Anton und Antonia haben vitalen Nachwuchs

Salzderhelden. Groß war das Interesse, als »Storchenvater« Bernd-Jürgen Schulz in Salzderhelden im Garten der Familie Meister zwei vitale Störche beringte. Jungen und Mädchen aus dem Kindergarten sowie zahlreiche weitere Personen beobachteten das Schauspiel in luftiger Höhe. Im Anschluss präsentierte Schulz in einem Weidenkorb einen Jungstorch, die Kinder waren begeistert und fasziniert. Ebenfalls guter Gesundheit erfreuen sich die Nachwuchsstörche in Immensen, Hollenstedt und im Polder. Seit 2002 ist ein Storchenpaar in Naturschutzgebiet heimisch, die Tiere sind nest- und partnertreu.

Die Weißstörche fühlen sich vor Ort wohl, genügend Nahrung ist in der Regel vorhanden. Dies sei ein wichtiger Aspekt, dass Horste angenommen werden, so Schulz, der sich seit rund 20 Jahren mit großer Leidenschaft um die Weißstörche der Region kümmert. Der im Garten der Familie Meister existiert seit 2010, vereinzelt wurden erstmals 2012 Jungstörche auf ihm gesehen, erklärte Meister. Kurz nach der Geburt seines Enkelsohns Anton erfolgte die erste Paarung, darum heiße das Storchenpaar »Anton« und »Antonia«.

Nachdem in den Vorjahren die Störche von Artgenossen vertrieben wurden, erfolgte dieses Jahr die erste Brütung. Um den 28. April herum kamen zwei gesunde Jungstörche zur Welt. Mittels Steiger fuhr Schulz auf die Höhe des Horstes. Er untersuchte die wenige Wochen alten Jungstörche, einen guten, vitalen und neugierigen Eindruck hinterließen sie. Bei der Beringung und bei der Präsentation vor den Kindern stellten sich die Jungstörche tot, weil Gefahr zu drohen scheint. »Akinese« nennt das der Ornithologe. Der natürliche Reflex erleichtert das Beringen.

Ruhig legt der Ornithologe den Ring um das Bein. Die Nestjungen bewegen sich nicht, nur am Heben und Senken des Brustkorbs sieht man, dass sie leben. Er stört den Vogel nicht und wird ihn ewig begleiten. Bei der Beringung verlassen die Eltern das Nest. Unaufgeregt beobachteten sie das Geschehen aus der Nähe.

Gespannt sein darf man, wo es den Salzderheldener Nachwuchs in Zukunft hinzieht. Gesichtet wurde zum Beispiel Nachwuchs aus dem Polder in den vergangenen Jahre schon in Spanien, Portugal, Israel und in der Türkei – sowohl auf der West- als auch auf der Ostroute gen Süden ins Winterquartier.

Einige Tiere blieben auch in milden Wintern in der Region. Sie ernähren sich gern von Mäusen, deshalb seien sie oft in der Nähe von Schafherden zu sehen. Das Getrampel der Tiere lockt die Mäuse an die Oberfläche, die Störche nehmen gern diese »Einladung« an. Gespannt ist der »Storchenvater«, wo es die Jung- und Altstörche zukünftig hinzieht. Auf viele Beobachtungen freut er sich – wie auch Famile Meister, die Jungen und Mädchen aus dem Kindergarten sowie die zahlreichen Interessierten, die die Beringung beobachteten.mru