Auf 48 Kilometern 127 Masten errichtet

Einbeck. Abschnitt B der 380-kV-Leitung Wahle-Mecklar ist nun betriebsbereit fertiggestellt. Das nahm der Übertragungsnetzbetreiber TenneT zum Anlass, Behörden, Verbänden, Eigentümern und sonstigen Beteiligten Dank zu sagen. Konstruktive Kritik und Kooperation hätten Planung und Bau begleitet, sagte Andreas Jaeger, Referent für Bürgerbeteiligung.

Mit einer Gesamtlänge von rund 230 Kilometern ist die 380-kV-Verbindung vom niedersächsischen Wahle ins nordhessische Mecklar eines der größten Onshore-Projekte von TenneT. Die Höchstspannungsleitung erhöht die Übertragungskapazität für Windenergie in der Nord-Süd-Achse und wird in Zukunft die Versorgungssicherheit und Netzstabilität in Niedersachsen und Nordhessen gewährleisten. Die Leitung versorgt die auf dem Weg gelegenen Regionen und stärkt das gesamtdeutsche Höchstspannungsnetz. Teil des umfassenden Projekts ist darüber hinaus die Anbindung des Pumpspeicherkraftwerks Erzhausen, ein strategisch wichtiger Baustein für eine sichere Energieversorgung.

Die Arbeiten für den Abschnitt B, der sich vom Umspannwerk Lamspringe bis zum Umspannwerk Hardegsen erstreckt, sind nun weitestgehend abgeschlossen. Auf 48 Kilometern wurden 127 Masten errichtet, ein neues Umspannwerk in Lamspringe gebaut sowie das Umspannwerk in Hardegsen modernisiert. Letztes Jahr habe das Unternehmen – trotz Corona – 1.000 Arbeiter auf den Baustellen gehabt, sagte Gesamtprojektleiter Jens Siegmann. Aktuell bauen rund 700 Mitarbeiter auf 14 Bauabschnitten.

2006 starteten die Planungen zur Leitung. Nach mehreren Gesetzänderungen begann 2010 das Raumordnungsverfahren, bis Ende 2011 gab es rund 22.000 Einwendungen. Ab 2012 wurde am Planfeststellungsverfahren gearbeitet, 2017 erfolgte die Genehmigung. Der erste Mast wurde im Februar 2018 nahe Einbeck gebaut. Im April 2019 begann der Leitungsbau, zunächst in Richtung Süden, dann in Richtung Norden. Die 48 Kilometer lange Leitung samt 127 Masten war Anfang dieses Jahres fertiggestellt – »alles im Zeitplan«, sagte Siegmann.

Das Umspannwerk Lamspringe fungiert als technische Klammer zwischen den Abschnitten A (bereits fertiggestellt) und B der insgesamt 232 Kilometer langen Leitung, die nach dem Lückenschluss bei Göttingen im März 2024 komplett funktionsfähig sein soll.sts