Arbeitslosenquote klettert auf 6,7 Prozent

1.498 Betriebe in Südniedersachsen haben im August Kurzarbeit angemeldet | Weniger Ausbildungsplätze

Einbeck. Die Arbeitslosigkeit in Einbeck ist von Januar auf Februar um 31 auf 1.426 Personen gestiegen. Das waren 202 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Februar 6,7 Prozent; vor einem Jahr belief sie sich auf 5,7 Prozent. Dabei meldeten sich 203 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 67 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 176 Personen ihre Arbeitslosigkeit (–162).

Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 482 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Minus von 117 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem gegenüber stehen 376 Abmeldungen von Arbeitslosen. Ohne Job waren 814 Männer (+25) und 612 Frauen (+6). Im Einzelnen betroffen von Arbeitslosigkeit waren 144 15- bis 25-Jährige ((+17), 511 50-Jährige und älter (+17), 544 Langzeitarbeitslose (+3), 84 Schwerbehinderte (+3) und 235 Ausländer (+14). Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Februar um 17 Stellen auf 377 gestiegen; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 65 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im Februar 60 neue Arbeitsstellen, 13 weniger als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 104 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 31.
Geringfügig um eine Person auf 616 Menschen gestiegen ist die Zahl derer, die Arbeitslosengeld beziehen. Das waren 349 Männer (+9) und 267 Frauen (-8). Arbeitslosengeld erhielten 67 15- bis 25-Jährige (+5), 257 50-Jährige und älter (+8), 68 Langzeitarbeitslose (-3), 44 Schwerbehinderte (-1) und 70 Ausländer
(-1). 112 Menschen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos, 44 weniger als vor einem Jahr.

Die Zahl derer, die von Sozialleistungen lebten, stieg um 30 auf 810 Menschen. Das waren 465 Männer (+16) und 345 Frauen (+14). Den entsprechenden Regelsatz bezogen 77 15- bis 25-Jährige (+12), 254 50-Jährige und älter (+9), 476 Langzeitarbeitslose ((+6), 40 Schwerbehinderte (+4) und 165 Ausländer (+15).
In Südniedersachsen hat der Wintereinbruch keine Spuren auf dem Arbeitsmarkt hinterlassen. Im zurückliegenden Monat waren insgesamt 15.058 Menschen bei der Arbeitsagentur und den Jobcentern der Region arbeitslos gemeldet. Das waren 70 beziehungsweise 0,5 Prozent mehr als im Januar. Der insbesondere auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie zurückzuführende Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahresmonat fällt mit einem Plus von 1.919 Arbeitslosen (14,6 Prozent) allerdings deutlich stärker aus.

Zurückhaltend ist derzeit die Nachfrage der Arbeitgeberseite nach neuen Mitarbeitern. Im zurückliegenden Monat meldeten Wirtschaft und Verwaltung 1.026 neue Stellenangebote bei der Agentur für Arbeit. Das waren saisonbedingt zwar 232 (29,2 Prozent) mehr als im Januar. Doch gegenüber Februar 2020 betrug der Rückgang 275 Arbeitsangebote (-21,1 Prozent). Der Bestand liegt mit 4.310 gemeldeten Arbeitsstellen hingegen 227 Angeboten (5,6 Prozent) über dem Angebot des Vorjahresmonats.

Klaus-Dieter Gläser, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Göttingen, erklärt: »Für diese Entwicklung gibt es zwei Gründe: Zum einen beobachten wir derzeit die Tendenz, dass Unternehmen zwar an ihrem Einstellungsvorhaben festhalten, sich aber bei den Auswahlprozessen etwas Zeit lassen. Zum anderen richte sich etwa 80 Prozent der Nachfrage an Fachkräfte, Experten und Spezialisten. Und über eine Ausbildung, berufliche Aufstiegsfortbildung oder ein Studium verfügen nur knapp 45 Prozent der Arbeitslosen.

Endgültige Werte für die realisierte Kurzarbeit im Agenturbezirk liegen für den Monat August vor. Danach haben im Agenturbezirk Göttingen im August 1.489 Betriebe von konjunktureller Kurzarbeit Gebrauch gemacht. Davon profitierten 12.347 Beschäftigte.

Im Rahmen des zweiten Lockdowns sind erwartungsgemäß wieder mehr Anzeigen auf Kurzarbeit bei der Agentur für Arbeit eingegangen, so dass die Zahlen für die Inanspruchnahme von Kurzarbeit spätestens ab Dezember wieder merklich steigen dürfte.

Auch in Corona-Zeiten ist der Ausbildungsmarkt in den ersten Monaten des Jahres stark in Bewegung. Seit Oktober haben Arbeitgeber aus Wirtschaft und Verwaltung 2.089 Ausbildungsplätze bei der Agentur für Arbeit gemeldet, 238 (-10,2 Prozent) weniger als im Vorjahreszeitraum. Demgegenüber haben sich bei den Jobcentern und der Arbeitsagentur 1.521 Ausbildungsinteressierte gemeldet, 81 (5,6 Prozent) mehr als im Vergleichszeitraum 2019/20. Die Berufsberatung der Agentur für Arbeit setzt in dieser Zeit aus Gründen des Infektionsschutzes insbesondere auf die Beratung per Telefon und Video.

Der Februar brachte für den Arbeitsmarkt in den beiden Landkreisen Göttingen und Northeim, die zum Agenturbezirk Göttingen zählen, im Vergleich zum Januar einen minimalen Anstieg der Arbeitslosenzahlen. Konstant deutlich über den aktuellen Februar-Werten liegen jedoch die Zahlen im Vergleich zu den Werten des Vorjahresmonats. So waren im Landkreis Northeim im zurückliegenden Monat insgesamt 4.230 Menschen arbeitslos gemeldet, 26 mehr als im Januar (0,6 Prozent) und 604 (16,7 Prozent) mehr als im Februar 2020. Die aktuelle Arbeitslosenquote beträgt 6,0 Prozent und liegt damit 0,9 Prozentpunkte über dem Wert des Vorjahresmonats. Um 0,8 Prozentpunkte stieg die Arbeitslosenquote binnen Jahresfrist im Landkreis Göttingen an. Sie liegt derzeit bei 6,3 Prozent.sts