Zuversichtlich in die Zukunft gehen

Rainald-von-Dassel-Schule: Verabschiedung diesmal klassenweise | Außergewöhnliches Schuljahr

Die Klasse 10a
Die Klasse 10b
Die Klasse 10c

Dassel. Schulabschluss unter außergewöhnlichen Bedingungen: Um den Schülern auch in dieser Zeit eine angemessene Verabschiedung zu ermöglichen, hat sich die Rainald-von-Dassel-Schule entschieden, drei Feiern zu organisieren. Trotz aller Umstände hoffte Schulleiterin Kerstin Voß, dass die Schüler diesen Tag in guter Erinnerung behalten und sie mit zuversichtlichem Blick in ihre Zukunft gehen. Überreicht wurden 38 Abschlusszeugnisse: Sieben Schüler haben den Hauptschul-Abschluss, 19 den Realschulabschluss und zwölf den erweiterten Sekundarabschluss I erreicht.

Schulleiterin Voß stellte ihre Ansprache unter das Motto »Außergewöhnlich«, denn ein besonderes Schuljahr beende für diesen Jahrgang die Schulzeit an der Rainald-von-Dassel-Schule: Schulschließung über sechs Wochen gab’s noch nie. »Ihr wart die ersten Schüler in Niedersachsen, die dann nach der coronabedingten Schließung wieder in die Schule durften, allerdings zu außergewöhnlichen Bedingungen: Hygieneregeln mussten beachtet werden, die Klassen in zwei Gruppen aufgeteilt werden, Unterricht im täglichen Wechsel.« Der Unterricht in der kleinen Lerngruppe sei intensiv gewesen, zu Hause musste eigenverantwortlich gelernt werden, was dem einen besser, dem anderen schlechter gelang. Nach der letzten schriftlichen Prüfung brauchten die Schüler gar nicht mehr in die Schule und die mündlichen Prüfungen waren nur freiwillig. All dies bedeute allerdings auch: keine Motto-Tage, kein Abschluss-Spaß, keine Abschlussfahrten – auch das ist außergewöhnlich.

Eigentlich ziehe sich das Außergewöhnliche durch die ganze Schulzeit an der RvD, sagte Voß. Immer wieder gab es Zu- und Abgänge. Und dahinter stünden Menschen, Schicksale und Lebenswege.

»Außergewöhnlich unterschiedlich und individuell seid ihr als einzelne auch heute noch in eurer Klasse«, hob die Schulleiterin hervor. Die Schüler hätten gelernt, außergewöhnlich tolerant und anpassungsfähig zu sein. So sei die hohe Anzahl an Klassenkonferenzen in den letzten Jahren gegen Null gestrebt. All dieses stellte auch die Lehrer immer wieder vor außergewöhnliche Herausforderungen, denen sie »mit viel Herz, Konsequenz und einer guten Portion Humor begegneten«.

Voß gratulierte den Schülern zu ihren Abschlüssen. Sechs Schüler, die erst seit weniger als zwei Jahren in Deutschland sind, haben hier viel gelernt und wechseln in verschiedene Berufseinstiegsklassen an die Berufsbildenden Schulen. Außergewöhnlich sei das Engagement der Sprachlehrer Dorothea Richter, Ursula Haasper, Wiebke Haasper und Hartmut Brehmer gewesen, die nicht nur die deutsche Sprache vermittelt, sondern die Schüler mit hohem persönlichem Einsatz begleitet haben.
Obwohl der Abschied diesmal »nur« in Klassen durchgeführt wurde, wünschten die Schulleiterin und das Kollegium den Abgängern alles Gute. »Ihr habt viel Außergewöhnliches in eurer Schulzeit gemeistert, auf das ihr bestenfalls immer mal wieder schmunzelnd zurück blickt. Ob sie den Schülern für die Zukunft etwas mehr Normalität wünschen sollte, ließ Voß offen. Auf jeden Fall wünschte sie, dass die Schüler die nächsten Schritte mit viel Freude und mit Vertrauen in sich selbst gehen.

Schriftliche Grüße übermittelten der niedersächsische Kultusminister Grant Hendrik Tonne, Landrätin Astrid Klinkert-Kittel und Dassels Bürgermeister Gerhard Melching. Im Namen des Rates und der Verwaltung der Stadt Dassel gratulierte er ganz besonders den Schülern in diesem Covid-19 Jahr zu einem erfolgreichen Schulabschluss. Die Rainald-von-Dassel-Schule habe die Schüler mit dem notwendigen Rüstzeug für einen neuen Lebensabschnitt ausgestattet. »Setzen Sie Ihr Erlerntes ein. Gehen Sie mit Mut und Zuversicht voran und gestalten Sie Ihre Zukunft.«

Die Klassenlehrer Annika Groß, Stephan Bubel, Sebastian Schrader und Henrike von Seelen gingen in ihren Ansprachen auf persönliche Erinnerungen mit den Schülern ein.

Schulleiterin Voß bedankte sich bei den Sprachlernschülern, dass sie dazu beigetragen haben, dass es »an dieser Schule kein Problem gibt mit Menschen, die nicht in Deutschland geboren sind«. Mahmoud Fara hat, obwohl nicht einmal zwei Jahre in diesem Land, den Realschulabschluss erworben. Sprachlehrerin Richter hoffte, dass die Sprachlernschüler hier glücklich werden, und sie gab ihnen einen Rat mit auf den Weg: »Lasst das Herz mitbestimmen.«
Geehrt wurden die Klassenbesten: in der 10a: Nova-Sophie Manthey (1,5), in der 10b: Enya-Marie Tinnemann (1,6) und Michelle Schoppe (1,7) und in der 10c Leon Sülflow (1,8). Für besonderes Engagement ausgezeichnet wurde Merle Kurtisi (10c) als Klassen- und Schülersprecherin. Für Musik sorgten Annika Groß, Gesang, und Mark Krüger, Gitarre. Die 10c hat sich zum Schluss noch etwas Schönes überlegt und biologisch-abbaubare Helium-Luftballons mit Wunschzetteln in die Luft steigen lassen – zusammen mit ihren Lehrern.sts