Bau-. Planungs-, Sanierungs- und Umweltausschuss Dassel

Von der Deckensanierung bis zum Kita-Neubau

Verwaltung berichtet über aktuelle Bauprojekte im Stadtgebiet | Auch hier: Lieferengpässe, höhere Preise

Kurz vor der Fertigstellung: die Kappenstraße in Markoldendorf.

Dassel. Mit aktuellen Bauprojekten hat sich der Bau-, Planungs-, Sanierungs- und Umweltausschuss des Dasseler Rates bei seiner jüngsten Sitzung beschäftigt. Üblicherweise findet dazu vor der Beratung eine gemeinsame Bereisung statt, bei der die Vorhaben direkt in Augenschein genommen werden. Das sei diesmal, so Fachbereichsleiter Volker Fuchs, coronabedingt noch nicht möglich gewesen. Deshalb waren die Ausschussmitglieder aufgerufen, sich vorab selbstständig – und coronakonform – ein Bild von laufenden Hoch- und Tiefbaumaßnahmen zu machen.

Holger Meyer von der Bauverwaltung erläuterte zunächst die Deckensanierungen, die auf den Gemeindeverbindungswegen zwischen Dassel und Krimmensen im doppelten Verfahren und zwischen Wellersen und Markoldendorf in einfacher Weise vorgenommen wurden. Das Ergebnis zwischen Dassel und Krimmensen zeige, dass sich das Vorgehen nicht unbedingt bewährt habe. Dort gab es allerdings auch große Vorschäden, die im sogenannten Patchworkverfahren behoben wurden. Es habe eine Verbesserung des Straßenzustands gegeben, aber der schwere Winter sorgte erneut für Löcher. Weniger Vorschäden gab es dagegen zwischen Wellersen und Mackensen, auch hier wurden große Löcher vorab geflickt. Nach den Arbeiten sei die Straße inzwischen abgefegt worden, und ihr Zustand sei noch ganz gut. Dieses Verfahren könne man auf solchen freien Abschnitten gut nutzen, denn es sei von Vorteil, dass es keine Anschlüsse oder Absteller gebe, die zu berücksichtigen seien. »Das Ergebnis rettet uns ein paar Jahre«, stellte Volker Fuchs fest. Allerdings bestehe auch immer die Gefahr, dass etwas bei gebrochener Tragschicht tiefe Querrisse entstehen würden, und damit könne auch Oberflächenwasser eindringen – mitsamt seines Schadenspotenzials bei Frost.

Auf dem Grasweg in Markoldendorf war dieses Verfahren aufgrund der Anschlüsse in der Straße nicht möglich. Die Straße sei stark befahren. Vorab sei mit einem Haftkleber alte und neue Schicht verbunden worden. Mit einem Klein-Asphaltfertiger habe man dann die Straße bearbeitet. Er sei hier besser geeignet als ein großes Fahrzeug, wenngleich die einzelnen Bahnen erkennbar seien. Die Straße sei, bis auf Restarbeiten, fertig.

Zwei Bereiche wurden in der Dorfstraße in Markoldendorf erneuert, an der Kirche und zur Wiesenstraße hin. Auch im Vergleich zu anderen Methoden habe sich die Maßnahme bewährt, betonte Holger Meyer, man fahre seit Jahren gut damit. In gleicher Weise und mit dem Ziel einer sauberen Asphaltschicht seien Arbeiten in der Neustettiner, Königsberger und Breslauer Straße in Dassel geplant. »Aber wir können auch Neubau«, versicherte die Verwaltung: Im Baugebiet »Am Rennebergsweg« in Markoldendorf, wo in drei Bauabschnitten 16 Bauplätze entstehen, wird der erste Bauabschnitt derzeit vorbereitet. Er soll demnächst baureif sein. Anfang des Jahres sei Mutterboden abgetragen worden. Zurzeit werde eine Baustraße angelegt. Der Wasser- und Abwasserzweckverband Solling (WAZ) lege den Schmutz- und Regenwasserkanal, dann seien Haus- und weitere Anschlüsse an der Reihe. Bisher sehe es dort sehr gut aus.

Erneuert wird die Kappenstraße im Flecken. Letzte Kanalarbeiten sein inzwischen abgeschlossen, jetzt sollen noch die letzte Schotterschicht sowie der Asphalt folgen. Ende der Woche sei man vermutlich fast fertig, kündigte die Verwaltung an – und das ohne Straßenausbaubeiträge. Der Versorgungsträger sei der Verursacher der Arbeiten – die Straße sei so schmal und der Kanal so breit, dass beim Ausbau nichts mehr von der »alten« Straße geblieben wäre. Somit könne diese Maßnahme ohne Beteiligung der Stadt und auch der Anlieger laufen. Im Bereich Ratskeller werde es keine Beitragserhebung geben, sondern einen erhöhten Ausgleichsbeitrag, da man sich hier im Sanierungsgebiet befinde. Das falle aber von der Summe her kaum ins Gewicht. Das Bauvorhaben sei die letzte Maßnahme im WAZ-Gesamtkonzept, erläuterte Bürgermeister Gerhard Melching. Es seien erhebliche Investitionen für die Verbesserung der Abwasserentsorgung getätigt worden. Zugleich diene das Vorhaben durch Beseitigung von Rückstau am Alten Markt auch dem Hochwasserschutz. Was die Finanzierung angehe, so seien die Bürger über die Strabs zwar nicht dabei, wohl aber als Gebührenzahler.

