Bau-, Planungs-, Sanierungs- und Umweltausschuss

Standorte für Windenergieanlagen nur im Wald wirtschaftlich

Im Ellenser Wald und in den Amtsbergen / Stadtverwaltung soll Möglichkeiten ausloten / Bebauungspläne / Fördergelder notwendig

Nach heutigem Standard gibt es im Dasseler Stadtgebiet keinen wirtschaftlichen Standort für die Windenergie – bis auf den Ellenser Wald und die Amtsberge bei Hunnesrück-Lüthorst. Das habe eine oberflächliche Vorabbetrachtung ergeben, erklärte Bauamtsleiter Volker Fuchs den Mitgliedern des Bau-, Planungs- Sanierungs- und Umweltausschusses. Bisher geht die Landesregierung aber davon aus, dass Windenergie im Wald nicht vorkommen sollte. Dennoch befürworten die politischen Parteien der Stadt Dassel die Windenergie: Sie erteilten der Stadtverwaltung den Auftrag, die Einrichtung von Windenergieanlagen in bewaldeten Gebieten zu prüfen.

Dassel. Vor einem Jahr hat der Verwaltungsausschuss die Ausweisung weiterer Flächen für die Nutzung der Windenergie im Stadtgebiet Dassel beschlossen. Die Gemeinden haben gesetzlich die Möglichkeit, der Verunstaltung des Orts- und Landschaftsbildes entgegen zu wirken und einen Anlagen-Wildwuchs zu verhindern. Zurzeit gibt es lediglich eine Sondergebietsfläche für die Windenergie nordwestlich von Lüthorst. Erforderlich ist nun ein schlüssiges Plankonzept für den gesamten Außenbereich.

Nach dem Energiekonzept des Bundes soll bis 2020 der Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern aber auf mindestens 35 Prozent gesteigert werden. Die Windenergie wird also eine bedeutende Rolle behalten. Die Planung und Umsetzung von Einzelstandorten für Windräder oder Windparks nimmt einen langen Zeitraum in Anspruch. Für das gesamte Dasseler Stadtgebiet war zunächst eine Stand-ortanalyse zu erstellen – untersucht wurden dabei die Windverhältnisse, die Abstände zu Wohnhäusern und Verkehrswegen, das Vorkommen geschützter Arten, Landschafts- und Naturschutzinteressen.

Nach einer Untersuchung – aus Kostenminimierungsgründen wurde damit die e.on Mitte Natur beauftragt – kann festgestellt werden, dass Standorte im Stadtgebiet  aufgrund der ungünstigen Topografie für den wirtschaftlichen Betrieb von Windenergieanlagen nach heutigem Stand der Technik ungeeignet sind. Zu diesem Ergebnis kommt auch eine parallel durchgeführte Untersuchung eines privaten Investors.

Lediglich die Höhenlagen des Ellenser Waldes und mit Einschränkung die Amtsberge bei Hunnesrück und Lüthorst weisen ausreichend Wind aus. Waldflächen sind aber derzeit aufgrund der Vorgaben des Landesgesetzgebers noch nicht für die Windenergie zu nutzen.

In Zukunft will Niedersachsen den Bau von Windenergieanlagen in Wäldern gestatten, um den Ausbau erneuerbarer Energien weiter zu verbessern. Allerdings müssen zwei Voraussetzungen erfüllt sein: Flächen innerhalb des Waldes sollen für die Windenergienutzung zugelassen werden, wenn keine Flächen mehr im Offenland zur Verfügung stehen und wenn es sich um mit technischen Einrichtungen oder Bauten vorbelastete Flächen handelt. In der Regel aber soll Windkraft im Wald nicht vorkommen, hieß es.

