Arbeiten für neues Gemeindehaus starten

Im Garten der ehemaligen Superintendentur | Archäologische Grabungen vorgeschaltet

Der Kanalanschluss wird gelegt, mit den Bauarbeiten für das neue Gemeindehaus soll zeitnah begonnen werden.

Einbeck. Jetzt geht es los: Der Kanalanschluss für das neue Gemeindehaus der evangelischen Kirchengemeinde Einbeck wird gelegt. Wenn auch mit Verzögerung, so freut sich der Kirchenvorstandsvorsitzende Thomas Borchert: »Ende nächsten Jahres ziehen wir ein«.

Bereits 2017 wurde unter der Leitung von Architekt Stefan Höpfinger, der in Einbeck aufgewachsen ist und nun ein Büro in Hannover betreibt, ein sogenannter »beschränkter Realisierungswett­bewerb« ausgeschrieben. Zehn Planungsbüros konnten teilnehmen, sie standen vor der Aufgabe, die vorhandenen Räume der 1807 gebauten Superintendentur mit einzubeziehen, und im Garten einen Saalbau mit Wirtschaftsräumen zu planen. Der Saal sollte flexibel und ohne großen Aufwand unterteilbar sein, um die einzelnen Flächen für Gruppen zur Verfügung stellen zu können. Barrierefreiheit ist dabei selbstverständlich.

Das Preisgericht hat sich nicht schnell auf einen Sieger einigen können, der Wettbewerb wurde verlängert. Die Finalisten waren eingeladen, ihre Arbeiten nach den Vorschlägen der Preisrichter zu optimieren.

Den Zuschlag bekommen hat das Büro NGA, Nehse & Gerstein Architekten aus Hannover. Das Büro schreibt: Die Neugründung der Kirchengemeinde Einbeck verlangt nach einem Ort der Gemeinschaft. Der Entwurf sieht dafür den neuen, großzügigen und offenen Gartensaal vor. Zusätzlich wird der Gartenhof erhalten. Der Garten wird so zum zusätzlichen Raum für die Gemeinde. An der Ostseite des Grundstücks gelegen, rahmt der neue Gartensaal den Hof der Gemeinde zu einem neuen, qualitätsvollen Außenraum. Volumen und Lage erinnern an die vormalige Scheune an dieser Stelle. Die historischen Mauern und das Bodendenkmal bleiben unberührt.

Das ehemalige Pfarrhaus wird denkmalgerecht saniert und den Bedürfnissen der neuen Gemeinde entsprechend im Inneren umgestaltet. Die Form des Gartensaals fügt sich in die bestehende Dachlandschaft ein. Das Foyer als Fuge von alt und neu heißt mit dem ausladenden Vordach die Gemeindemitglieder und Besucher willkommen.Als eigenständiger Baukörper ergänzt er das ehemalige Pfarrhaus.
Gebaut wird in Holzbauweise Die Struktur und Materialien der Fassade greifen das Thema Fachwerk auf. Ebenerdig zum Garten zeigen großflächige Glaselemente. Im Neubau liegt der neue, teilbare Saal, im Bestandsbau sind alle weiteren Nutzungen beherbergt, über ein neues Foyer sind beide miteinander verbunden.

Der neue Gemeindesaal als eigenständiger Baukörper dient der Zusammenkunft der Gemeindemitglieder, mittels mobiler, an Deckenschienen laufender Trennwände ist der Raum flexibel unterteilbar in bis zu drei kleinere Räume. Die Barrierefreiheit ist in Alt- und Neubau gegeben.«

Der Neubau, berichtete Borchert, musste entgegen der ursprünglichen Planung etwas versetzt werden. Die ersten Ausschreibungen seien nun herausgegangen. Nachdem Stadtarchäologe Markus Wehmer das Gelände untersucht hat, werde mit dem Rohbau »relativ zeitnah« begonnen.

Die Kirchengemeinde Einbeck hat bereits vor der Fusion – 2014 haben sich St. Alexandri, St. Jacobi, St. Marien und St. Nicolai zusammengetan – beschlossen, dass bisherige Gemeindehäuser veräußert werden und ein neues Gemeindehaus gebaut werden soll. Etwa 8.000 Mitglieder zählt die Kirchengemeinde, rund 70 Gruppen sind hier aktiv und benötigen Raum. Der Bau des neuen Gemeindehauses wird finanziert durch Gemeinde, Kirchenkreis und Landeskirche.sts