Altlasten auf früheren Hubeweg-Gärten entsorgen

Einbeck. Die Gruppe »Liberal und klar« im Rat will ihr im Gruppenvertrag festgeschriebenes Ziel der Einrichtung eines weiteren Stellplatzes für Reisemobile und Wohnanhänger in Einbeck angehen. Ein Antrag dazu wurde jetzt der Bürgermeisterin übersandt. Außerdem fordert die Gruppe die schnellstmögliche Beseitigung von Altlasten auf dem der Klosterkammer gehörenden Gartengelände am Hubeweg. Vor Ort haben sich Alexander Kloss, Marlies Grascha, das beratende Fraktionsmitglied Dr. Marion Villmar-Doebeling und Hilmar Kahle mit dem Einbecker Stephan Fieberitz getroffen. Er beschäftigt sich planerisch mit der brachliegenden und abgesperrten Kleingartenanlage. Die Fläche gehört der Klosterkammer; eine Nachnutzung ist politisch bislang noch nicht entschieden.

»Die Gruppe möchte mit einem Campingplatz einen wichtigen Punkt ihrer inhaltlichen Agenda abarbeiten«, so Dr. Marion Villmar-Doebeling. Stephan Fieberitz sieht ein enormes Potenzial für die Fläche, er hat umfangreiche Planungen inklusive Zeichnungen für eine mögliche Nachnutzung erstellt. Bei einem Treffen stellte er der Gruppe seine Überlegungen vor. »Die Überschneidungen sind extrem groß«, skizziert Gruppensprecher Alexander Kloss das Ergebnis. »Sowohl der touristische Aspekt als auch Nachhaltigkeit und ökologische Wissensvermittlung finden Berücksichtigung. Mit dem Aspekt der Mobilheime/Tiny Houses bringt die Planung zudem einen weiteren Aspekt ein, den wir gern aufgreifen.« »Uns ist bewusst, dass für einen neuen Campingplatz in dieser Stelle diverse Vorarbeiten notwendig sind«, führt Hilmar Kahle aus. Das Grundstück müsse teilweise geräumt werden, und Ver- und Entsorgungsleitungen seien zu verlegen. Zudem müsse das Gelände auf mögliche Altlasten hin untersucht werden. Marlies Grascha ergänzt: »Notwendig wären aus unserer Sicht eine Ver- und Entsorgungsstation, eine Stromverteilung sowie idealerweise eine Unisex-WC-Anlage.

In Gesprächen ist deutlich geworden, dass es durchaus Chancen für ein erfolgreiches unternehmerisches Konzept am Standort gibt, sofern die baurechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden.« Nach Ansicht von »Liberal und klar« entlastet ein weiterer Campingplatz den in den Sommermonaten überfüllten Reisemobil-Stellplatz der Stadtwerke am Einbecker Hallen- und Freibad. Tiny Houses und ein kleiner Zeltplatz seien noch kein Thema in der Angebotspalette örtlicher Übernachtungsmöglichkeiten. Hier würde Einbeck eine Vorreiterrolle in der Region übernehmen und an positive Erfahrungen anderer Orte in der weiteren Umgebung anknüpfen. Die Ratsmitglieder machen deutlich, dass hierfür weitere Planungen und eine breite Diskussion im politischen Raum erforderlich sind. Man habe nur einen Startschuss gegeben. Dennoch möchte die Gruppe das Thema Campingplatz im Stadtrat besetzen und vorantreiben.

Dabei hofft man auf eine sachliche Auseinandersetzung und den Mut zu Neuerungen sowohl in der Politik als auch auf Seiten der Verwaltung. Mit dem Antrag soll sie beauftragt werden, geeignete Flächen für einen zusätzlichen Campingplatz in der Kernstadt zu erkunden sowie die Kosten für Herrichtung und notwendige Infrastruktur zu ermitteln. Akuten Handlungsbedarf sehen die Mitglieder der Gruppe beim eingezäunten Areal der ehemaligen Gartenanlage oberhalb der Löns-Realschule am Hubeweg. Dieses Grundstück wurde bei der Vorbereitung des Antrags als mögliche Fläche diskutiert. Vor Ort zeigte sich, dass die Klosterkammer zwar mit einem Bauzaun einfache Absicherungsmaßnahmen vorgenommen habe. Allerdings sei zu befürchten, dass die noch auf dem Gelände vorhandenen Gartenhütten und -grundstücke nicht von Altlasten befreit wurden.

Im zweiten Teil des Antrags fordert die Gruppe daher die Verwaltung auf, mit der Klosterkammer unverzüglich Gespräche mit dem Ziel aufzunehmen, das Areal von zurückgelassenen elektrischen und motorbetriebenen Gartengeräten, Öl und Schmiermitteln, Farben und Lacken sowie asbesthaltigen Baumaterialien und anderen gefährlichen oder umweltschädlichen Stoffen zu befreien. Die Verwaltung sollte zudem die Öffentlichkeit über die weiteren Schritte transparent informieren.oh