Betriebsausschuss Stadtentwässerung

Abwassergebühr steigt

In Andershausen | Investitionen in Kanalsanierungen

Einbeck. Steigende Abwassergebühren für Andershausen und der Wirtschaftsplan der Stadtentwässerung standen im Mittelpunkt der jüngsten Sitzung des Betriebsausschusses Stadtentwässerung. Der Wirtschaftsplan 2018 der Stadtentwässerung schließt im Erfolgsplan mit einem Überschuss von 201.820 Euro, im Vermögensplan in der Ein- und Ausnahme mit 3.344.270 Euro. Der Gesamtbetrag der Kreditaufnahmen wird auf 835.000 Euro festgelegt.

Deutlich erhöht werden wegen gesetzlicher Änderungen die Aufwendungen für die Klärschlammverwertung. Wie Geschäftsführer Bernd Cranen erläuterte, muss künftig Phosphor aus dem Klärschlamm zurückgewonnen werden. Betroffen seien alle Kommunen, deshalb sei es möglich, dass im Umkreis von 25 bis 30 Kilometern eine solche Verbrennungsanlage entstehen werde. Bereits jetzt habe die Stadtentwässerung Kontakt mit benachbarten Kommunen zwecks einer Zusammenarbeit aufgenommen, denn Einbeck muss die neue Klärschlammverordnung bis 2023 umgesetzt haben. Wenn es für den Entsorger teurer werde, dann letztendlich auch für den Verbraucher, blickte Willi Teutsch, CDU, in die Zukunft. Dr. Reinhard Binder, FDP, interessierte sich vor allem für Alternativen zur Verbrennung und forderte die Werksleitung auf, die Ausschuss-Mitglieder darüber auf dem Laufenden zu halten.

Das Abwasserbeseitigungskonzept der Stadt Einbeck wurde in den vergangenen Jahren in vollem Umfang umgesetzt. Der Investitionsbedarf des Jahres 2018 und der folgenden Jahre soll so gestaltet werden, dass die erforderlichen Sanierungsmaßnahmen von Schmutz- und Regenwasserkanälen im Stadtgebiet sowie weitere kleinere Baumaßnahmen im Bereich des Schmutzwasser- und Regenwasserkanalbaus umgesetzt werden.

Investiert werden sollen im nächsten Jahr 835.000 Euro. Das sei eine vergleichsweise hohe Summe, so Cranen, sei aber größtenteils dem Ausbau von Straßen geschuldet: 350.000 Euro fließen in die Sanierung von Schmutz- und Regenwasserkanälen in der Innenstadt – Hullerser Landstraße und Am Weidenfeld – und 330.000 Euro in Kanalsanierungen in der Ortsdurchfahrt Naensen, in Salzderhelden und Vogelbeck. Ferner werden für Erneuerungsmaßnahmen auf der Abwasserreinigungsanlage Einbeck 25.000 Euro sowie für die Betonsanierung der Vorgrube der Ortskläranlage Andershausen 20.000 Euro veranschlagt. Für die Herstellung von Hausanschlüssen sind 30.000 Euro eingeplant. Für die Schuldentilgung sind 1,753 Millionen Euro und für die Ergebnisabführung (an die Stadt) 214.270 Euro vorgesehen. Der Finanzplan sieht ab 2019 jeweils 500.000 Euro für Investitionen vor. Der Betriebsausschuss empfahl den Wirtschaftsplan 2018, die Finanzplanung wurde zur Kenntnis genommen.

Auf Grundlage des Jahresabschlusses 2016 wurde die Gebührenkalkulation für die zentrale Abwasserbeseitigung im Ortsteil Andershausen überprüft. Hierbei wurde festgestellt, dass die Abwassergebühren der Jahre 2015 und 2016 zu Unterdeckungen geführt haben. Die Unterdeckung wies Ende 2016 ein kleines Defizit in Höhe von 136,05 Euro auf. Die derzeitige Abwassergebühr – gültig seit Juli 2015, als die Gebühren gesenkt worden waren – beträgt 3 Euro pro Kubikmeter.

Dass Gebühren-Kontinuität Ziel sei, machte Cranen deutlich. Die Zahlen würden über einen Drei-Jahres-Zeitraum betrachtet, und die Aufwendungen würden nun über sinkenden Einnahmen liegen. Teutsch fragte nach der Senkung möglicher Kosten, allerdings sind Wartung und Unterhaltung der Anlage feste Kosten. Die Wasserentnahme hingegen sei weiter gesunken, was zu verminderten Einnahmen führte. Das Defizit, stellte der Ausschussvorsitzende Dirk Heitmüller, SPD, fest, zwinge zum Handeln. Die Betriebsleitung schlug vor, die Abwassergebühr für Andershausen auf 3,96 Euro pro Kubikmeter zu erhöhen. Dem stimmte der Ausschuss zu. Gültig sein soll die neue Gebühr ab Januar 2018.

In der Einwohnerfragestunde angesprochen wurde auch die Verkrautung des Schilfbeetes in Andershausen. Wie Abwassermeister Bernd Droste mitteilte, sei das Schilf aus Frostschutzgründen gepflanzt worden, die Reinigungsleistung, die gut sei, übernähmen hingegen Mikroorganismen. Die Stadtentwässerung erledige »kostensensibel« auf den Anlagen das Nötigste, aber auch das Notwendige.

In gutem Zustand sei das Kanalnetz in der Innenstadt, konnte Martin Worreschk, der zustänige Ingenieur für das Kanalnetz, auf Anfrage mitteilen.sts