»Allen Kindern eine Chance«: Musical hilft Projekt »Zukunft(s)gestalten

Kinderchor St. Nicolai führt Musical »Jericho« auf / Spatzenchor singt von der »Raupe Nimmersatt« / Erlös wird für Bekämpfung von Kinderarmut eingestzt

Wie der Herr es versprochen hat: Trompeten konnten die Mauern von Jericho zu Fall bringen. Die biblische Geschichte aus dem Alten Testament hat jetzt der Kinderchor St. Nicolai in Einbeck aufgeführt. Mit dem Erlös des Nachmittags unterstützen die jungen Sänger das Projekt das Projekt »Zukunft(s)gestalten - Allen Kindern eine Chance« der Evangelischen Hannover und des Diakonischen Werks. Es soll helfen, Kinderarmut zu bekämpfen.

Einbeck. Der Spatzenchor St. Nicolai entzückte das Publikum zunächst mit der Geschichte von der »Kleinen Raupe Nimmersatt«, die isst und isst und sich somit stärkt für ihre Verwandlung zum schönen Schmetterling. »Gemeinsam singen macht Spaß«, hielt Chorleiterin Karin Salzer die Besucher an, selbst die Stimme erklingen zu lassen. Zum Zuhören lud der Flötenkreis mit Stücken von Vivaldi und Händel ein.

Israel, das Volk des Herrn, ist auf dem Weg ins gelobte Land. Die Menschen sind fest davon überzeugt, dass Gott bei ihnen ist - und dass er ihnen helfen wird, wenn es Probleme gibt. Kanaa liegt direkt vor ihnen, soeben konnten sie den Jordan mit Gottes Hilfe überwinden, doch nun türmt sich ein Hindernis auf: Jericho. Die Stadt einzunehmen, ist eine große Aufgabe, an der alle zunächst verzweifeln: »In diese Stadt kommen wir nicht rein.«

Josua, der Befehlshaber der Armee, ist aber zuversichtlich: »Wir haben einen starken Gott, das sollten wir nicht vergessen.« Er werde sagen, was zu tun sei. So erhält das Volk Israel den Auftrag, mit der Bundeslade um die befestigte Stadt zu ziehen. Schließlich sollen Trompeten erklingen, dann Schreie - und dann werden, so das Versprechen Gottes, die Mauern zusammenfallen. Und tatsächlich: Nach den Wanderungen um die Stadt, den Trompetenfanfaren und lautem Geschrei stürzen die Mauern zusammen. Josua warnt die Menschen, sich nun am Besitz der Stadt zu bereichern - alles gehöre Gott. Daran halten sie sich gern, und sie stellen voller Zutrauen fest: »Gott wird helfen, verlier’ nicht den Mut.«

Erneut hat sich Karin Salzer mit den St. Nicolai-Chören eines biblischen Stoffes angenommen und ihn mit viel Spielfreude vorgetragen und flott umgesetzt. Den Kindern merkte man an, dass sie Spaß hatten, im Kostüm die alttestamentarischen Szenen nachzuspielen. Sowohl Solisten als auch die Chorsänger waren mit großem Einsatz bei der Sache und wussten spannend und lebhaft zu erzählen. Das Publikum spendete am Ende begeisterten Applaus. Daneben wurde auch großzügig für das Projekt »Zukunft(s)gestalten« gespendet: 360 Euro wurden eingenommen. Das Projekt der Landeskirche und des Diakonischen Werks. Initiator ist Pastor Christoph Herbold, im Musical als Josua dabei. Er weiß, dass Kinderarmut ein Thema ist, das vor Ort bekämpft werden muss. »Kinderarmut ist immer unverschuldet«, stellt er fest. Drei bis fünf Kinder pro Kindergartengruppe oder Schulklasse gelten in Niedersachsen als »arm«. Ihnen fehlt vieles von dem, was für andere Kinder selbstverständlich ist. Schulbrot, Mittagstisch, Klassenfahrt oder Ferienreisen gehören dazu. Deshalb ruft »Zukunft(s)gestalten dazu auf: »Reichen Sie den Kindern Ihre Hand.«

Ob für Schwimmkurse, Theaterprojekte, Zeltlager - Kirchengemeinden und Diakonie können mit ausreichendem Finanzpolster viele Anträge unterstützen, um »allen Kindern eine Chance« zu geben, so das Motto. Als Sprecher und Solosänger haben im Musical »Jericho« mitgewirkt: Alina Nüsse, Anna Jürges, Felix Kittner, Gilda Bode, Hendrik Sütterlin, Isabell Scheider, Jan-Luca Werner, Karsten Schimpf, Leonie Vockrodt, Marie Nagel, Merlin Henne-Wellner, Saskia Jürges, Tamira Koch, Vanessa Thompson und Vivian Kammel.

Im Flötenkreis haben Bärbel Jantz, Edeltraud Froschhäuser, Jutta Jahns, Sabine Hühold, Silke Fillips, Susanne Schuchardt, Teresa Schmid und Jens-Uwe Salzer mitgespielt. Inge Wenzel hat die »Raupe Nimmersatt« auf dem Akkordeon begleitet. Für die Technik waren Daniel Krümmel, Manfred Jürges und die Jugendkirche »marie« zuständig. Als Helfer haben sich Angelika Nüsse, Anja Simmich, Cornelia Henne-Wellner, Katja Werner und Kirsten Sievert eingebracht. Die Leitung hatte Karin Salzer. ek