Anonymer Bieter ersteigert Modell
Auktion erfolgreich: Karl Roses Bau gesichert und Erlös von 1.351 Euro für »große« Kirche
Einbeck. Ratsherr Alexander Kloss hatte im Frühjahr die Rettung des Modells angestoßen. In Stadtarchivarin Dr. Elke Heege, Ulrich Hoppe vom Vorstand der Einbecker Kirchengemeinde, zu der die »große« Marktkirche gehört und Bernd Rose, dem Enkel des Erbauers, fand er Unterstützer. Ausführlich berichteten die Medien, auch zwei Fernsehsender. Damit war bereits vor Beginn der eigentlichen Versteigerung das erhoffte Ziel der Aktion erreicht, Aufmerksamkeit für die »echte« Marktkirche zu wecken und auf deren anstehende, sehr umfangreiche und kostenintensive Sanierung hinzuweisen.
Fast 400 Interessierte
Auf der Facebook-Seite der Versteigerung registrierten sich innerhalb kurzer Zeit fast 400 Menschen, berichtet Kloss. Dort konnten Interessierte auch ein schriftliches Gebot abgeben und gleichzeitig vortragen, was sie bei einem Zuschlag mit dem Modell vorhaben. Denn bereits im Vorfeld war mitgeteilt worden, dass nicht die Höchstsumme entscheidend sei, sondern ein Konzept zur Instandsetzung der zwei Meter hohen Kirche, mit der Möglichkeit, dass es weiter sichtbar bleiben würde zum Anschauen und zur Freude Vieler.
Neben einem im Internet öffentlich einsehbar abgegebenen Gebot erreichten Kloss noch bis kurz vor Ende der Auktion weitere Anfragen von Kaufinteressenten. Als »Jury« diskutierten Dr. Elke Heege, Ulrich Hoppe, Bernd Rose und Alexander Kloss abschließend über den Zuschlag.
Große Freude über Investitionszuschuss
Einstimmig fiel die Wahl dabei auf einen Bewohner eines Einbecker Ortsteils. Der Unternehmer, der namentlich nicht genannt werden möchte, bietet einen Kaufpreis von 1.351 Euro. Das Geld kommt komplett der Marktkirchengemeinde St. Jacobi zugute, die es für die anstehende Sanierung im Innenraum verwenden möchte. Ulrich Hoppe zeigte sich denn auch hocherfreut über den Investitionszuschuss, zumal diese Kosten nicht von der Landeskirche übernommen werden. Sie zahlt nur die baulichen Maßnahmen im Außenbereich.
Ein Stück Einbecker Geschichte im Vorgarten
Besonders erfreulich: Der künftige Besitzer plant, das kleine Marktkirchen-Modell zusammen mit seiner Familie liebevoll zu restaurieren und anschließend in seinem Garten – auch von der Straße aus von Passanten einsehbar – wieder aufzustellen. Persönlich verbindet er zahlreiche Erinnerungen mit dem Modell als es noch am Deinerlindenweg stand, und freut sich nun auf das Stück Einbecker Geschichte, das bald in seinem Vorgarten stehen wird.
Der Kommunale Bauhof wird das Modell dafür in Kürze an seinen neuen Standplatz transportieren. Die Kosten dafür übernimmt Dr. Elke Heege aus ihrem Kulturbudget. Bernd Rose ist glücklich, dass das Kunstwerk seines Großvaters Karl damit der Nachwelt noch lange erhalten bleibt und nicht am Deinerlindenweg der Abrissbirne zum Opfer fiel.
Freude bei allen Beteiligten: Das Marktkirchenmodell wurde gerettet und kann als »David« zur Unterstützung der Sanierung des »Goliath«, der »großen« Marktkirche beitragen.des/oh