Stipendiaten des »Pasch«-Programms zu Gast in Dassel

Im Rahmen der Initiative »Schulen: Partner der Zukunft« sind zurzeit 60 Stipendiaten, die zu den besten Schülern ihrer Bildungsstätten zählen, in Dassel zu Gast. Die Besucher, die hauptsächlich aus Lateinamerika, Afrika und Asien, aber auch Osteuropa stammen, nehmen am »Pasch«-Programm teil, dessen Ziel es ist, ausländische und deutsche Schulen zu vernetzen. Das vierwöchige Projekt soll auch Werbung für Deutschland als Studienstandort machen. An der Paul-Gerhardt-Schule (PGS) konnten die Schüler Grünen-Politikerin Viola von Cramon Fragen zur Umweltpolitik stellen.

Dassel. Neben den Schülern sind auch einige Lehrer aus dem Ausland dabei, um langfristig den Deutschunterricht in anderen Ländern zu verbessern. Sie nehmen an einem dem »Pasch«-Programm angeschlossenen Lehrerkolleg teil und erhalten nach Abschluss des Besuchs eine qualifizierte Teilnahmebescheinigung, erläuterte Seminarleiterin Ilsemarie Waechter.

Das Goethe-Institut Göttingen führt die Maßnahme für das Außenministerium durch. Institutsleiter Stephan Hoffmann beschrieb die Auslandsaufenthalte als »persönlichkeitsprägend«, das Hauptaugenmerk liege aber auf dem Erlernen der deutschen Sprache. In drei Jahren Projektlaufzeit hätten sich über 1.000 Partnerschulen gefunden, fügte Kursleiter Gordon Thiel hinzu. Beide wünschen sich, dass viele der Besucher zurückkehren und in Deutschland studieren würden, um den Wissenschafts- und Technikstandort zu unterstützen.

Besonders interessant sei die Kooperation mit der Paul-Gerhardt-Schule in Dassel, die als Umweltschule zertifiziert ist. So haben die ausländischen Schüler mehrere Projekte gestartet, die die Umwelt betreffen. Neben einer Umweltrallye gibt es eine Aktion, an deren Ende Bäume gepflanzt und Pflanzenmappen präsentiert werden.
Die Bundestagsabgeordnete Viola von Cramon erläuterte, sie habe als Studentin viele Auslandsaufenthalte absolviert, die ihr einen anderen Blick auf ihr Heimatland ermöglichten. Besonders differenziert seien die Sozialbedingungen. »Ihr lernt technische Möglichkeiten kennen, fachliche Dinge und knüpft soziale Kontakte«, sprach sie die Schüler an. Deutsche könnten vom Ausland lernen, ihm aber auch vieles beibringen.

Von Cramon erläuterte kurz das Mehrparteiensystem in Deutschland und die Ziele der Grünen, die versuchten, viele umweltpolitische Maßnahmen durchzusetzen. Die PGS stelle viele Fragen der Zukunft, so zum Beispiel nach autarker Energieversorgung und Solarenergie, und setze diese auch um.
Während der anschließenden Diskussion fragte ein Deutschlehrer aus Guatemala von Cramon zum Fortschritt von Projekten wie Elektroautos und Solaranlagen. Sie erläuterte, es gebe viele Subventionen von Solar- und Photovoltaikanlagen, die »gut funktionieren.« Wichtig sei die Motivation der Leute durch Vorteile zu erhöhen. An der Entwicklung von Elektroautos habe die deutsche Automobilindustrie allerdings »kein großes Interesse«, zudem seien die Kosten »sehr hoch«. Dies ändere sich aber wahrscheinlich bald, da zum Beispiel in China der Markt für elektrogetriebene Fahrzeuge im Aufschwung begriffen sei. »Wenn man langfristig auf erneuerbare Energien umsteigen möchte, bedarf es eines vernünftigen Gesamtkonzepts, das auch Atom- und Kohlekraftwerke mit einschließt«, so von Cramon.

Als »hoch« bezeichnete die Politikerin das Umweltbewusstsein der Deutschen, jedoch noch mit Potenzial zur Steigerung. Es gebe viele Organisationen, die sich ehrenamtlich für die Umwelt einsetzten. Auf die Frage, welche Ziele die Grünen bereits erfolgreich umgesetzt hätten, sagte sie, dass das »Erneuerbare Energie-Gesetz« besser als erwartet eingeschlagen sei. Als kleine Partei müsse man aber oft Kompromisse eingehen, stellte sie fest.
Die Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ) setze viele Projekte im Ausland um, unter anderem zur Armutsbekämpfung. Die Ergebnisse der projektabhängigen Subventionen fielen jedoch nicht immer aus wie gewünscht, dies sei auch dem Konkurrenzkampf geschuldet.

Abschließend gab Viola von Cramon noch Tipps für ein eventuelles Studium in Deutschland. Man sollte sich möglichst früh für einen Schwerpunkt und ein Interessengebiet entscheiden, sagte sie. Sie ermunterte alle, den Test für die Universität abzulegen und ein Studium in Deutschland anzugehen.tc

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