Agape-Fest als Zeichen für Gemeinschaft

Einbeck. Zum sechsten Mal hatte die Diakoniestiftung »Nächstenliebe in Einbeck« zum Agape-Fest auf den Marktplatz eingeladen, diesmal in Verbindung mit dem Italienischen Markt an zentraler Stelle zwischen Marktkirche, Eulenspiegel-Brunnen und Altem Rathaus. »Nehmen Sie sich eine kleine Auszeit, verweilen Sie, kommen Sie miteinander ins Gespräch«, lud der Vorsitzende des Kuratoriums der Stiftung, Michael Büchting, zur Teilnahme ein. Ein gedeckter Tisch sei ein Symbol dafür, dass das Leben ein Geschenk sei, sagte Pastorin Mingo Albrecht in ihrer Ansprache. Es sei gut, wenn man einander etwas Gutes tun könne.

Das sei ein Zeichen für Gemeinschaft. In der Diakoniestiftung würden sich Ehrenamtliche engagieren mit der Überzeugung, dass das Leben gelinge, wenn man teile; unabhängig von Lebenserfahrung oder Sichtweisen könne man Anteil aneinander nehmen. Brot, Trauben, Wasser und Öl seien Gaben Gottes, damit nehme man Jesus in die Mitte. Aus dem Lukas-Evangelium zitierte sie den Vers: »Bittet, so wird euch gegeben.« Ein solches Vertrauen sei unter Freunden möglich, war sie sicher, da könne man auch mitten in der Nacht um Hilfe bitten, und einer helfe dem anderen aus der Not, öffne die Tür, reiche Brot weiter.

Jesus habe dieses Vertrauen in Gott weitergetragen, dass er die Menschen nämlich nicht abweisen werde. In dieser Kultur des Vertrauens könne man davon ausgehen, dass Gott gebe, was man brauche. Brot sei dabei elementar, fuhr sie fort. Aber sei die Formel »Unser täglich Brot gib uns heute« nicht überholt in einer Überflussgesellschaft? Man brauche die Bitte noch, betonte sie, denn Brot sei nicht selbstverständlich, sondern eine kostbare Gabe, das Produkt wertvoller Arbeit, die man so wieder einmal erkennen sollte. »Wir brauchen einen anderen Umgang mit Ressourcen«, man müsse zu einem sorgsameren Umgang mit Gottes Gaben kommen – und so sollte man um das Brot für heute und für morgen bitten und darum, dass es für alle reiche.

Vor und während der Andacht haben 26 Bläserinnen und Bläser aus drei verschiedenen Posaunenchören gemeinsam auf dem Marktplatz gespielt. Mitglieder aus den Posaunenchören Holtensen-Hullersen, Iber-Odagsen sowie der Bläsergemeinschaft Kuventhal-Einbeck musizierten unter der Leitung von Kreiskantorin Ulrike Hastedt. Zunächst wurden eine knappe Stunde Choräle, schwungvolle freie Stücke und mitreißende Werke für Bläser aufgeführt. Dann haben die Musiker die Lieder der Andacht begleitet. »Einmal im Jahr kommen Menschen aus verschiedenen Bläsergruppen zusammen«, so Kantorin Hastedt.

»Dieses Mal war es eine sehr ausgewogene Besetzung, die schon am Freitag bei der öffentlichen Probe vor dem Alten Rathaus große Freude am gemeinsamen Musizieren hatte. Vielen Dank an alle, die diesen Einsatz mitgemacht haben«. Ebenfalls als musikalische Begleiter des Agape-Festes war das Orchester der Mendelssohn-Musikschule unter der Leitung von Vadim Guloyants zu hören. Die Spenden der Besucher des Agape-Festes wird die Diakoniestiftung für Soforthilfe in Notsituationen nutzen.ek