Intensiv wurde darüber diskutiert, inzwischen spielen die Kinder schon dort: Die Außenanlagen des Kindergartens Markoldendorf stellte Anke Zarske von der Bauverwaltung vor. Ende 2020 sei mit den Erdarbeiten begonnen worden, und seien sehr umfangreich gewesen. Ziel sei ein gut begehbares Grundstück, und so habe man unter anderem hohe Winkelstützen genutzt. Die vorhandenen Geräte der Kita konnten zum Teil wieder aufgestellt werden. Schwierig sei Situation auf dem Parkplatz gewesen. Der vorhandene Carport sollte nicht versetzt werden, und es war ein relativ großes Gefälle zu überbrücken. Die Bepflanzung erfolge, wo das möglich sei, in Kürze, der Rest im Herbst. Auf Nachfrage sagte sie, auch für eine mögliche dritte Gruppe biete das Außengelände noch genügend Platz.

Am Feuerwehrgerätehaus Wellersen wurde im November mit dem Rückbau der Fassade begonnen. Gründungs- und Auskofferungsarbeiten mussten aufgrund des Frosts abgebrochen werden. Beim Fortgang stellte sich heraus, dass eine neue Gründung erforderlich ist. Außerdem gab es Probleme mit dem Grundwasser. Daraufhin, so Anke Zarske, habe man an der Ausführung etwas geändert. Es wurden neue Fundamente und eine Schalung gesetzt, und es wurde wasserundurchlässiger Beton genutzt sowie spezielle Dichtmacher. Die Sohlplatte wurde gegossen. Die Mauersteine für den Rohbau hat die örtliche Firma Alten gespendet. Am 11. Mai wurde das Gerüst für den Giebel aufgestellt, am 4. Juni konnte der Dachstuhl der Fahrzeughalle – ohne die übliche Feier – gerichtet werden. Steigende Baukosten machten sich hier bemerkbar, berichtete sie. So habe die Zimmerei die gestiegenen Holzpreise in Höhe von 8.700 Euro weitergegeben. Begonnen wurde mit den Dachdeckerarbeiten, wobei es Lieferverzögerungen beim Dämmmaterial gebe. Das Setzen eines Notdachs verursache aber keine Zusatzkosten. Das Dach sei jetzt dicht, so dass der Innenausbau erfolgen könne. Viel werde dabei in Eigenleistung erfolgen. Die Lieferzeiten seien derzeit ein großes Problem, etwa bei Türen und Fenstern. Dennoch liege man ganz gut im Zeitplan. Demnächst sei die Außenverkleidung für die Fahrzeughalle vorgesehen. Aus dem Ausschuss gab es Lob für die bisher sehr gute Arbeit.

»Wie geschmiert« laufe es auch in Sievers­hausen, freute sich Anke Zarske. Hier soll ein Lagerraum des Feuerwehrgerätehaus zu einem Stellplatz für ein Feuerwehrfahrzeug werden. Dieses Projekt, ergänzte Volker Fuchs, habe Zeit – im Gegensatz zum Vorhaben »Traumland«, dem Bau einer Kita mit zwei neuen Krippengruppen in der ehemaligen Rainald-von-Dassel-Schule. Sie noch in diesem Jahr beziehen zu können, sei eine Herausforderung. Ende Mai sei mit den ersten Arbeiten begonnen worden, erläuterte Anke Zarske. Gerade der Umbau der Sanitäranlagen für die Bedürfnisse der Kleinsten sei ein umfassendes Thema. Einige ehemalige Klassenräume werden für neue umgebaut. Auch eine Küche und ein Personalraum seien geplant. Der Eingangsbereich der Schule bleibe erhalten, der Zugang zur Treppe werde aber blockiert. Durch Lieferverzögerungen werde nicht alles im August fertig sein, kündigte sie an, Aber man werde auch erst einmal mit einer Gruppe starten. Für die Außenspielanlage sei einiges angeschafft und geplant. Den Spielplatz habe man für den ffn-Spielplatzsommer angemeldet, vielleicht habe man ja Glück dabei. Der Bauhof, ergänzte Volker Fuchs, sei intensiv eingebunden, ebenso wie die Handwerker.

Geld vom Landkreis, mit denen die Sanierung von Kitas gefördert werde, würde er gern nutzen, sagte der Bürgermeister. Zur Personalsuche sagte er, man habe bereits qualifizierte Bewerbungen vorliegen. Man hoffe, mit dem Betrieb von »Traumland« die Betreuungslücke schnell schließen zu können. Die Ausbaukosten bezifferte die Verwaltung auf 95.000 Euro, Außenanlagen und Möblierung werden weitere 59.000 Euro kosten. Das sei günstiger als eine Lösung mit Containern.ek

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