dass vor zehn Jahren die ersten Casting-Shows aufkamen. Warum diese so erfolgreich sind und weshalb es so viele davon gebe, habe wohl zwei Hauptgründe: Zum Ersten hätten die Sendungen etwas Märchenhaftes, jeder könne zum Prinzen werden – solche Märchen gucke man sich gerne an. Zum Anderen sei das Alltagsleben oft langweilig, spannende Unterhaltung wünsche man sich – die Dramen in den Shows zeigten diese.

Doch damit am Ende eine Person siege, müss-ten Tausende ausscheiden und mit der Niederlage leben, negative Kommentare in Gossensprache seien mittlerweile an der Tagesordnung. Auch die Fülle der Sendungen sei problematisch, es gebe so viele Superstars und -Talente, dass viele einfach wieder »in der Versenkung verschwinden«.

Lena Meyer-Landrut habe ihn jedoch beeindruckt, vor allem durch ihre Unbekümmertheit und ihr natürliches Auftreten. Sie lasse sich nicht verbiegen, darum sei sie so erfolgreich. Diesen Tipp gab er den Schülern mit auf den Weg: »Bleibt wie ihr seid, schaut Euch Ehrgeiz und Natürlichkeit von Lena ab – und ihr werdet es weit bringen.«
Nun sprach Schulelternratsvorsitzender Hans-Christian Zillich davon, dass für die Abschlussschüler ein neuer Lebensabschnitt beginne. Er verglich die Schule mit einem großen Fischschwarm: Man verlasse die Sicherheit des Schwarms und müsse sich neu orientieren, neue Schwärme suchen. Das erlernte Handwerkszeug werde gute Dienste leisten, sagte er. Fotohandys und Computer sollten genutzt werden, um alle Aspekte der eigenen Ausbildung festzuhalten, damit man sich immer wieder ansehen könne, was man geleistet habe. Er hoffte, dass alle den »Mut zum Aufbruch haben« und mit offenen Augen durchs Leben gehen. Wenn man seine Ziele festhalte, könnten auch Rückschläge nichts Schlimmes bewirken.
Chemielehrerin Dr. Carola Geier bestätigte, dass der »mit Sehnsucht und Bangen erwartete Tag« nun gekommen sei. Chemie sei erwiesenermaßen eines der unbeliebtesten Fächer, dabei könne alles mit Chemie erklärt werden. Die Schüler seien so unterschiedlich wie die Elemente des Periodensystems, gasflüssige Zustände wie die Verflüchtigung zur Pause würden sich mit Festen und Flüssigen abwechseln, scherzte sie. Es gebe explosionsgefährdete und reizende Schüler, aber auch Lehrer, die diese Eigenschaften besäßen. Wie weit man beide Stoffe annähern könne, ohne eine Explosion auszulösen, hätten die Schüler nun ausgetestet.

Bei chemischen Reaktionen entständen zudem erwünschte Produkte wie gute Noten, aber auch negative wie »mehrteilige Besenstiele«. Die drei chemischen Grundsätze würden auch in der Schule greifen, sagte sie. »Zwischen Lehrern und Schülern hat die Chemie meistens gestimmt«, positive Erinnerungen und erworbene Fähigkeiten würden die Abschlussschüler nun auf ihrem weiteren Weg begleiten. Sie wünschte sich, dass in der Zukunft der Schüler »die Chemie stimmt und starke Verbindungen eingegangen werden.«

Schülersprecherin Lena Müller dankte an-schließend den Lehrern, die immer »ein offenes Ohr gehabt« hätten. Cindy Schlote ergänzte, dass »natürlich jeder seine Höhen und Tiefen erlebt« habe, sie habe jedoch nie bereut, auf dieser Schule zu sein. Lob gab es für den Zusammenhalt der Klasse und für das Engagement der Lehrer, die »uns Chaoten gebändigt« hätten. »Sie haben aus uns Kindern große Erwachsene gemacht, und uns auf den Weg in die Zukunft geführt. Dafür danken wir Ihnen.« Schulleiter Mispagel wünschte allen Schülern eine erfolgreiche Zukunft.tc

Dassel

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