Umwelt-, Energie- und Bauausschuss

Augenmerk auf Energieverbrauch öffentlicher Gebäude legen

Energiebericht 2010 vorgelegt / Sanierungsmaßnahmen wirken sich aus / Einsparungen durch optimiertes Nutzerverhalten möglich

Den Energiebericht 2010 hat Arne Loewen vom Energiemanagement beim Fachbereich Bauen, Planen, Umwelt jetzt dem Umwelt-, Energie- und Bauausschuss vorgelegt. Untersucht wurden die Verbräuche verschiedener öffentlicher Einrichtungen: Heizung, Strom und Wasser. Dazu wurde ermittelt, wie sich Maßnahmen aus den Vorjahren auf die Energiedaten ausgewirkt haben.

Einbeck. Untersucht hat Arne Loewen für den Energiebericht Grundschulen, Kindertagesstätten, Turnhallen, Dorfgemeinschaftshäuser, Feuerwehrgerätehäuser und sonstige öffentliche Gebäude.

Bei der Heizenergie wurde der Verbrauch witterungsbereinigt dargestellt, das heißt, die Anforderungen des strengen Winters wurden zu einem durchschnittlichen Winter ins Verhältnis gesetzt. In den Jahren 2006 bis 2010 ergab sich eine Einsparung von 578.000 Kilowattstunden pro Jahr beziehungsweise sieben Prozent, bezogen auf den Wert von 2006. Bezogen auf die durchschnittlichen Heizenergiepreise des Jahres 2010 wurde bei der Heizenergie eine Ein-sparung von 32.400 Euro jährlich gegenüber 2006 erreicht. Für Heizenergie mussten im vergangenen Jahr insgesamt 460.921 Euro ausgegeben werden.

»Durch Maßnahmen und Nutzerverhalten konnte einiges an Energie eingespart werden«, stellte er grundsätzlich fest. Allerdings habe es beim Strom einen Anstieg gegeben: um 2,5 Prozent – normal wäre ein Plus von einem bis zwei Prozent gewesen. Als Grund dafür nannte er unter anderem die verbesserte EDV-Ausstattung in den Schulen, wofür mehr Strom benötigt werde. Und auch der längere Schulbetrieb in Form von Ganztagsschulen wirke sich auf den Energieverbrauch aus. Die Stromkosten lagen im vergangenen Jahr bei 224.350 Euro.Deutlich gesenkt wurde der Wasserverbrauch: um 13,5 Prozent beziehungsweise um 2.370 Kubikmeter. Alle untersuchten Gebäude hatten gemeinsam einen Verbrauch von rund 15.240 Kubikmetern. Die Wasser- und Abwasserkosten lagen bei 67.320 Euro.

Nach wie vor, so Loewen, gebe es Einsparpotenziale, vor allem beim Heizen. Dazu seien an den Gebäuden möglichst umfassende Maßnahmen sinnvoll. Als Beispiel nannte er die Pestalozzischule, wo sich das umfangreiche Sanierungsprogramm der vergangenen Jahre nun messbar auswirke. Möglichkeiten, etwas zu tun, ergeben sich nach dem Energiebericht bei der Geschwister-Scholl-Schule in den Bereichen Strom und Wärme, ebenso bei der Stadion-Sporthalle und beim Neuen Rathaus. Im Alten Rathaus wäre eine bessere Wärmedämmung sinnvoll, bei der Feuerwehrtechnischen Zentrale sollte man das Augenmerk auf den Stromverbrauch legen.

Der umfangreiche Energiebericht bringe große Transparenz, würdigte Ulrich Vollmer, CDU, die Arbeit. Gute Ergebnisse bei umfassendem Aufwand stellte auch Christian Grascha, FDP, fest. Dass sich die Einsparungen natürlich auch im Haushalt auswirkten, darauf machte Dietlind Ostermann, SPD, aufmerksam. Angesichts steigender Energiekosten müsse man dieses »urgrüne Thema« weiterverfolgen, so Wolfgang Erbach, hinzugewähltes Mitglied im Ausschuss. Einig war der Ausschuss darin, dass gerade die Nutzer immer wieder auf energiesparendes Verhalten hingewiesen werden müssten. Bei einem unzureichend isolierten Gebäude mit schlechter Heizung könne jedoch der beste Hausmeister nichts ausrichten, gab Margrit Cludius-Brandt, SPD, zu bedenken. Entsprechend kämen da weitere Investitionen auf die Stadt zu.

Dass die öffentliche Hand dabei eine Vorbildfunktion habe, machte Gerald Strohmeier, Fachbereichsleiter Bauen, Planen, Umwelt, deutlich. Entsprechend müsse man nachhaltig bei der Nutzung der Gebäude sensibilisieren.ek