Dassel. Dass gerade Kinder immer weniger lesen und ihre Zeit vor dem Computer verbringen ist nichts Neues. Aber gerade der Erwerb der Lesekompetenz ist für die Schullaufbahn immens wichtig. Erwachsene
können bei einem guten Buch entspannen oder ihr Wissen erweitern.

Wenn man Bildung groß schreibt, muss man in diesen Sektor investieren. Nur ein aktueller Medienbestand sichert Besucher und hält die Ausleihzahlen konstant. Ein Internet-Anschluss gehört mittlerweile auch zum Standard einer Bücherei, ganz zu schweigen von kundenfreundlichen Öffnungszeiten. Rund 5.000 Euro Kosten verursacht die Dasseler Bücherei - angesichts der prekären Haushaltslage der Stadt, die mit mehr als sieben Millionen Euro ins Minus gerutscht ist, eine Kleinigkeit.

Ein Blick in die Nachbarstadt Einbeck zeigt, dass hier die Stadtbücherei auf dem Prüfstand steht, mehr als 200.000 Euro werden für die Bücherei aufgewendet, rund 70.000 Euro sollen eingespart werden. Der Förderverein müht sich redlich, lädt zu Büchereifesten und zum Literaturtreff ein. Immer mal wieder wird ein Bücherflohmarkt organisiert. In den kleineren Ortsteilen gibt es kaum noch Büchereien.

Eigentlich bleiben angesichts der Zahlen wenig Alternativen: entweder kräftig investieren und modernisieren, schließen oder so weiter machen wie bisher - der letzte Weg hat aber noch nie in eine gute Zukunft gewiesen. Vielleicht reichen für die Kinder und Jugendlichen die Büchereien an den Schulen aus, und der Generationentreff könnte sich möglicherweise auch noch um das literarische Wohl der älteren Mitbürger kümmern.sts