»Wir wollen bestens vorbereitet sein«

Harz-Weser-Werke richten Quarantänestandort in Hardegsen ein | Ausgelegt für 15 Personen

Für den Fall der Fälle gerüstet: das Quarantäne-Team der Harz-Weser-Werke. In Hardegsen ist ein Quarantänestandort eingerichtet worden, um Covid-19-infizierte Personen von nicht infizierten Bewohnern trennen zu können.

Dassel/Hardegesen. Der ursprünglich durch die Johanniter-Unfall-Hilfe, Regionalverband Südniedersachsen, als Johanniter-Pflege-Wohngemeinschaft geplante Teil des Gebäudekomplexes am Lindenplatz in Hardegsen wird aufgrund der aktuellen Situation von der Harz-Weser-Werke gGmbH (HWW) als Quarantänestandort genutzt. Er ist nun einsatzbereit ausgestattet und kann im Falle eines Infektionsgeschehens in den Wohneinrichtungen der HWW innerhalb kürzester Zeit durch geschultes und entsprechend vorbereitetes Personal bezogen werden.

Die Harz-Weser-Werke gGmbH ist ein Dienstleistungsunternehmen für Menschen mit Beeinträchtigungen, das sie und ihre Angehörigen seit 1971 unter anderem dabei unterstützt, den Ort und die Wohnform zu finden, die zu ihnen passen. Die Häuser der HWW befinden sich in den Landkreisen Göttingen, Northeim und Holzminden. Ihre Assistenzleistungen reichen von Hilfestellung nach Bedarf bis zu intensiver Rund-um-die-Uhr-Unterstützung, immer durch entsprechend qualifiziertes Personal. In den insgesamt 15 Wohnstätten und -gruppen haben mehr als 350 Menschen mit Beeinträchtigungen ein Zuhause und erhalten individuelle Assistenzleistungen.

»Auch wenn sich bisher glücklicherweise alle Verdachtsfälle in unseren besonderen Wohnformen nicht bestätigt haben, wollen wir bestmöglich aufgestellt sein und haben deswegen vorsorglich einen Quarantänestandort eingerichtet«, so Melanie Mahr, Bereichsleitung Wohnen, Ambulante Dienste und Tagesstruktur der HWW. »Wenngleich wir hoffen, den Ernstfall nicht erproben zu müssen, möchten wir dennoch gut vorbereitet sein und damit Handlungssicherheit im Fall einer notwendigen Quarantänesituation in der Besonderen Wohnform geben.«

Ein Quarantänestandort dient dazu, mit Covid-19 infizierte Personen umgehend von gesunden Personen zu separieren, da Menschen mit Beeinträchtigung aufgrund der Zugehörigkeit zu Risikogruppen ansonsten ernsthafte Folgeschäden zu befürchten hätten. Weiter muss so nicht das Leben gesunder Menschen mit Beeinträchtigung eingeschränkt werden, indem das gesamte Haus unter Quarantäne gesetzt wird. Körperlich erkrankte Personen würden selbstverständlich im Krankenhaus versorgt, hieß es.

Zunächst hatten die HWW aufgrund der Kürze der Zeit und des geltenden Betretungsverbots in den Werkstätten für Menschen mit Beeinträchtigung eigene Räume für den Fall einer möglichen Quarantäne vorbereitet. Nachdem das Betretungsverbot aufgehoben wurde und die Beschäftigten wieder zurück an ihren Arbeitsplatz kehrten, musste eine Alternative gefunden werden.

Die Johanniter-Unfall-Hilfe kam auf die HWW zu, als erkennbar wurde, dass ein vom Verein ursprünglich angedachtes Wohnangebot nicht aktiviert werden kann. Ursprünglich sollten die modern ausgebauten, barrierefreien Räume für eventuelle Planungen eines neuen Wohnangebots der HWW dienen. Schnell war klar: Die unkomplizierte Zusammenarbeit ermöglicht es, hier anzuknüpfen.

»Die Räumlichkeiten sind soweit für unsere Zwecke eingerichtet, und unsere multiprofessionellen Teams waren bereits vor Ort, um sich mit den Gegebenheiten vertraut zu machen. Für den Bedarfsfall sind wir somit gut vorbereitet«, erläuterte Melanie Mahr.

Der Quarantänestandort in Hardegsen ist für 15 Personen ausgelegt, er wird durch Fachteams des Unternehmens geführt, die im Fall eines Einsatzes erst nach negativer Testung die Räume wieder verlassen dürfen. Aufgrund einer Bundesverordnung gehören die HWW auch zu denjenigen Einrichtungen, die in ihrem Unternehmen die sogenannten Schnelltest durchführen können.

Bei der Planung und Umsetzung des Quarantänestandorts haben die HWW vor allen Dingen der bestmögliche Schutz aller Beteiligten, die Vermeidung möglicher Infektionswege und eine gute Versorgung der Bewohner geleitet. Die Räume am Lindenplatz sind von den übrigen Parteien des Wohnhauses abgegrenzt, sodass keine Gefahr einer möglichen Infektion im Wohnhaus oder dem Ort besteht. Weiter wurden mit dem zuständigen Kollegen für Arbeitssicherheit die Räume überprüft sowie das Konzept der Quarantänestandortes mit dem Gesundheitsamt abgestimmt. Unterstützt werden die HWW durch einen ortsansässigen Hausarzt. »Wir freuen uns sehr über das solidarische Miteinander vor Ort«, betonte Melanie Mahr.oh

Dassel

Hegering IV sammelt Müll

Osterfeuer lockte Jung und Alt auf den Steinberg