Aufräumen nach dem Sturm - Friedhof gesperrt

Einbeck/Dassel. Sturmtief Friederike hat im Kreis Northeim am Donnerstag für über 350 Feuerwehreinsätze gesorgt. Umgestürzte Bäume und herabstürzende Dachziegel haben im gesamten Landkreis Feuerwehren auf den Plan gerufen. Besondere Herausforderung waren mehrmals Einsätze, bei denen Personen in Waldgebieten in ihren Fahrzeugen eingeschlossen waren. Dies war unter anderem in zwischen Relliehausen und Eschershausen der Fall.

Dabei war laut Kreisbrandmeister Bernd Kühle auch ein Kleinbus mit Kindern betroffen, der von umgestürzten Bäumen umzingelt war. Nahe des Einsatzortes wurden auf einem Parkplatz rund 20 Fahrzeuge gefunden, die Insassen haben sich offenbar auf den Weg zu Fuß Richtung Sievershausen gemacht. Von ihnen fehlte laut Einsatzleitung bis zuletzt jede Spur. »Solche Einsätze sind absolut lebensgefährlich«, betont Kühle.

Auch die Polizei in Einbeck und in Dassel war im obigen Zeitraum ununterbrochen im Einsatz. Insgesamt mussten 45 Einsätze abgearbeitet werden. Dabei ging es vorwiegend um Sicherungsmaßnahmen bei umgestürzten Bäumen, heruntergefallenen Dachziegeln, umgestürzten Containern und Mülltonnen und um herabfallende Fassadenbehänge.

Dabei handelte es sich bei den 45 Einsätzen nur um priorisierte Einsätze mit einer gewissen Dringlichkeit oder um Einsätze mit einer konkreten und bestimmten Gefahrenlage, stellt die Polizei fest. Viele kleinere Einsatzlagen konnten nicht durchgeführt werden, da alles Personal, zum Großteil auch in Einzelstreifen, in den beiden Stadtgebieten schon unterwegs und eingesetzt war. Zum Glück wurden nur Sachschäden registriert.

Etliche Straßen mussten komplett abgesperrt werden. Gestern waren in der Kernstadt Einbeck noch verschiedene Straßen gesperrt: Am Dreckmorgen, Reinserturmweg, An den Teichen und Hannoversche Straße sowie Am Brunnengarten in Salzderhelden und der Birkenweg in Hullersen.

Nicht frei waren die K652 Ahlshausen-Opperhausen, K649 Ahlshausen-Rittierode, K627 Billerbeck-Bentierode, K509 Iber-Moringen und K66 Wenzen-Kaierde sowie die Bahnunterführung Billerbeck-Ippensen.

Außerdem gesperrt waren die Wallanlagen und der alte Hubeweg. Gebäudeschäden. Feuerwehr und Bauhof waren gestern – ebenso wie betroffene Grundbesitzer – mit den Aufräumarbeiten beschäftigt. Gebäudeschäden gab es in der Masswelle in Naensen (Scheune), in der Kirchstraße in Salzderhelden (Hausgiebel), und am Jägerstuhl drohte ein Baum auf das Nachbargrundstück zu fallen. Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek dankte allen Einsatzkräften. Vorsicht sei weiterhin geboten – abgebrochene Baumäste können sich noch lösen. Der Kommunale Bauhof der Stadt weist darauf hin, dass der Zentralfriedhof aus Sicherheitsgründen bis einschließlich 23. Januar geschlossen ist.

Als Folge des Orkans sind zahlreiche Bäume umgestürzt beziehungsweise vom Umstürzen bedroht. Hier besteht Gefahr für die Bevölkerung. Der Kommunale Bauhof bittet um Verständnis für die Maßnahme und ist bemüht, so schnell wie möglich den Zugang zum Zentralfriedhof wieder zu gewährleisten. Wie Förster Klaus Weinreis berichtete, hat es im Einbecker Stadtforst »empfindlichen Windwurf« gegeben. An der Straße zur Hube hoch seien zwar nicht die Allee-Bäume, aber Fichten aus dem angrenzenden Bestand gefallen. Auch zum Teichen hin seien Nadelhölzer Opfer von Orkanböen geworden. Einzel- und Nesterwurf habe es an vielen Stellen im Wald gegeben. Weinreis schätzt den Schaden auf rund 150 bis 200 Festmeter.sts