An den BBS den steinigen Weg zum Abilymp gegangen

34 Schüler legen Abitur ab / Feierstunde mit Zeugnisausgabe / Geschafft, was so mancher ihnen nicht zugetraut hat

34 Abiturienten wurden jetzt im Rahmen einer Feierstunde an den Berufsbildenden Schulen (BBS) Einbeck verabschiedet. Gemeinsam haben sie den Weg zum Abilymp beschritten, resümierten die Klassenlehrer in einer amüsanten Rede, und das Tor des Wissens durchschritten. Dass es sich um einen diskutierfreudigen und engagierten Abijahrgang handele, stellte Julia Bielfeldt für die Abiturienten rückblickend fest.

Einbeck. Schulleiter Günter Dietzek hob hervor, dass die Schüler stolz sein könnten auf ihre Leistungen. Mit dem Reifezeugnis könnten sie nun ihre individuellen Wege gehen. Doch welche Spuren hat der Jahrgang 2011 hinterlassen? Er sei eine lebendige, einsatzfreudige Lerngruppe mit kreativen Individualisten gewesen.  In bester Erinnerung wird Dietzek den Jahrgang behalten, den er in seinem letzten Schuljahr in Werte und Normen unterrichtete. Er dankte seinen Kollegen für die intensive Begleitung der Schüler.

Gezeigt habe der Jahrgang ein breites Leistungsspektrum. Mit dem Abitur hätten die Schüler einen wichtigen Schritt getan, auf sie warteten aber die Anforderungen des Lebens. Ein Vorbild für eine Lebensstrategie könne Friedrich Schiller sein, der es vom kleinen Regimentsarzt zum weltbekannten Dramatiker gebracht habe. Die Strategie Schillers beinhalte es, Visionen zu entwickeln, ein Leben lang dazuzulernen, an sich zu glauben, zu zeigen, was man geleistet habe, und andere zu begeistern. Mit der Schillerschen Strategie, das regte Dietzek an, sollten sich die Schüler ihre eigene Strategie basteln, die sie zum Erfolg führe.

Als stellvertretende Bürgermeisterin überbrachte Anne Trybuhl die Glückwünsche von Rat und Verwaltung. Der Einsatz der Schüler sei mit dem Abitur belohnt worden, jetzt liege der Wettkampf im Turnier des Berufslebens vor ihnen. Da werde Leistung erwartet. Und lebenslanges Lernen bedeute, nach der Definition eines Hirnforschers, lebenslanges Glück. Trybuhl wünschte den Abiturienten Lebensmut und Vertrauen in ihre eigenen Stärken. Sie sollten sich am Machbaren orientieren und aktive, beobachtende und reflektierende Mitbürger werden.

Susanne Brandes, Heike Teves und Uwe Hunzelmann als Vertreter der Lehrerschaft präsentierten – auch bildlich – den steinigen Weg der Abiturienten zum Gipfel des Abilymp, wo das Tor des Wissens durchschritten werden kann. Der Weg dahin führte anfangs durch schönes Grün, mit der Zeit erschwerten Klausurengeröllfelder und Referatbaumwurzeln den Weg. Der Pfad wurde immer unwegsamer, es gab Verluste, manche drohten in der Fächer-Wildnis die Orientierung zu verlieren. Doch die Bergführer bewachten die Bahn, und so konnte die 13.-Jahrgangs-Nordwand von den meisten erklommen werden: Gemeinsam zog man sich an einem langen Seil über den Abgrund. Und oben auf dem Abilymp stehen nun Entscheidungen für den weiteren Lebensweg an.

Dass sich der vielleicht mühsame Weg gelohnt habe, stellte Susanne Brandes heraus. Die Abiturienten hätten die Erfahrung gemacht, dass man Hürden überwinden könne, wenn der Wille stark genug sei. Dass sie sich den Problemen gestellt und bei Rückschlägen auch wieder aufgestanden seien, stärke das Selbstbewusstsein und gebe Kraft für die Zukunft.

Mit dem höchsten schulischen Bildungsabschluss gelte es nun, im Informations-Dschungel zu bestehen. Und so riet Brandes, aufmerksam zu sein, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, die Informationen strukturiert zu speichern, sich kritisch mit Informationen auseinanderzusetzen und die passive Informationsaufnahme zu vermeiden. Fehler, fuhr sie fort, gehörten zum Leben, sie wünschte, dass die Abiturienten diese ohne Schaden überstehen und dass sich Türen öffnen, um aus Fehlern zu lernen.

Der Jahrgang hatte sich das Motto »Abi Vegas – um jeden Punkt wird gepokert« gegeben, denn den einen oder anderen Punkt hätten die Schüler doch noch verdient. Julia Bielfeldt stellte den Jahrgang als diskussionsfreudig und engagiert dar. Sie dankte den Lehrern, dass sie die Schüler vorbehaltlos unterstützt hätten, so dass diese das schaffen konnten, was so mancher ihnen nicht zugetraut hatte – das Abitur. Für ihre Mitschüler hatte sie allerlei Berufsziele parat, die reichten vom Rockmusiker über Bestseller-Autorin, Chefin von KWS, Geschichtsprofessorin und Politiker bis hin zu Fußball-National-Trainerin oder Yoga-Lehrerin und Gesundheitszentrum-Gründerin – mal sehen, was davon wahr wird.

Ausgezeichnet für das beste Abitur mit einem Durchschnitt von 2,1 wurde Frederik Dortmund. Er zeigte auch die besten Deutsch-Leistungen, die besten Englisch-Leistungen erbrachte Katharina Küsel. Abschließend bedankten sich die Schüler bei ihren Klassenlehrern mit Präsenten. Umrahmt wurde die Feierstunde durch die Schulband.sts