Aufruf »Stoppt Gewalt gegen alle«

Einbeck. »Gewalt ist furchtbar«, »Hiebe haben mit Liebe nichts zu tun«, »Gewalt gegen Frauen und Männer ist nicht in Ordnung«, »Die Würde jedes Menschen ist unantastbar«, »Mehr kostenlose Selbstverteidigungskurse für Frauen« oder »Mehr öffentliche Aktionen gegen Gewalt an Frauen« waren einige der vielen markanten Aussagen, die die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Einbeck, Simone Engelhardt (rechts), und das Frauenforum Einbecker Bürgerinnen mit (von links) Eunice Schenitzki, Christine Jordan, Beatrix Tappe-Rostalski und Dr. Marion Vilmar-Doebling zusammentrugen.

Im Vorfeld des 25. Novembers, an dem an die Gewalterfahrungen gedacht wird, die Frauen weltweit, aber auch in Deutschland ertragen müssen, hatte sie eine besondere Aktion auf dem Einbecker Marktplatz vorbereitet. Mit einer »Bodenzeitung« und der markanten Frage »Was denken Sie darüber, dass es einen Tag gibt, an dem auf Gewalt aufmerksam gemacht wird«, wollten sie mit den Bürgern ins Gespräch kommen. Das gelang, viele gaben persönliche Statements, sie »verteufelten« Gewalt.

Einige Passanten ließen sich mit ihren Aussagen auch fotografieren. Die Aufnahmen und die persönlichen Aufrufe werden zum 25. November auf die Homepage der Stadt Einbeck hochgeladen, um dem Thema ein persönliches Gesicht zu geben, erklärte Engelhardt. Häusliche Gewalt sei schrecklich, jede vierte Frau hat schon Gewalterfahrungen erlebt, 2017 gab es 70 Übergriffe vor Ort. Die Dunkelziffer sei noch viel höher. Einige schämen sich oder sehen es als »Privatangelegenheit« an, das dürfe nicht sein.

Zahlreiche Hilfsmöglichkeiten existieren wie das Hilfetelefon »Gewalt gegen Frauen«. Unter der Rufnummer 08000/116016 sowie unter www.hilfetelefon.de stehen Beraterinnen anonym, kostenlos, 24 Stunden sowie in 17 Fremdsprachen, in Leichter Sprache und in Gebärdensprache zur Verfügung.

Angetan waren Engelhardt und die Mitglieder des Frauenforums von dem großen Zuspruch und wie viele Einbecker Mut hatten, »Farbe zu bekennen« und klare Statements abzugeben. Gemeinsam wurde aufgerufen: »Stoppt Gewalt gegen alle.«mru