Aktion »Nette Toiletten« wird in Einbeck vorangetrieben

Seniorenrat und »Einbeck Marketing« kooperieren bei mehreren Projekten / Seniorenfreundliches Einkaufen in kleinen Schritten

Der Einbecker Seniorenrat will schnell das Konzept »Nette Toiletten« umsetzen. Anja Barthel war als Vertreterin vom Kooperationspartner »Einbeck Marketing« zu Gast.

Einbeck. Zunächst stand die Beratung des Konzepts »Nette Toiletten« auf dem Programm. Dieses besagt, dass Gastronomie- und andere Betriebe in der Einbecker Innenstadt ihre Toiletten der Öffentlichkeit zugänglich machen. Ein Flyer mit Lageplan müsse erstellt werden, außerdem sollten die teilnehmenden Betriebe durch einen Aufkleber an der Tür ausgewiesen werden. »Einbeck Marketing« werde die Koordination übernehmen, so Anja Barthel. Als erstes würden die Geschäfte angeschrieben, der zweite Schritt umfasse persönliche Gespräche mit den Eigentümern, fügte sie hinzu. Man stecke mitten in den Beratungen.Ein Problem könne sein, dass die klassischen Einzelhändler meist keine getrennten Toiletten für Männer und Frauen hätten, doch mit der »Gastronomie sollte es keine Schwierigkeiten geben.« Durch diese Lösung müssten keine neuen öffentlichen Toiletten geschaffen werden. Die Schließung vorhandener Örtlichkeiten stehe weiterhin nicht zur Diskussion, auch dann nicht, wenn das Konzept umgesetzt werde.

Paul Traupe ist von der Aktion begeistert: »Wir kämpfen ja schon lange um die Toilettensituation, die Sache muss schnell vorangetrieben werden.« Auch Burghard Jablonski hält die »Netten Toiletten« für eine »fantastische Lösung«. Der Einbecker Seniorenrat kümmert sich nun um die Finanzierung der Werbemaßnahmen und die Bekanntmachung der Aktion, »Einbeck Marketing« übernimmt die Koordination mit den Geschäften. Als Zeitvorgabe wurden drei Monate gesetzt, um das Projekt umzusetzen.Der zweite Punkt auf der Tagesordnung betraf Taxifahrten zum Krankenhaus zu festgelegten Zeiten. Hierzu gebe es keine neuen Erkenntnisse, so Jürgen Sott. Er werde aber »am Ball bleiben«.

Das »seniorenfreundliche Einkaufen« müsse in Einbeck vorangetrieben werden, erklärte der erste Vorsitzende des Seniorenrats, Hein-Peter Balshüsemann. Man dürfe nun aber nicht mit einem Katalog an Vorschlägen auf die Groß- und Einzelhändler zukommen, sondern müsse das Thema behutsam angehen, betonte Anja Barthel, »um die Händler für die Sache zu sensibilisieren«. Kleinigkeiten, die den Senioren das Einkaufen erleichtern, sollten erarbeitet werden, um das große Projekt zu fördern. Der »Leitfaden für seniorenfreundliches Einkaufen«, der dem Seniorenrat vorliegt, könne in Einbeck sowieso nicht »eins-zu-eins« umgesetzt werden, gab Ernst-August Lühmann zu bedenken. Der Seniorenrat habe bereits konkrete Vorschläge erarbeitet. Diese sollen mit »Einbeck Marketing« abgesprochen und nach und nach realisiert werden. »Die Geschäfte müssen sich erst mit dem Problem identifizieren, bevor man konkrete Maßnahmen wie beispielsweise Regallupen an sie herantragen kann«, waren sich Seniorenrat und Barthel einig.

Weiter wurde beschlossen, den Einbecker Seniorenpreis am Donnerstag, 9. Dezember, wieder in der Rathaushalle zu vergeben. Die Ausschreibung werde bald erfolgen, sagte Balshüsemann. Wolfgang Keunecke berichtete von Sitzproblemen an einer Bushaltestelle in der Hullerser Straße: Daes dort keine Bank gebe, säßen die Wartenden auf den Stufen einer nahen Arztpraxis. Mit der Ilmebahn werde zurzeit über eine Lösung gesprochen. Außerdem beschloss der Seniorenrat, die Ruhebänke nahe den Trimmgeräten im Stiftspark innerhalb des »Gartens der Generationen« umzusetzen.

Mitglieder des Seniorenrats besuchten kürzlich die SPD-Fraktion in Einbeck und stellten dort ihre Projekte vor. Auch das Problem mit den Passantenstoppern kam zur Sprache. Zusätzlich war der Einbecker Seniorenrat mit einer Ausstellung auf der 125-Jahr-Feier des Landkreises Northeim vertreten. Herbert Klein und Hein-Peter Balshüsemann lobten die Zusammenarbeit mit Frank Seeger von der Stadtverwaltung, eine »bessere Ausführung sei kaum möglich« gewesen. Interesse zeigten die Besucher vor allem an den Trimmgeräten, der Northeimer Seniorenrat habe sofort die Unterlagen angefordert.

Mit der Eröffnung des zweiten Bauabschnitts im »Garten der Generationen« sei man »sehr zufrieden« gewesen, so der Vorsitzende. Er dankte allen Helfern und sprach ein Lob für die Organisation aus, die auch für gekühlte Getränke gesorgt hatte.tc