Reaktivierung des Tauf- und Trauwaldes

Bei Sievershausen | Bäume müssen entnommen und neue gepflanzt werden

Der Tauf- und Trauwald Sievershausen ist zu erreichen über die Straße »Im Hai« in , von dort kann man der NABU-Beschilderung folgen.

Sievershausen. Der Streuobstwiese direkt bei Sievershausen wurde in den letzten Jahren leider zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet. Genaugenommen könnte man sagen: Man sieht die Obstwiese vor lauter Bäumen nicht mehr. Viel zu eng wurden seinerzeit Obstbäume zu besonderen Anlässen auf diesem, der evangelischen Kirche gehörenden Grundstück gepflanzt. Rolf Meyer hat selbst seinerzeit zu seiner Hochzeit und der Geburt seiner Kinder dort Bäume gepflanzt.

Im vergangenen Jahr wollte er deren Entwicklung in Augenschein nehmen. Das Entsetzen war groß, als er den Zustand der Wiese als auch der Bäume sah. In ihm reifte der Plan, die gesamte Wiese wieder instand zu setzen. Zu einem ersten Treffen bat er die Kirche als Eigentümer und den NABU Dassel-Einbeck zur Unterstützung zu einem Ortstermin. Erste Maßnahmen liefen im Anschluss.

So galt es erst einmal die ehemaligen Täuflinge und Ehepaare ausfindig zu machen, die seinerzeits Bäume gepflanzt haben. Das gestaltete sich schwieriger als gedacht, denn die bei der Pflanzung angebrachten Etiketten sind längst verwittert. In stundenlanger Detektivarbeit hat die Familie Meyer gemeinsam mit Pastor Roland Ressmann hier ermittelt. Rolf Meyer kontaktierte viele persönlich, um sie für die Reaktivierung in Verbindung mit ehrenamtlicher Tätigkeit zu begeistern. Die Resonanz war durchgängig positiv.

Diesen Winter gab es bereits zwei weitere Ortstermine, in denen das weitere Vorgehen besprochen wurde als auch der Obstbaumexperte des NABU Dassel-Einbeck bereits Bäume anzeichnete, die entnommen werden müssen. Rolf Meyer musste selber bereits eine Nachpflanzung vornehmen, da einer der von seiner Familie gepflanzten Bäume nicht rettbar war. Auch stehen auf der Wiese die Bäume viel zu eng, so dass einzelne gleich mehreren anderen Licht und Luft rauben. Nach der Erstinstandsetzung soll es deswegen zu Ersatzpflanzungen kommen. Einigkeit besteht hier auch darin, dass unbedingt Hochstämme gepflanzt werden müssen.

Bevorzugt von regionalen, alten Obstsorten, da das Mikroklima am oberen Rand von Sievershausen zum Solling hin doch sehr rau ist. In Gesprächen mit Mitgliedern des Ortsrates, zeigten sich diese grundsätzlich erfreut, dass diese vernachlässigte Ecke nun komplett umgestaltet werden soll. Unterstützung sei auch ihrerseits möglich. Langfristig könnte die Obstwiese zusätzlich durch Bienenvölker besiedelt werden und zu einem gemeinschaftlichen Treffpunkt werden.

In einem zweiten Schritt solle daher auch die Wiese eingezäunt werden, da sie in der Vergangenheit von manch einem als wilden Kompostplatz und als Müllkippe missbraucht wurde. Zudem sollen die Bäume weidefest geschützt werden. Aus der Erfahrung heraus fände man keine Freiwilligen, die stundenlang mit dem Balkenmäher um die Obstbäume kreisen wollten. Um die Pflege nachhaltig zu sichern, sei es der einfachste Weg eine Beweidung zu ermöglichen, die in der Vergangenheit eben auch durch die wilden Ablagerungen unmöglich war.

Familie Meyer lädt mit Unterstützung des NABU Dassel-Einbecks am 20. und am 27.1 Januar alle Interessierten ein, dieses vielfältige Projekt zu unterstützen. Die Mitmachaktionen beginnen um 10 Uhr und beinhaltet das durch die Schnittmaßnahmen anfallende Material auf Haufen zu schichten, von wo es später abtransportiert werden soll, sowie die Entfernung von Drahthosen, die mittlerweile teilweise bereits in die Bäume eingewachsen seien.

Sabine Zwolinski vom NABU Dassel-Einbeck betont dabei, dass hier jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten mithelfen könne. Auch wer nur ein oder zwei Stunden dabei sein könne oder wolle, unterstützte die Freiwilligen sehr. Für die Verpflegung sei gesorgt, wichtig sei aber festes Schuhwerk sowie Handschuhe und wer hat, könne Bolzenschneider oder Drahtscheren mitbringen. Bei Dauerregen entfällt der Termin.oh

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