Was bewegt Menschen in der Zukunft

Fragebogenaktion zur Mobilität startet am kommenden Mittwoch | Verteilung mit der Morgenpost

Im Dasseler Ratskeller informierte unter anderem die Studentin Inken Dulce über die Fragebogen-Aktion zur Mobilität. Alle Dasseler sind aufgerufen mitzumachen.

Dassel. Mitmachen lautet die Devise: Die Dasseler Bürger werden gebeten, 18 Fragen zu ihrer Mobilität zu beantworten und damit an einem modernen Verkehrssystem mitzuarbeiten. Über die Fragebogenaktion, organisiert vom Max-Planck-Institut Göttingen und der Universität Göttingen, wurden jetzt Meinungsträger der Region informiert. Der Fragebogen wird am kommenden Mittwoch, 2. November, in der Einbecker Morgenpost zu finden sein.

Er sieht etwas kompliziert aus, ist aber nicht schwer zu beantworten. Zum Ausfüllen haben die Dasseler zwei Wochen Zeit Gefragt werden die Dasseler in dem Fragebogen nach ihren Hauptanfahrtsorten, den benutzten Verkehrsmitteln und den zurückgelegten Entfernungen, nach den Stopps (möglicherweise zum Einkaufen) an den Hauptwegen. Untersucht wird zudem, welche Gründe es dafür gibt, dass der ÖPNV nicht genutzt wird und welche Anfahrtsorte gerne mit dem ÖPNV erreicht werden sollen.

Ermittelt wird der Bedarf, an welchen Tagen und zu welcher Zeit der ÖPNV benötigt wird oder was an der Nutzung des ÖPNV hinderlich ist. Weiter will die angehende Wissenschaftlerin Inken Dulce ermitteln, wie viel Geld monatlich für die Verkehrsmittelnutzung ausgegeben wird. Mehrfach-Nennungen sind möglich. Abschließend ist Raum für Anmerkungen in den Fragebogen eingeplant.

Der Fragebogen ist anonym und ausschließlich für wissenschaftliche Zwecke bestimmt. Aus der Analyse der Fragebögen werden Handlungsempfehlungen an das ÖPNV-System abgeleitet. Bürgermeister Gerhard Melching freute sich, das Dassel an dieser Grundlagenforschung beteiligt ist. Denn gerade im Bereich Mobilität müsse der ländliche Raum »aus der Sackgasse«. Die Abhängigkeit vom Auto sollte in der Zukunft erledigt sein, formulierte er. Zurzeit sei es beispielsweise für Jugendliche ohne Führerschein schwer, zum Training zu kommen, Ältere ohne Führerschein hätten Schwierigkeiten mit dem Arztbesuch. Das Thema »Mobilität« sei also besonders wichtig für eine»demografisch belastete Region«.

Die Verantwortlichen hoffen, dass sich möglichst viele Dasseler die rund 30 Minuten Zeit zur Beantwortung der Fragen nehmen. Abgegeben werden können die Fragebogen bis zum 16. November im Dasseler Rasthaus. In Markoldendorf, Lauenberg, Lüthorst und Sievershausen sind die Sparkassen- und Volksbankfilialen als Abgabeorte eingeplant. In allen anderen Ortschaften können die Fragebögen bei den Ortsbeauftragten eingeworfen werden. Blaue Sammelboxen stehen bereit.

Das Max-Planck-Institut (MPI) für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen entwickelt derzeit das Projekt »EcoBus«. Per Zentralrechner soll »EcoBus« geschickt Fahrten zusammenstellen und diese an die Betriebspartner vermitteln, die die eigentlichen Fahrten durchführen. So werden in der Regel Kleinbusse die Fahrgäste an den gewünschten Orten abholen und absetzen. Ob Dassel später als Ort für ein »EcoBus«-Pilotprojekt geeignet ist, steht nicht fest. Um aber den späteren Transport von Tür zu Tür mit Reisezeitpunkten nach Kundenwunsch zu verwirklichen, muss wissenschaftliches Arbeiten vorgeschaltet werden.

Dafür wurde von der Uni Göttingen und dem MPI eine interdisziplinäre Forschungsgruppe aufgebaut. Neben Jan Schlüter arbeiten daran auch Benedict Hartmann und Christian Adam mit. Das Projekt schließt unter anderem Untersuchungen in Goslar, an der TU Clausthal, Holzminden und an den BBSen Northeim, Osterode und Einbeck ein. Ziel der Forschung ist die Verlagerung vom motorisierten Individualverkehr hin zur Nutzung vom ÖPNV, die Analyse innovativer Verkehrsmittel, die allgemeine Struktur- und Bedürfnisanalyse, die Identifizierung von Problemfeldern im ÖPNV und Handlungsempfehlungen für den ÖPNV.

Zu finden ist der Fragebogen auch auf der homepage der Stadt Dassel unter www.stadt-dassel.de.sts