Arbeitslosigkeit sinkt auf sechs Prozent

Quote im Landkreis liegt bei 5,5 Prozent | Der Arbeitsmarkt wird weiblicher

Einbeck. Die Arbeitslosigkeit hat sich von September auf Oktober in Einbeck um 14 auf 1.284 Personen verringert. Das waren 127 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug im Oktober sechs Prozent; vor einem Jahr belief sie sich auf 6,6 Prozent. Dabei meldeten sich 260 Personen arbeitslos, 76 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 270 Personen ihre Arbeitslosigkeit (89 weniger).

Ohne Job waren 722 Männer (zwölf mehr als im September) und 562 Frauen (26 weniger). Im Einzelnen von Arbeitslosigkeit betroffen waren 128 15- bis 25-Jährige (19 weniger), 460 50-Jährige und älter (acht weniger), 577 Langzeitarbeitslose (einer weniger), 57 Schwerbehinderte (vier weniger) und 215 Ausländer (acht mehr). Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Oktober um drei Stellen auf 350 gestiegen; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 38 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im Oktober 95 neue Arbeitsstellen, 15 weniger als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 985 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 92.

Die Zahl derjenigen, die Arbeitslosengeld bezogen, sank um 17 auf 393 Personen. Das waren 14 Arbeitslose weniger als im Vorjahresmonat. Arbeitslosengeld bezogen 220 Männer (17 weniger) und 173 Frauen (eine mehr); darunter waren 52 15- bis 25-Jährige (zehn weniger), 169 50-Jährige und älter (zwei weniger), 49 Langzeitarbeitslose (zwei mehr), 31 Schwerbehinderte (zwei weniger) und 28 Ausländer (acht weniger).

Um drei auf 891 Personen gestiegen ist die Zahl derer, die von Sozialleistungen leben. Das waren 502 Männer (13 mehr) und 389 Frauen (zehn weniger). Darunter waren 76 15- bis 25-Jährige (neun weniger), 291 50-Jährige und älter (sechs weniger), 528 Langzeitarbeitslose (drei weniger), 26 Schwerbehinderte (zwei weniger) und 187 Ausländer (16 mehr).

Die guten Nachrichten über sinkende Arbeitslosenzahlen sind in Südniedersachsen aufgrund der anhaltend positiven Entwicklung in den letzten Monaten und Jahren schon fast zur Gewohnheit geworden. Dieser Trend hielt auch im Oktober an, denn mit insgesamt 13.551 Menschen waren im zurückliegenden Monat 135 oder ein Prozent weniger arbeitslos als im September. Gegenüber dem Vorjahresmonat sank die Zahl um 2,7 Prozent. Die Arbeitslosenquote liegt bei 5,7 Prozent und somit 0,2 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. Insbesondere der saisonal bedingte Rückgang der Arbeitslosigkeit in der Gruppe der Jugendlichen unter 25 Jahren machte sich hier bemerkbar. Gegenüber dem Vormonat waren 188 junge Menschen in Südniedersachsen weniger arbeitslos gemeldet (11,5 Prozent). Hier wirkte sich der Studienbeginn im Oktober aus, da sich viele Schulabgänger bis zum Semesterbeginn arbeitslos gemeldet hatten.

Klaus-Dieter Gläser, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Göttin- gen, merkte an: »Der Arbeitsmarkt ist in den letzten fünf bis zehn Jahren eindeutig weiblicher geworden. Das lässt sich sowohl in den Zahlen der Arbeitslosen-, als auch in den Zahlen der Beschäftigungsstatistiken ablesen. Die Ursachen hierfür sind vielfältig: Ein Punkt ist sicherlich das in den letzten Jahren verbesserte Betreuungsangebot. Aber auch der stetig wachsende Bedarf an Arbeitskräften aufgrund konjunktureller wie demografischer Entwicklungen hat gute Beschäftigungsmöglichkeiten für Frauen eröffnet. Dementsprechend stieg die Beschäf­tigungsquote von Frauen im Agenturbezirk Göttingen von Juni 2013 bis Jahresmitte 2016 um 3,9 Prozentpunkte – von 48,5 Prozent auf 52,4 Prozent.

Im zurückliegenden Monat waren 6.035 Frauen bei der Arbeitsagentur und den Jobcentern arbeitslos gemeldet, 98 weniger als im September und 178 weniger als im Vorjahresmonat. Ihr Anteil an allen Arbeitslosen im Agenturbezirk liegt bei 44,5 Prozent. Von Oktober 2012 bis Oktober 2017 sank die Zahl arbeitsloser Frauen im Agenturbezirk Göttingen um 962. Das entspricht einem Rückgang von rund 14 Prozent.

Auf Seiten der Beschäftigungsentwicklung sind Frauen ebenfalls auf dem Vormarsch: von 2012 bis 2017 stieg die Zahl sozialversicherungspflichtig beschäftigter Frauen um rund 6.000 auf 82.777. Das entspricht einer Steigerung von 7,8 Prozent. »Trotz der guten Beschäftigungschancen von Frauen gibt es noch viel zu tun«, mahnt Agenturchef Gläser. »Immer noch ist die Erwerbstätigkeit von Frauen stark durch eine geschlechtsspezifische Berufswahl bestimmt.«

Neben den rückläufigen Arbeitslosenzahlen ist mittlerweile auch das hohe Angebot offener Stellen in der Region Alltag geworden. Im Oktober meldeten Wirtschaft und Verwaltung der Arbeitsagentur insgesamt 1.329 neue Arbeitsofferten. Das waren zwar 76 weniger als im September, jedoch 95 mehr als vor Jahresfrist. Der Stellenbestand betrug 4.269 und lag damit 23,8 Prozent über dem Vorjahreswert.

Der Oktober brachte für die beiden zum Agenturbezirk Göttingen zählenden Land- kreise Northeim und Göttingen erneut sinkende Arbeitslosenzahlen. In beiden Landkreisen sank der Wert sowohl gegenüber September als auch gegenüber Oktober 2016.

Im Landkreis Northeim waren im zurückliegenden Monat 3.825 Menschen bei der Arbeitsagentur und dem Jobcenter arbeitslos gemeldet. Das waren 18 oder 0,5 Prozent weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sank die Zahl um 253 oder 6,2 Prozent. Die Arbeitslosenquote beträgt aktuell 5,5 Prozent. Im Landkreis Göttingen waren im Oktober 9.726 Menschen arbeitslos. Gegenüber September sank der Wert um 1,2 Prozent, im Vergleich zum Oktober 2016 um 1,2 Prozent. Für den Landkreis Göttingen ist für den Monat Oktober eine Arbeitslosenquote von 5,7 Prozent zu notieren.sts