In Dassel können also keine Sondergebietsflächen für Windenergie ausgewiesen werden – es sei denn, man leitet die entsprechende Planung für bewaldete Flächen ein. Dass sich die Verwaltung beim Land für den Bau der Anlagen in bewaldeten Gebieten einsetzen soll, forderte Wolf Koch, SPD. Nicht nur den Ellenser Wald und die Amtsberge sowie der Elfas, sondern auch die Ahlsburg wollte Karl Hütte, Unabhängige Bürger- und Wählergemeinschaft, in die Überlegungen einbezogen sehen. Für die CDU betonte Hartmut Demann, CDU, dass man nicht nur den Wald, sondern auch mögliche Ackerflächen nicht aus dem Auge verlieren sollte. Keinem Investor den Weg verbauen wollte auch Detlef Rengshausen, Grüne.

Einzig mögliche Fläche für ein Bürgerwindrad sei das »Taubennest« bei Amelsen, stellte Bürgermeister Melching fest. Denn die SPD hatte dazu aufgefordert, nach städtischen Flächen für eine mögliche Bürger-Windanlage zu suchen. Der Ausschuss empfahl, die Einrichtung von Anlagen in bewaldeten Gebieten zu prüfen - auch, wenn das ein langwieriger Weg werde, wie Bauamtsleiter Fuchs ankündigte.

Um einem Betrieb am südwestlichen Ortsrand von Portenhagen die Möglichkeit zur Entwicklung zu geben, wurde die 43. Änderung des Flächennutzungsplanes befürwortet. Die während der öffentlichen Auslegung erfolgten Äußerungen wurden abgewogen.

Damit der Sollingverein Sievershausen eine SollingWerkStattScheune an der Unteren Trift einrichten kann, soll der entsprechende Bebauungsplan verändert werden. In der Scheune sollen historische Ackergeräte und Oldtimer untergebracht werden, für die Jugendarbeit könnte hier ein Arbeitsplatz entstehen. Der Ausschuss bejahte die Änderung des Planes im Rahmen eines beschleunigten Verfahrens.
Eingestellt wurden die Änderungsverfahren  für den Bebauungsplan »Gartengebiet Bierberg« und »Bierberg Ost« in Dassel.

Die 37. Änderung des Flächennutzungsplanes der Stadt betrifft das Sondergebiet für die Bio-gasanlage Markoldendorf. Gerügt wurde die Planung für die Klärschlammtrocknung. Da die Klärschlammtrocknung aber nur eine Option für eine spätere Erweiterung der Biogasanlage ist und hierzu das Sondergebiet erweitert werden muss, erscheint es sinnvoll, den Bebauungsplan durch die Aufhebung der Klärschlammtrocknung rechtssicher zu machen. Auf die Klärschlammtrocknung wird verzichtet, die Rüge wird zurückgewiesen. Er erfolgt eine öffentliche Auslegung.

Aus der Rücklage für die energetische Sanierung des Dorfgemeinschaftshauses Amelsen soll zunächst der Austausch der Öltanks gezahlt werden. Außerdem will man sich um Fördergelder bemühen. Mit Fördergeldern ist auch nur die neue Eindeckung des Turmes am Kindergarten Sievershausen machbar. Die derzeitigen Platten lösten sich bei der Reinigung im oberen Bereich auf, erklärte Anke Zarske vom Bauamt. Nun sollen neue Schieferplatten angebracht werden.

Für den Ausbau des Mertensweges in Lauenberg erhält die Jagdgenossenschaft einen Zuschuss in Höhe von 1.696 Euro. Mit lediglich 2.500 Euro statt der erhofften 4.418 Euro wird der Ausbau des Weges »Herrenbreite« in Sievershausen bezuschusst. Und wenn an anderer Stelle Einsparungen vorgenommen werden können, gibt es auch neue Jalousien für die Grundschule Dassel.

Nicht glücklich sei man über das Bestreben des Landkreises, Kreisstraßen zurückzustufen, so Bauamtsleiter Fuchs weiter. Teurer wird die Teilortsumgehung Markoldendorf wegen des maroden Unterbaus. Saniert wird im Rahmen des Brückenprogramms die Brücke über den Spüligbach in Mackensen, kündigte Holger Meyer vom Bauamt an.sts

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