Arbeitslosigkeit in Einbeck geht zurück
Verringert auf 1.635 Personen / Rund 69 Prozent der Arbeitslosen leben von Hartz IV
Einbeck. Arbeitslos waren in Einbeck 1.635 Personen, darunter 892 Männer (84 weniger) und 743 Frauen (56 weniger). 127 15- bis unter 25-Jährige (zwölf weniger) suchten einen Job, 536 50- bis unter 65-Jährige (34 weniger), 71 Schwerbehinderte (zwei weniger) und 171 Ausländer (acht weniger). Allein 583 Menschen gehören zur Gruppe der Langzeitarbeitslosen.
366 Personen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos, 46 weniger als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 496 Menschen ihre Arbeitslosigkeit (plus 54). Seit Jahresbeginn gab es 2.094 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Minus von 175 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dem gegenüber stehen 2.189 Abmeldungen von Arbeitslosen (plus 254). Der Stellenbestand ist im Mai um 13 Stellen auf 190 gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 32 Stellen mehr. Arbeitgeber meldeten im Mai 122 neue Stellen, 39 mehr als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 526 Stellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein Zuwachs von 119.
Von Arbeitslosengeld lebten im Mai in Einbeck 506 Personen und damit 86 weniger als im April. Darunter waren 281 Männer (52 weniger), 225 Frauen (34 weniger), 48 15- bis unter 25-Jährige (acht weniger), 225 50- bis unter 65-Jährige (22 weniger) 39 Schwerbehinderte (einer mehr) und 27 Ausländer (einer mehr). Es meldeten sich 131 Personen arbeitslos, 70 weniger als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 203 Personen ihre Arbeitslosigkeit. Verringert um 54 auf 1.129 Personen hat sich die Anzahl derer, die von Hartz IV-Leistungen lebten. Betroffen waren davon 611 Männer (32 weniger) und 518 Frauen (22 weniger), 79 15- bis unter 25-Jährige (vier weniger), 311 50- bis unter 65-Jährige (zwölf weniger), 32 Schwerbehinderte (einer weniger) und 144 Ausländer (neun weniger). Die Zahl der Arbeitslosen ist auch in Südniedersachsen erneut gesunken. Wie die Agentur für Arbeit Göttingen mitteilte, waren im Mai im Agenturbezirk insgesamt 18.444 Menschen arbeitslos, das entspricht einem Rückgang von 1.178 beziehungsweise sechs Prozent.
Im Vergleich zum Mai 2009 wies die Statistik sogar 2.581 oder 12,3 Prozent weniger Arbeitslose aus. Deutlich war auch der Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit: In der Gruppe der unter 25-jährigen sank die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat um 134 beziehungsweise 8,3 Prozent auf 1.472. Die Arbeitslosenquote betrug 8,2 Prozent, im April hatte sie bei 8,7 Prozent und im Mai 2009 sogar bei 9,3 Prozent gelegen.
Von der Belebung am Arbeitsmarkt profitierten die von Agentur für Arbeit Göttingen und Trägern der Grundsicherung für Arbeitsuchende betreuten Bewerber gleichermaßen. Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Sozialgesetzbuch III) ging die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 661 Bewerber oder 10,4 Prozent auf 5.704 zurück. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sank die Zahl um 1.245 oder 17,9 Prozent. In der steuerfinanzierten Grundsicherung für Arbeitsuchende (Sozialgesetzbuch II) ging die Zahl der Arbeitslosen gegenüber April um 517 Personen oder 3,9 Prozent auf 12.740 zurück. Im Vorjahresvergleich sank die Zahl der Arbeitslosen um 1.336 oder 9,5 Prozent.
Von der Agentur für Arbeit werden 30,9 Prozent der Arbeitslosen betreut, für 69,1 Prozent liegt die Zuständigkeit bei den Trägern der Grundsicherung für Arbeitsuchende, beispielsweise der Sozialagentur Northeim.
Der Rückgang der Arbeitslosenzahl im Mai entspricht grundsätzlich der saisonüblichen Entwicklung, fiel in der vorliegenden Höhe allerdings wesentlich deutlicher aus als im Krisenjahr 2009. »Der Arbeitsmarkt kommt langsam wieder in Bewegung, obwohl die Wirtschaftskrise vielen Betrieben nach wie vor zu schaffen macht«, bewertete Klaus D. Gläser, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Göttingen, die Entwicklung.
Bei den Betrieben der Region stellt sich die Situation unterschiedlich dar: Auf der einen Seite gibt es nach wie vor zahlreiche Firmen, die noch nicht vom zarten wirtschaftlichen Aufschwung profitieren konnten und sich weiterhin in Kurzarbeit befinden. Die aktuellsten Zahlen vom März zur Inanspruchnahme des konjunkturellen Kurzarbeitergeldes zeigen, dass immerhin 365 Betriebe mit 4.664 Mitarbeitern zu diesem Zeitpunkt noch nicht wieder ausgelastet waren. Auch im April gingen weitere Anzeigen für konjunkturelle Kurzarbeit ein. Auf der anderen Seite stehen Neu- und Wiedereinstellungen und eine steigende Zahl von Stellen, die zur Besetzung gemeldet wurden.
Ein Teil der Betriebe ist positiv von der leichten Belebung der Wirtschaft betroffen oder profitiert von Aufträgen aus Mitteln des Konjunkturpaketes. Handwerk und Teile des verarbeitenden Gewerbes suchen Mitarbeiter. Insbesondere die Zeitarbeitsbranche, die als Frühindikator für die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt gilt, meldete Bedarf.
In allen Geschäftsstellenbezirken der Agentur für Arbeit Göttingen ging die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich sowohl zum Vorjahresmonat als auch zum April zurück. Am stärksten fiel der Rückgang im Vergleich zum Vorjahresmonat in Uslar aus, wo die Zahl der Arbeitslosen um 26,8 Prozent sank. In Osterode am Harz gab es mit 5,9 Prozent den geringsten Rückgang der Arbeitslosenzahl.
Die niedrigste Arbeitslosenquote im Agenturbezirk wies Duderstadt mit 6,2 Prozent auf (Vorjahresmonat: 7,2 Prozent). Es folgten Hann. Münden und Northeim mit einer Arbeitslosenquote von 7,1 Prozent (Mai 2009: 7,8 beziehungswiese 8,2 Prozent). In Uslar lag die Arbeitslosenquote bei 7,2 Prozent (Vorjahresmonat: 9,7 Prozent), in der Hauptagentur Göttingen bei 8,4 Prozent (Mai 2009: 9,5 Prozent), in Einbeck bei 9,0 Prozent (Vorjahresmonat: 10,7 Prozent) und in Osterode am Harz bei 10,7 Prozent (Mai 2009: 11,3 Prozent). sts